Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
»Fast.« Das Lächeln kehrt in sein Gesicht zurück. »Woher wusstet Ihr überhaupt, dass die Barbaren dort waren?«
    »Ich war mir nicht völlig sicher«, lügt Lorn. »Ich wusste nur, dass die Hamoraner hunderte von Klingen verschifft hatten, und die Handelskapitäne hatten gehört, dass die Barbaren an einem Ort angreifen würden, den sie noch niemals zuvor zum Ziel genommen hatten. Für mich hieß das, dass es die Gegend östlich von Biehl sein musste. Ich sagte allen, dass die Manöver für die Ausbildung wichtig wären und dazu dienten, die Bezirkswachen zu testen. Wenn ich die Barbaren nicht gefunden hätte, dann hätte ich auch nicht mehr zu erzählen gehabt – sondern hätte lediglich empfehlen können, eine Kompanie Lanzenkämpfer in die Grashügel zu verlegen.« Wieder folgt ein Schulterzucken. »Als wir die Strände im Norden verlassen hatten, entdeckten wir Rauch am Himmel, ein untrügliches Zeichen für all diejenigen, die bereits Patrouillen in den Grashügeln geritten sind. Also folgten wir dem Rauch, bis wir die Barbaren stellen konnten.«
    »Raffiniert … und gefährlich«, bemerkt der Kommandant. »Ihr wart Hauptmann unter Brevyl, habe ich Recht?«
    »Ja, Ser.«
    »Ihr müsst es nicht sagen, aber was hatte er für eine Meinung von Euch?«
    Lorns Augen werden kalt, als er den älteren Offizier fixiert. »Ser, er sagte, ich wäre einer der besten Hauptmänner gewesen, die er jemals gehabt hat, dass ich mehr aus meinen Männern herausgeholt und dabei weniger Verluste erlitten hätte als alle anderen vor mir, und dass er mich niemals gemocht hat und das wahrscheinlich auch nie tun würde.«
    Ikynd lacht, ein tiefes, rollendes Glucksen. Dann schüttelt er den Kopf. »Der alte Griesgram … jedes Kompliment muss einen Dorn haben.«
    Lorn wartet.
    »Ihr habt eine gehörige Portion Mut im Leib, Lorn. Ihr riskiert es, die Wahrheit zu sagen, wenn niemand sie hören will, und Ihr nehmt Euch einer Aufgabe an, vor der sich alle anderen abwenden würden. Meine Befehle für Euch sind einfach. Ich gebe Euch Inividra und befehle Euch, eine Kompanie zu führen wie ein gewöhnlicher Hauptmann. Ich gebe Euch angemessene Unterstützung, jedoch nichts Außergewöhnliches, und behalte Euch hier, bis Ihr eine Dummheit begeht, die Euch das Leben kostet.« Die Lippen des Kommandanten kräuseln sich. »Mein Stellvertreter, der hochverehrte Dettaur’alt mit all seinen Beziehungen in Cyad, sitzt hier auf seinem hochgeschätzten Hinterteil, allzeit bereit, dem Hauptmann-Kommandanten davon zu berichten, falls ich von seinen Befehlen abweiche. Auch wenn ich Euch niemals getroffen hätte, glaube ich, würde ich Euch für die Klasse Eurer Feinde respektieren. Mein Respekt wird Euch aber nicht viel weiterhelfen, solange mir alle über die Schulter schauen.«
    Lorn nickt. »Ich glaube, ich verstehe.«
    »Tut Ihr das?«
    »Nicht so wie Ihr, vermute ich, aber gut genug.« Lorn hält inne. »Wie weit kann ich gehen? Was kann ich tun?«
    »Ihr seid der Kommandant des Außenpostens. Solange Ihr viele Barbaren tötet, mindestens vier für jeden verlorenen Lanzenkämpfer, kann ich Eure gefallenen Lanzenkämpfer zu Beginn jeder Jahreszeit ersetzen. Verliert Ihr zu viel, ungeachtet der Zahl der getöteten Barbaren, dann hängt es allerdings vom Major-Kommandanten ab, weil wir nur eine Reserve-Kompanie für unerwartete Ereignisse hier in Assyadt haben. Wenn Ihr weniger als drei tote Barbaren für jeden verlorenen Lanzenkämpfer vorzuweisen habt, dann wird Euch der Hauptmann-Kommandant durch Euren Freund Dettaur zu einer konstruierten Disziplinarmaßnahme verurteilen.«
    Alles, was lkynd sagt, ist wahr, aber ohne den Offizier wahrlesen zu müssen, spürt Lorn, dass noch mehr, viel mehr, ungesagt bleibt.
    »Wie weit sollen die Patrouillen führen?«, fragt Lorn vorsichtig.
    »Die Patrouillen-Zuständigkeiten sind auf den Karten vermerkt – bis an die Grenzen Cyadors. Haltet Euch von den Gebieten der anderen Außenposten Cyadors fern. Wenn Ihr es riskieren wollt, in Jeranyi-Territorium einzudringen, habe ich nichts dagegen – solange Ihr Eure Männer zurückbringt und nicht zu viele tote Lanzenkämpfer hinterlasst. Bedenkt, dass es keine Bezirkswachen gibt, die Ihr ausheben könnt.«
    »Was ist mit den Feuerlanzen und Ladungen?«
    »Wir bekommen nur noch drei, manchmal vier Ladungen pro Jahreszeit.«
    Lorn zuckt sichtlich zusammen.
    »Es wird knapp und immer noch knapper, SubMajor.«
    »Pferde?«
    »Sollte kein Problem sein. Bevor er

Weitere Kostenlose Bücher