Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
mußte. Zahlreiche bunte Teppiche lagen vor der Plattform. Goldgekettete Chail Sheom hockten unterwürfig links und rechts. Riesige Womoxes bewegten Faerlingsfächer, um ihr frische Luft zu verschaffen. Sie wirkte sehr eindrucksvoll – das mußte ich ihr lassen.
    »Bagor ti Hemlad – du bist also nichts weiter als ein gewöhnlicher Dieb.«
    Sie war nicht mehr von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet. Ihr Körper war von silbrigen Stoffbahnen eingehüllt. Ihr Schmuck reflektierte die zahlreichen Lichter, so daß sie wie ein glitzerndes Denkmal aussah – und doch wieder nicht, denn die Wangen unter den schrägen grünen Augen waren angenehm gerötet.
    »Du antwortest nicht. Sprich, Onker!«
    Ich starrte an dem muskulösen Mann in Halbpanzer aus vergoldetem Stahl vorbei, der zu ihrer Linken stand, sich auf eine Armlehne des Throns stützte und gelangweilt ein Rapier befingerte – ich starrte auf die vertraute widerliche Gestalt, die zu ihren Füßen hockte – ein Jiklos!
    Ich kannte die Menschenjäger von Antares – ich war von ihnen durch den Dschungel von Faol gehetzt worden, hatte mich mit einem Holzknüppel ihrer erwehrt, hatte gesehen, wie sie ihre um Gnade bettelnden Opfer bei lebendigem Leib in Stücke rissen. Jiklos sind Apim – Apim, die man speziell gezüchtet hatte, auf allen vieren zu laufen und ihre Beute mit spitzen Zähnen anzufallen. {*} Die Frau mit den schimmernden grünen Augen hielt Jiklos als Throntiere – daneben waren die Neemus der Königin Fahia von Hyrklana Schoßhunde.
    Das mußte ich der Frau lassen – sie ließ mir Zeit zu antworten. Damit war der Mann in der Halbrüstung aber nicht einverstanden. Mit wutverzerrtem Gesicht sprang er plötzlich die Stufen herab und begann mich anzubrüllen.
    »Kein stinkender Sklaven-Cramph beleidigt die Majestrix, solange König Doghamrei bereit ist, ihre Ehre zu verteidigen!«
    Ehe er mir einen Schlag versetzen konnte, sagte ich hastig: »König Doghamrei will sich also seine blütenweißen Hände an einem Sklaven schmutzig machen?« Im gleichen Augenblick trat ich zur Seite, ließ meine Ketten rasseln, stellte ihm ein Bein und versetzte ihm einen kräftigen Tritt dorthin, wo es Männern gemeinhin am meisten schmerzt.
    Chaos!
    Die Wächter brüllten und zerrten mich fort, und König Doghamrei stöhnte und krümmte sich zusammen, ganz grün im Gesicht, und die Königin – die beherrschte Frau, die ich inkognito als Kovneva Serea kennengelernt hatte, war in Wirklichkeit Königin Thyllis – gab einen kurzen Befehl, der das Durcheinander in überraschend kurzer Zeit beendete.
    Ich wurde hochgezerrt und vor ihr zu Boden gestoßen.
    Doghamrei – König eines Landes innerhalb des hamalischen Reiches – hielt beide Hände in die Leistengegend gepreßt, mußte sich übergeben und wurde von seinen Sklaven fortgeschafft. Ja, das war ein angenehmes Zwischenspiel gewesen. Wann hat man schon Gelegenheit, einem König herzhaft in die Eier zu treten? In Anbetracht der Tatsache, daß ich ihr vor kurzem erst das Leben gerettet hatte, würde mich die Königin jetzt bestimmt freilassen – damit rechnete ich. Dummkopf, der ich war!
    Die Königin begann mit leiser und durchdringender Stimme zu sprechen. Ihre routinemäßige Überprüfung der Listen der Verurteilten hatte sie auf den Namen Bagor stoßen lassen. In meinen Besitztümern hatte man die goldene Zhantilbrosche gefunden – und nun habe sie mich kommen lassen, um mit mir zu sprechen. Sie wandte die grünen Augen von meinem Gesicht ab, das einen ziemlich teuflischen Anblick geboten haben mußte. »Beim erstenmal hat dich der Zufall zu mir geführt. Der Zufall sorgte nun auch dafür, daß ich von deiner Gefangennahme erfuhr. Du, Bagor, den ich mit dem Ruf Jikai ausgezeichnet habe, hast dich als gemeiner Verbrecher erwiesen.«
    »Wegen drei Waagen?« rief ich vorwurfsvoll.
    Einer der Wächter trat hinter mich und versetzte mir einen brutalen Schlag auf den Kopf. Ich wandte mich blitzschnell um und hieb mit der losen Kette nach seinen Beinen – ein alter Trick. Mit einem Schrei ging er zu Boden, und ich versetzte ihm mit dem Knie eine unters Kinn. Es knirschte, aber mehr hörte der Bursche nicht mehr. Wenn er erwachte, würde er sich die Zähne einzeln aus dem Hals fischen können.
    Die Königin hatte den Vorfall völlig unbewegt verfolgt. »Man hat mir berichtet, daß du ein wilder Leem bist, Bagor«, sagte sie. »Wenn du so weitermachst, muß ich dich auspeitschen lassen.«
    Wenn ich sage, daß ich die ganze

Weitere Kostenlose Bücher