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Die Wahrheit dahinter: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Die Wahrheit dahinter: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Titel: Die Wahrheit dahinter: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Holt
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Bildern wie … ich hab ein paar ziemlich …«
    Ihre Hand umklammerte die Bettdecke. Die Fingerknöchel wurden weiß. Ihr ganzer Körper schien zu erstarren, Hanne bekam es mit der Angst zu tun.
    »Ganz ruhig«, flüsterte sie. »Außer uns ist niemand hier. Und jetzt wird alles gut.«
    »Daß niemand ihn jemals zurückgehalten hat«, flüsterte Hermine.
    »Ihren Vater?«
    »Alfred. Daß niemand ihn zurückgehalten hat. Ich war zehn, als es losging.«
    Hanne löste Hermines starre Finger, einen nach dem anderen, und nahm dann ihre Hand.
    »Am Anfang war es gar nicht so schlimm«, sagte Hermine. »Anfangs brauchte ich ihm nur zuzusehen. Wenn er …«
    »Sie brauchen keine Einzelheiten zu erzählen. Ich weiß ja, was Sie meinen.«
    »Ich bekam so schöne Belohnungen. Geld. Geschenke. Schmuck. Und das hat mir seither wohl die größten Probleme gemacht, daß ich …«
    Plötzlich schien sie ihre Kraft zurückzugewinnen. Sie fuhr im Bett hoch, befreite ihre Hand mit einem plötzlichen Ruck aus Hannes und schlug beide Hände vors Gesicht. Ihr Schluchzen wurde zu einem langen, heulenden Schrei.
    »Ich hatte nicht so schrecklich viel dagegen«, jammerte sie dann. »Und deshalb konnte ich auch nichts dagegen machen. Ich ließ es einfach geschehen. Ich freute mich so über die Geschenke, und es machte mir nicht viel aus, anfangs nicht, solange er nur … aber dann, später, als ich größer wurde …«
    »Das kann ich nicht weiter zulassen«, sagte Dr.   Farmen energisch, Hanne hatte sie nicht kommen hören. »Ich muß Sie bitten, dieses Zimmer augenblicklich zu verlassen.«
    »Das habe ich zu entscheiden«, sagte Hermine überraschend ruhig.
    Sie holte rasch Atem, wischte sich die Augen und fügte hinzu:
    »Ich bin erwachsen und sitze nicht im Gefängnis. Sie haben mir keine Vorschriften zu machen.«
    »Doch«, beharrte die Ärztin. »Das hier ist nicht gut für Sie. Ich trage die medizinische Verantwortung für Sie, so lange Sie sich hier aufhalten. Und ich habe Sie durch den ganzen Flur schreien hören.«
    »Doktor Farmen«, sagte Hermine langsam, mit brüchiger Stimme. »Ich möchte mich jetzt mit Frau Wilhelmsen unterhalten. Für meine Gesundheit ist es von entscheidender Bedeutung, daß ich in Ruhe mit ihr sprechen kann. Und deshalb muß ich Sie nun bitten, dieses Zimmer zu verlassen. Jetzt sofort.«
    Die Ärztin starrte die Patientin verdutzt an. Dann lächelte sie, offen und herzlich.
    »Mit Ihnen kommt alles wieder in Ordnung, Hermine. Und das freut mich.«
    Ihr Lächeln erlosch jedoch sofort, als sie Hanne anstarrte und erklärte:
    »Die Verantwortung für diese Unterredung tragen Sie. Nur, damit das gesagt ist.«
    Hanne hätte schwören können, daß die andere versuchte, im Gehen mit der Tür zu knallen. Aber das ging mit dieser Art von Türen nicht, die immer ganz langsam ins Schloß glitten.
    »Das Schlimmste ist, daß ich nie aus der Sache herauskommen konnte«, sagte Hermine, als habe die Unterbrechung gar nicht stattgefunden. »Eins folgte immer aus dem anderen, wie von selbst. Am Ende war es so, als hätte ich das Ganze irgendwie … akzeptiert. Aber meine Eltern …«
    Wieder ließ sie sich entkräftet auf die Kissen zurücksinken.
    »Ich kann zwar nicht behaupten, daß sie davon wußten, aber vieles weist doch darauf hin, daß sie sich irgend etwas Derartiges gedacht haben. Wissen Sie, daß ich zu meinem zwanzigsten Geburtstag ein kleines Vermögen geschenkt bekommen habe?«
    Hanne nickte.
    »Darüber habe ich mich natürlich wahnsinnig gefreut. Zehn Millionen Kronen. Ich hatte nicht einmal geahnt, daß sie so reich waren. Auf jeden Fall nicht reich genug, um einfach soviel Geld zu verschenken. CC war stocksauer. Aber er sollte ja schließlich die Reederei übernehmen, also hielt er den Mund. Und Preben war über alle Berge. Also nahm ich das Geld. Ich nahm das Geld, obwohl … Vater sagte, ich hätte das Geld bekommen, weil ich ein braves Mädchen war, das an die Familie dachte. An den guten Ruf der Familie. Mir war das damals scheißegal. Ich redete mir ein, er meinte sicher, daß ich mich anständig benehmen und in der Stadt nicht zuviel anstellen sollte. So ungefähr. Aber im Nachhinein ist mir aufgegangen, daß er Bescheid wußte. Er muß gewußt haben, was da zwischen Alfred und mir lief. Auf jeden Fall bis zu einem gewissen Punkt. Er muß einen Verdacht gehabt haben. Einen Gedanken, der so unangenehm war, daß er ihn nicht zu Ende dachte, denn was sollte aus dem guten Ruf der Familie werden,

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