Die Wahren Geheimnisse Des Wuenschens
versucht, in uns Wünsche entstehen zu lassen, die vorher meist nicht vorhanden waren. Dasselbe Prinzip existiert natürlich auch auf der persönlichen Ebene, wenn wir direkt mit anderen Menschen zu tun haben. Da es aber nicht Sinn und Zweck dieses Buches ist, die Einzelheiten und Zusammenhänge der gegenseitigen menschlichen Beeinflussung näher zu untersuchen, reicht es an dieser Stelle sicher aus, diesen Aspekt nur kurz zu erwähnen. Für unser eigentliches Thema, das Wünschen, ist es lediglich von Bedeutung zu verstehen, dass nicht alle Wünsche aus uns selbst heraus entstehen und dass wir von den Wünschen anderer ebenso beeinflusst werden wie wir andere mit unseren Wünschen beeinflussen. Wichtig ist für uns jeweils zu versuchen zu erkennen, ob ein bestimmter Wunsch tatsächlich unser eigener ist oder nicht. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein »fremder« Wunsch zur Enttäuschung führt, ist selbstverständlich wesentlich größer als es bei eigenen Wünschen der Fall ist.
Zusammengefasst können wir also sagen, unsere Wünsche entstehen dadurch, dass wir uns jetzt in einer Situation befinden, die wir uns auch anders – eben: besser – vorstellen können. Das führt uns zu der enormen Bedeutung, die das Verstehen der jetzigen Situation hat. Je klarer und deutlicher wir die derzeitige Situation erkennen, desto genauer können wir unsere Wünsche formulieren! Das mag vielleicht nicht besonders spektakulär erscheinen, aber ich wage die Behauptung, viele Wunscherfüllungen gelingen deshalb nicht recht, weil wir uns nicht bemühen die jeweilige Situation wirklich zu verstehen und dementsprechend keine besonders gut passenden Wünsche konkretisiert haben. Selbstverständlich ist mir klar, dass wir alle mehr oder weniger dazu neigen, unsere jeweilige Situation eigentlich gar nicht ganz so genau sehen zu wollen, weil sie womöglich nicht dem entspricht, wie wir es gerne hätten, aber damit stehen wir uns beim Wünschen selbst am meisten im Weg. Auch wenn es mitunter unangenehm und schmerzlich sein kann, den wirklichen Gegebenheiten ungeschönt ins Auge zu sehen, wird dieser Prozess doch nur vorübergehend sein und ist eine außerordentlich gute Hilfe für die Wunschformulierung. Erst wenn wir wirklich wissen, was jetzt ist, können wir das, was in Zukunft anders sein soll, ganz klar und eindeutig bestimmen. Wenn wir darüber hinaus auch noch herausfinden können, was wahrscheinlich überhaupt erst zu diesem unerwünschten Jetztzustand geführt hat, dann wird uns das sogar noch nützlicher sein, weil wir so Wünsche, die in eine ähnliche Richtung gehen, für die Zukunft gänzlich vermeiden können.
Nach all den Betrachtungen zeigt sich nun, wie die anfänglich so harmlos erscheinende Frage doch wesentlich komplexer ist als gedacht. Trotzdem wollen wir versuchen, sie so einfach wie möglich zu beantworten. Wir wissen nun, Wünsche können in uns oder durch Beeinflussung anderer und auf Grund äußerer Umstände entstehen. Anfänglich vielleicht nur als ein vages Gefühl, aber früher oder später entwickelt sich in unserem Bewusstsein die Vorstellung einer zukünftigen Situation, die sich von der aktuellen unterscheidet. Je klarer wir dabei die Unterschiede erkennen, desto idealer sind die Ausgangsbedingungen für die Wunscherfüllung. Aber bei der Vorstellung in unserem Bewusstsein allein bleibt es nicht. Darüber hinaus dürfen wir unseren Wunsch nicht nur diffus spüren, sondern müssen unser Ziel auch willentlich klar und deutlich äußern! Es reicht nicht, die Unterschiede zwischen dem Jetzt und einer möglichen Zukunft festzustellen, wir müssen diese Zukunft auch konkret verwirklicht sehen wollen!
Das führt uns zu folgender Schlussfolgerung: Wünschen ist die Willensbekundung, eine im Bewusstsein vorhandene Vorstellung in der wirklichen, materiellen Welt umgesetzt sehen zu wollen. Besonders auffällig sind dabei zwei sehr gegensätzliche Extreme: Bewusstsein auf der einen Seite und Materie auf der anderen. Die Veränderungen, die wir uns wünschen, müssen irgendwie den »Sprung« von Einem zum Anderen machen und von daher macht es Sinn sich etwas eingehender mit beidem zu beschäftigen.
KAPITEL 2
BEWUSSTSEIN UND MATERIE
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Die zwei Begriffe Bewusstsein und Materie scheinen gegensätzlicher kaum sein zu können. Während die Materie etwas konkret Greifbares darstellt, das eine sichtbare Form besitzt, haftet dem Bewusstsein beinahe schon etwas Unwirkliches an. Bewusstsein lässt sich weder
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