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Die Wahrheit dahinter: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Die Wahrheit dahinter: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Titel: Die Wahrheit dahinter: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Holt
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schweißnassen Rücken, aber ihre Hände waren eiskalt. Langsam legte sie sie aneinander und hielt sie sich vor den Mund.
    »Überleg doch mal, was er für ein Mensch ist«, sagte sie und hauchte in ihre Hände. »Er ist bereits gestürzt. Seine Ehre ist verloren. Als er erfahren hat, daß der Revolver aus dem Waldsee dort hinten …«
    Sie schaute aus zusammengekniffenen Augen nach Westen.
    »Als ihm heute nachmittag aufgegangen ist, daß sein Versuch, seinen eigenen, legalen Revolver mit einem beschlagnahmten zu vertauschen, entdeckt worden war, wußte er, daß es jetzt nur noch eine Frage der Zeit sein würde. Bis wir auch den Rest herausfinden, meine ich. Daß die Waffe, die er zurückgelegt hatte, damit nach dem Fotografieren die Anzahl stimmte, seine eigene war.«
    »Die Jungs haben gesagt, daß die Fotosession mit den beschlagnahmten Waffen ganz überraschend angesetzt worden ist«, sagte Billy T. »Aber daran sind wir ja gewöhnt. Puntvold und seine vielen Aktionen für die Medien. Aber warum …«
    »Er muß total verzweifelt gewesen sein«, fiel Hanne ihm ins Wort. »Die eigene legale, registrierte Schußwaffe des Kriminalchefs. Mit der er sich brüstet, wenn er auf dem Schießplatz herumstolziert. Er hatte sicher vor, sie sich später zurückzuholen. Ein Vorwand wäre ihm sicher eingefallen.«
    Sie trat einmal gegen das Eis und schlug die Hände gegeneinander, ehe sie sie in die Tasche steckte.
    »Was ist das bloß für eine wahnwitzige Verwechslung, die hinter der ganzen Geschichte steckt«, sagte Billy T.
    »Ja. Die Stahlbergs warteten auf diesen Anwalt, Wetterland, oder? Knut Sidensvans wollte zu Henrik Backe. Und aus irgendeinem Grund muß Hermann die Tür geöffnet haben. Vielleicht war es wie bei mir: Backe wollte nicht aufmachen. Oder vielleicht … vielleicht glaubte die Familie Stahlberg, er sei Wetterland. Silje hat mich vor einer halben Stunde wegen der Unterlagen angerufen. Hermann hatte offenbar die Nase endgültig voll. CC sollte aus dem Familienbesitz komplett hinausgedrängt werden. Wetterland hatte die Papiere vorbereitet, die fast alles, was Hermann besaß, auf Preben überschrieben. Als Vorschuß auf das Erbe, ganz einfach. Das sollte dann gefeiert werden. Und als Sidensvans kam … vom Wohnzimmerfenster aus konnten sie den kleinen Plattenweg vor dem Haus sehen. Und das erklärt auch die geöffnete Champagnerflasche.«
    Sie lachte kurz, dann fügte sie hinzu:
    »Auch wenn es höflicher ist, zu warten, bis alle da sind. Ein wenig übereifrig, ich muß schon sagen, die Flasche zu öffnen, sobald man die Gäste kommen sieht. Als Jens Puntvold die Haustür öffnete, mußte er glauben, daß Sidensvans und Backe schon miteinander sprachen. Er konnte von der Treppe aus ja Hermann Stahlberg nicht sehen. Er hörte nur einen lauten alten Mann. Und da muß er total in Panik geraten sein.«
    »Er war ja seit über einer Woche schon ziemlich nervös.«
    »Genau. Er muß einen Höllenschrecken bekommen haben, als Sidensvans zum ersten Mal mit ihm reden wollte. Sidensvans wußte wahrscheinlich gar nicht, über was für eine Bombe er da gestolpert war. Sie haben sich getroffen, stelle ich mir vor. Puntvold wollte diesen Mann sehen. Wollte feststellen, wie groß die Bedrohung war. Vielleicht wollte Sidensvans seinerseits anfangs nur mit ihm sprechen. Ein paar harmlose Fragen stellen. Und dann erwachte sein Verdacht.«
    Endlich flachte der Waldweg ab. Obwohl die schwere Nebeldecke der ganzen Umgebung Farben und Licht genommen hatte, war das, was sie jetzt sahen, doch eine Pracht. Das schmale Tal öffnete sich auf eine Anhöhe hin, die sich etwa einen Kilometer lang zu einem weiter nördlich gelegenen Hügelkamm hinzog. Es handelte sich eher um eine Kätnerstelle als um ein Ferienhaus. Zwei Gebäude, eins etwas größer als das andere, waren in schöner Lage an einem Bach errichtet worden, sie hörten das Wasser unter dem Eis gluckern. Die Häuser waren rot und wirkten gut erhalten, auch wenn sie einen neuen Anstrich hätten brauchen können.
    Sie traten vom Weg zurück zwischen die Kiefern.
    »Die Einstellung der Ermittlungen war wirklich ein Skandal«, sagte sie leise und suchte die Häuser auf irgendwelche Lebenszeichen hin ab. »Auffällig in allen vier Fällen, aber total unlogisch in dem des besoffenen reichen Knaben. Alles nur Bagatellen. Eben Fälle, die leicht abgehakt werden können, ohne weiteres Aufsehen zu erregen. Niemand fragt nach ihnen. Außer eifrigen Typen wie Henrik Heinz

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