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Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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kämpfen sehen und wollte mich jetzt besiegen, demütigen. Sie wollte Zeuge meines Zusammenbruchs sein. Und irgendwann würde sie es schaffen – womit dann mein Schicksal besiegelt war. Doch ich wollte verdammt sein, wenn ich ihr den Gefallen tat – die Freude wollte ich ihr verderben.
    Ich brüllte sie an, beleidigte sie, belegte sie mit allen Makki-Grodno-Flüchen, die meine geschulte Seemannszunge kannte. Sie ließ die Beleidigungen über sich ergehen, erduldete meine Attacken mit einer Art Masochismus, während sie es genoß, mich leiden zu sehen. Ich war wie ein Lackaffe gekleidet – das Kostüm brachte mich zur Raserei! Ich versuchte es mir vom Leib zu reißen, doch man peitschte mich aus und zog meinem blutenden Körper neue geckenhafte Sachen an. Ich war halb bewußtlos, als ich wieder vor die grausame Königin des Schmerzes geführt wurde.
    Sie gestattete einem ihrer Jiklos, zu mir herabzusteigen und mir die Wunden zu lecken.
    Ich wollte dem Wesen ins Gesicht spucken, doch mein ausgetrockneter Mund lieferte keine Feuchtigkeit mehr.
    »Gebt ihm etwas zu trinken, damit er schreien kann«, sagte die Königin. Ich trank – das trübe Wasser schmeckte wie Jholaix-Wein.
    »Ich hätte die Flutsmänner nicht an ihrem Mordwerk hindern sollen, Königin!« sagte ich mit rauher Stimme. »Sie hätten ihren Spaß haben sollen!«
    »Onker! Die Burschen hatten aus Pandahem den Auftrag, mich zu entführen . Du vergißt dich, Bagor, du wilder Leem!« Sie beugte sich vor. »Möchtest du im Jikhorkdun gegen meine hübschen Jiklos antreten?«
    Ob sie wirklich so dumm sein würde ...
    »Das wäre sicher eine hübsche Sache für dich, Shishi {*} .«
    Das Wort schien ihr nichts auszumachen.
    »Nein, dieser Ausweg wäre zu leicht für dich. Meine hübschen Menschenjäger würden dich zu schnell töten.« Sie kraulte eines der Wesen hinter dem Ohr, und das Geschöpf begann mit hängender Zunge zu schnurren – ein Apim wie ich! Sie atmete schneller. »Du magst es nicht, wenn man dich auspeitscht, nicht wahr?«
    »Das ist eine dumme Frage, Königin ...«
    »Man wird dich auspeitschen, Bagor. Vielleicht werfe ich dich sogar der Syatra zum Fraß vor, die dir die Knochen im Leibe zerdrückt und deine Beine allmählich verdaut. Aber ich will gnädig sein. Krieche vor mir, Bagor! Krieche zu mir herauf und küsse meinen Fuß, Bagor, du großer Jikai!«
    Nun, vielleicht hätte ich den Fuß mit den grünlackierten Nägeln tatsächlich geküßt, um einer Auspeitschung zu entgehen, wenn sie mich nicht spöttisch Jikai genannt hätte. Ich wußte, was ein Großer Jikai in Wirklichkeit ist. So kroch ich denn die Marmorstufen hinauf in ihre Richtung. Die Wächter folgten sprungbereit jeder meiner Bewegungen. Sie genossen die Szene – doch nicht so sehr wie ihre Königin, die sie an Verderbtheit weit übertraf.
    Ich dachte, sie würde mir einen Tritt ins Gesicht versetzen, doch sie hielt mir tatsächlich nur den Fuß hin. »Küß ihn, Bagor!«
    Ich beugte mich vor, berührte ihren Fuß mit den Lippen, visierte ihren entzückenden großen Zeh an, öffnete den Mund – und biß zu.
    Sie kreischte auf.
    Das geschah dem Scheusal recht!
    Wächter zerrten mich zurück und droschen auf mich ein, Peitschen und Balassstöcke hoben und senkten sich in einem wilden Tanz. Ich richtete mich auf, ließ meine Ketten herumwirbeln, traf einen Wächter am Kopf, trat einen zweiten in die Hoden. Doch die Ketten waren zu kurz. So sehr ich mich auch bemühte – ich wurde bei jeder Bewegung behindert. So stand ich halb geduckt da, schweratmend vor Wut, das Haar über die Augen herabhängend, brüllend – eine lächerlich hilflose Position.
    Diesmal hatte ich erheblich mehr Zeit für meine kurzen Spaziergänge in der Zelle und für die Überlegung der Frage, was die Königin mit mir machen würde. Niemand hatte mir verraten, ob ich ihr durch meinen Biß eine Blutvergiftung beigebracht hatte. Das halbverdorbene Essen, das mir vorgesetzt worden war, der Brei und die stinkenden Käsestücke, mochten Gift genug enthalten haben, um ihren Zeh, ihr Bein, ihren Leib, ihren bösen, ränkeschmiedenden Kopf zum Eitern zu bringen ...
    Aber noch hatte sie mich nicht in die Verliese unter der Burg werfen lassen; das Hanitchik war mir bisher erspart geblieben. Doch unter ihrem Palast auf der Insel im künstlichen See gab es ebenfalls Folterkammern – das brauchte mir niemand zu sagen. Sie spielte mit mir – die komplizierten Gesetze Hamals galten hier nichts.
    Meine Strafe war

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