Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Viertel, die allerdings winzig war im Vergleich zu den Häusern anderer Trylons und Vads und Kovs. Wir plauderten und tranken auf dem Balkon, auf den man sein Bett geschoben hatte.
    Er brachte seine Sorge über Strom Larts Herausforderung zum Ausdruck. Ich versuchte ihn davon abzulenken, denn ich wußte bereits, was ich tun würde.
    Wir sprachen von dem erstklassigen Regiment, das er aufstellte, und gegen mein besseres Wissen fragte ich: »Bist du sicher, daß es klug ist, ein Kavallerieregiment nur mit Zorcas zu bestücken?«
    Seine braunen Augen blitzten mich an. Ich konnte mir das gewaltige Löwengebrüll vorstellen, das er ausgestoßen hätte, wenn er gesund gewesen wäre. Die Verachtung auf seinem Gesicht galt allerdings nicht mir.
    »Die Zorca ist ein großartiges Tier«, sagte ich. Allerdings, die Zorca ist der König unter den Satteltieren. Doch das Tier ist zugleich so nervös, so langbeinig, so anmutig-rassig, daß ich Zorcas immer ganz besonders vorsichtig behandle. Die mächtigen achtbeinigen Satteltiere des Kontinents Segesthes, die Voves, waren hier unbekannt. Hamal verfügte nicht einmal über die kleineren Voves von Zenicce. Auch die Totrix, ein grauhäutiges sechsbeiniges Tier, das allerdings schlecht zu bändigen ist, hätte sich in einem Kavallerieregiment im fernen Pandahem gut gemacht.
    »Nun, Hamun«, sagte Chido spöttisch. »Möchtest du, daß wir auf Sleeths reiten?«
    »Sleeths mag ich nicht.«
    Der Sleeth, ein dinosaurierähnliches Reittier, das wie ein gefährlicher Allosaurus ausschreitet und das in Ruathytu wie auch in Huringa gern in der Arena vorgeführt wird, liegt mir nicht. Ich ziehe Voves und Zorcas vor.
    Ich mußte mich zum Lachen zwingen – ein hohles Geräusch – und schnitt ein anderes Thema an. Ich war im Begriff, einem gegnerischen Kommandanten einen Ratschlag zu geben – noch dazu einen sehr guten!
    »Ich mache noch einen Schwertkämpfer aus ihm, bei Krun!« sagte Rees. Doch ich spürte, daß ihm seine Wunde zu schaffen machte. Ich gab Chido mit den Augen ein Zeichen und sagte ihm Remberee.
    »Junger Hamun!« grollte er. »Hör mir zu, du sturer Onker! Nimm dir Nath Tolfeyr als Champion – er wäre damit einverstanden – und geh aus der Schußlinie. Mit Lart wirst du nie fertig.«
    »Mach dir keine Sorgen, Rees. Erhol dich wieder. Ich nehme mich der Sache an – Havil der Grüne sei mein Zeuge!«
    »Der gibt einen hübschen Zeugen ab!« schnaubte Rees blasphemisch. Zum Glück hörten ihn nur seine engsten Freunde.
    Anschließend begaben wir uns in eine Taverne, wo wir den Rest des Vormittags über einem Jikaidabrett verbrachten. Chido spielte gut, doch ein wenig halsbrecherisch. Es bereitete mir keine Mühe, ihn zu besiegen.
    Als wir schließlich die blauen und gelben Figuren in die mit Samt ausgekleidete Schachtel zurücklegten, reckte ich mich und bestellte Tee. Chido murrte und bezahlte seinen Verlust – einen Gold-Deldy, der höchst angenehm auf den Sturmholztisch klapperte. Die Taverne war voller Männer, die sich auf die Zerstreuungen des Nachmittags vorbereiteten. Heute gab es keine Kämpfe im Jikhorkdun, sondern nur ein Rennen zwischen Zorcas und Sleeths, wobei die Zorcas natürlich ein schweres Handicap tragen mußten, um den behäbigen Echsenwesen nicht sofort davonzurennen.
    Unser Gespräch wandte sich den zahlreichen neuen Kulten und Glaubensrichtungen zu, die es im Lande gab, und ich erzählte Chido von Beng Salters Knochen und dem großspurigen Heilsanspruch. Chido lachte nur und schüttelte den Kopf.
    Während ich sein kinnloses Gesicht beobachtete und seiner tonlosen Stimme lauschte und dabei süßen kregischen Tee trank, sah ich plötzlich Strom Hormish von Rivensmot, der mich im Schrein von Beng Salter belästigt hatte. Er war der Mann, der mir die Idee eingegeben hatte, die Rolle eines Schwächlings zu spielen, damit ich besser spionieren konnte. Inzwischen bedauerte ich diesen Entschluß, der mir damals aber seine Meriten zu haben schien. Sie können sich vorstellen, mit welcher Verbitterung ich den Burschen beobachtete, der nun in die Taverne schlenderte, dandyhaft herausgeputzt, mit grünem Spitzenkragen und einem herrlich geschnittenen Seidenumhang auf dem Rücken, mit einem Waffengurt, an dem Juwelen und – und! – Rapier und Main-Gauche schimmerten.
    Er war offensichtlich nicht zum erstenmal in diesem Lokal – ich erinnere mich, daß es Der Goldene Talu hieß –, denn Bedienstete eilten vor ihm her, trugen Stühle, schoben Tische zur Seite

Weitere Kostenlose Bücher