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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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eine Ansprache halten kann.«
    »Ja, Ser«, sagt Helkyt.
    »Ich werde die Weiterentwicklung des Ausbildungsplanes Major Brevyl überlassen. Ich denke, all die anderen Aufzeichnungen und Berichte sind auf dem neuesten Stand. Jetzt werde ich zu Neabyl reiten. Er und die anderen Buchhalter sollen es gleich erfahren.«
    Der Truppenführer nickt und Lorn geht zurück ins Arbeitszimmer, um seine Garnisonskappe zu holen, bevor er sich auf den Weg in den Stall macht. Die Worte sind schneller als Lorn, denn Chulhyr hat die Stute schon gesattelt und wartet, als Lorn den Stall erreicht.
    »Ser … hier ist sie.« Chulhyrs Augen wagen es nicht, den neuen Sub-Major anzublicken, als er Lorn die Zügel überreicht. »So viel … habt Ihr für die Kaserne und Biehl getan … fast eine Schande, dass Ihr nun schon gehen müsst, aber wahrscheinlich brauchen Euch andere mehr.«
    »Danke, Chulhyr.« Lorn lächelt ihn an. »Das ist wohl auch die Meinung des Major-Kommandanten. Dein neuer Kommandant wird Major Brevyl sein. Ich habe viel von ihm gelernt. Er kann sehr streng sein, aber er ist gerecht.«
    »›Gerecht‹ … ein gutes Wort, aus eurem Mund vernommen, Ser.«
    Lorn nickt erneut und führt die braune Stute hinaus in den Hof. Er steigt auf und reitet langsam zum Tor hinaus und den Hügel hinunter zum Hafen – zum Gebäude der Buchhalter.
    Neabyl ist da und die zwei gehen in den großen Raum mit dem Podium, wo sich Lorn an die kurze Seite des langen Tisches setzt.
    Neabyl nimmt seinen Platz vor einem Stapel von Frachtbriefen und Ladeverzeichnissen ein. »Eine Beförderung, wie ich sehe.«
    »Beförderung und Versetzung«, stimmt Lorn zu. »Ich übernehme das Kommando im Außenposten von Inividra.«
    Neabyl lacht, jedoch nicht herzlich. »Der Erfolg musste sich ja einstellen. Bei all den Barbaren-Angriffen ist das kein Wunder.« Er sieht Lorn an. »Wisst Ihr, wer Euer Nachfolger wird?«
    »Major Brevyl – ein guter Offizier. Ich denke, der Major-Kommandant wird neue Außenposten errichten, auch an Orten wie Nhais, vermute ich. Er hat meine Berichte erhalten. Wahrscheinlich wird er zuerst noch vorsichtig sein, aber es wird geschehen.«
    Der drahtige Neabyl fährt sich mit der Hand durch das feine schwarze Haar, streicht es sich aus der Stirn und reibt sich anschließend das Kinn. »Ihr wisst vieles, Oberst … ich meine, Sub-Major. Andere müssen es erst herausfinden.« Er lächelt. »Was wisst Ihr, was mich betreffen könnte?«
    »Ich bin nicht sicher.« Lorn runzelt die Stirn. »Es werden mehr hamorische Händler nach Jera kommen, auch in den Hafen von Biehl werden mehr Schiffe einfahren. Ich rechne damit, dass es neue Spiegellanzenkämpfer und Außenposten im Osten geben wird, näher bei Jerans und dem nördlichen Teil der Grashügel. Einige Kommis und Bauern werden sich bei meinem Nachfolger über mich beklagen, dass ich ungerecht gewesen wäre, doch das wird bei Major Brevyl nicht viel nützen.«
    »Das hatte ich schon vermutet. Und was wird in Cyad geschehen, das auf mich eine Auswirkung haben könnte? Wisst Ihr etwas?«
    Lorn lächelt. »Ich kann nur raten. Warum fragt Ihr? Was wisst Ihr, was auch ich wissen sollte?«
    »Ich weiß nichts Näheres, aber ich habe die Aufforderung erhalten, Abschriften von allen verbliebenen Aufzeichnungen, die Flutak betreffen, nach Cyad zu schicken. Die Hand des Kaisers hat danach verlangt.«
    Lorn runzelt erneut die Stirn. Die Hand des Kaisers – der Kaiserliche Funktionär, der niemals beim Namen genannt wird – eine Schattengestalt, die zwar Befehle im Namen Seiner Majestät ausgibt, ihre Macht jedoch selten ausspielt. Doch …
    Lorn schüttelt den Kopf.
    »Genau«, antwortet Neabyl. »Ich habe die verbliebenen Aufzeichnungen losgeschickt; die, die Flutak geprüft und unterzeichnet hat, und besonders die, die Oliven und noch ein paar andere Waren betreffen.« Der dunkelhaarige Buchhalter macht eine Pause. »Ihr wisst, dass Flutak ein Vetter von Bluoyal’mer war, dem Handelsberater des Kaisers?«
    »Ich habe schon einmal davon gehört, aber das war vor Jahren und ich habe es wieder vergessen«, sagt Lorn. »Ich frage mich, warum die Hand daran interessiert ist?«
    »Ich weiß nicht, aber in dieser Jahreszeit möchte ich nicht in Bluoyals Haut stecken.«
    »Ich auch nicht.« Lorn lacht leise. »Ich bitte Euch, heute oder morgen hinauf zur Kaserne zu reiten, damit ich Euch noch einige Flaschen Alafraan übergeben kann.«
    »Aber ich kann doch nicht …«
    »Ich selbst kann nur zwei oder

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