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Die wahre Lehre - nach Mickymaus

Die wahre Lehre - nach Mickymaus

Titel: Die wahre Lehre - nach Mickymaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Jeschke
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vierunddreißig war und sie neunzehn, betrachtete man es als Mai und Dezember – aber es dauerte an, bis Perkins, der sich als den glücklichsten Mann bezeichnete, der jemals mit einem alterslosen, reichen Miststück zusammengelebt hatte, der es nichts ausmachte, daß er älter wurde, mit Mitte Sechzig starb. (Er liebte sie sehr, aber das mochte der Klatsch nicht so recht glauben.) Sie lösten eine Modewelle aus; es wurde schick für Regnumsangehörige Liebhaber aus dem Dienstbotenstand zu haben; es stellte eine so unproblematische Vorbereitung auf eine spätere ordentliche Heirat dar.
     
    Ellaline wurde ein Jahr älter als der Alte Jock. Als sie ruhig dalag und darauf wartete zu sterben, sagte sie: »Jetzt werde ich es herausfinden. Sie konnten es mir nie richtig erklären, aber jetzt werde ich es selbst sehen.«
    Unsinn. Dunkelheit brach herein, und ihr Gehirn hörte auf zu funktionieren, und sie wußte nicht mehr darüber als irgend jemand sonst.
     
    Originaltitel: ›Not In Front of the Children‹
    Copyright © 1987 by George Turner
    (erstmals erschienen in ›Aphelion‹ #5, 1987)
    mit freundlicher Genehmigung des Autors und der Agentur Luserke, Friolzheim
    Copyright © 1991 der deutschen Übersetzung by Wilhelm Heyne Verlag, München
    Aus dem Amerikanischen übersetzt von Maria Castro
    Illustriert von Jobst Teltschik

 
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Peter Schattschneider
Pflegeleicht!
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    K arl hatte einen Tag freigenommen. Schließlich wollte er dabeisein, wenn Hilde das Kind bekam.
    Es dauerte unerträglich lange. Sie waren beide sehr nervös. Am späten Nachmittag war es dann soweit. Es klingelte an der Tür.
    »Lieferung von der Firma Pflegeleicht«, sagte der Mann vom Botendienst.
    Karl winkte ihn ungeduldig herein. Der Bote stellte die Tragtasche und den Koffer ab.
    »Ist es – da?« Hilde war ganz aufgeregt.
    »Ja, gnädige Frau.« Der Bote nahm die Mütze ab und deutete lächelnd auf die Tragtasche, er wollte auch Anteil an dem freudigen Ereignis haben. Hilde trippelte vorsichtig näher, und Karl riskierte einen Blick. Aus der Tasche blickte ein zerknittertes Babygesicht.
    »Hallo, Bennie«, sagte Karl nicht gerade begeistert.
    Als der Bote fort war, trug Hilde die Tasche sofort ins Wohnzimmer. Karl schleppte den Koffer nach, auf dem bloß ›Zubehör‹ stand.
    »Verdammt schwer«, schnaufte er. »Das reicht wohl bis zur Volljährigkeit.«
    Hilde hatte den Kleinen aus der Tasche gehoben. Sie hielt ihn mit ausgestreckten Armen und gab zwitschernde Laute von sich. Bis zum Boden waren es mindestens eineinhalb Meter.
    Karl blieb das Herz stehen. »Bist du verrückt?« preßte er hervor.
    Sie blickte ihn erstaunt an. Er hob beschwörend die Arme. »Leg ihn vorsichtig ab. Und dann lesen wir die Gebrauchsanleitung, bevor wir irgendwas anfassen«, sagte er so ruhig wie möglich.
    »Ach, sei nicht albern. Glaubst du, eine Mutter braucht eine Anleitung?« Sie drückte das Kind an die Brust.
    »Einen Videorecorder würdest du ohne Beschreibung nicht angreifen«, schimpfte Karl. »Selbst bei deinem blöden Mixer haben wir eine Stunde gebraucht, um die Anleitung zu kapieren – aber bei einem Kind ist das natürlich ganz was anderes!« Er öffnete zornig den Koffer, und eine Flut von Creme-Tuben, Wattestäbchen, Tabletten, Disketten und Babyspielzeug quoll ihm entgegen. Dazwischen lag so etwas wie ein Taschenrechner und ein Manual.
    Karl schwenkte es triumphierend und trat an den Tisch, auf dem Bennie zappelte. Seine Augen waren strahlend blau. Ein klarer Blick – kein Zweifel, er erkannte ihre Gesichter! Karl mußte lächeln, und der Kleine lächelte zurück. Er öffnete den zahnlosen Mund, als wollte er etwas sagen, und der Körper zappelte ungestüm. Die zentimeterkleinen Armstummelchen flatterten wie Flügel.
    »Die Nase hat er von dir«, sagte Karl und legte den Arm um Hildes Schulter.
    »Und die Augenpartie ist von dir – sieh nur, wie er die Brauen runzelt!«
    Hilde kicherte unterdrückt.
    »Was ist?«
    »Er hat noch was von dir.«
    »Du bist albern«, brummte er.
    Der Unterleib des Babies sah aus wie ein Euter mit drei Zitzen, deren äußere ständig in Bewegung waren. Auch die nicht minder zierlichen Ärmchen zappelten ununterbrochen.
    »Er will krabbeln!« stellte Karl fest, und Hilde beugte sich über den Tisch, bis ihre Nase Bennies Nase berührte, der begeistert gluckste.
    »Nein, nein, nein!« scherzte sie. »Benniemaus ist noch zu klein. Benniemaus muß erst groooß werden, bevor er

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