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Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Titel: Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimund Brichta
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B
Aktiva
Passiva
100.000
100.000
Forderung der Bank A an Kurt
Ottos Kontoguthaben bei Bank A
100.000
100.000
Forderung der Bank B an Anton
Inges Kontoguthaben bei Bank B
    Im oberen Abschnitt sehen wir nach wie vor die Bilanz der Bank A und im unteren die der Bank B. Verändert hat sich lediglich das Schuldverhältnis zwischen den beiden Banken – es ist durch einfache Verrechnung aufgelöst worden. Dafür hat Bank B jetzt eine Forderung gegen Anton in ihrer Bilanz stehen, während Bank A ihre Schulden bei Bank B gegen eine Schuld gegenüber Otto eingetauscht hat.
    Und noch etwas ist passiert: Die Geldmenge hat sich auf 200.000 Euro verdoppelt, 1 weil nun sowohl Inge als auch Otto entsprechende Kontoguthaben besitzen, über die sie jederzeit verfügen können.
    Im gesamten Beispiel sind damit 200.000 Euro neues Geld entstanden, mit dem auch schon zwei Zahlungen getätigt wurden: Kurt hat seine Wohnung bei Inge bezahlt und Anton seinen Oldtimer bei Otto. Beide Zahlungen – auch das ist wichtig – fanden statt, ohne dass dafür Zentralbankgeld nötig gewesen wäre. Daran erkennt man, dass Zentralbankgeld umso entbehrlicher wird, je mehr sich die Banken gegenseitig vertrauen und je mehr Transaktionen sie untereinander verrechnen können.
    Der Vollständigkeit halber weisen wir noch einmal darauf hin, dass die beschriebene Anschreibepraxis weniger bei solchen Kleinbeträgen angewendet wird als vielmehr bei großen Transaktionen, die in die Millionen gehen.
    1 Voraussetzung für diese Sichtweise ist allerdings, dass man die ursprüngliche Position, nämlich die Schulden der Bank A bei Bank B, nicht ebenfalls als Geld (Interbankengeld) betrachtet
.

ANHANG 3
PROTOKOLL DER KRISENSITZUNGEN ZUR RETTUNG DER HYPO REAL ESTATE 1
    Bonn, 09.10.2008
BaFin
Bankenaufsicht
    gef.:
gel.:
abges.:
    Vfg.
    1. Vermerk
    Zusammenfassung der Gespräche zur Stützung der Hypo Real Estate Gruppe (HRE) vom 26.09.2008 - 28.09.2008 im Frankfurter Dienstsitz der BaFin
    Anlass:
    Die HRE befindet sich in erheblichen Liquiditätsschwierigkeiten; Herr Funke hat vergeblich nach einer privatwirtschaftlichen Lösung gesucht. Auch die Bemühungen der Kreditwirtschaft unter Führung der Deutsche Bank AG, der HRE eine Liquiditätslinie i.H.v. 15 Mrd. EUR gegen Sicherheiten zur Verfügung zu stellen, sind gescheitert (s. hierzu Telefonvermerk von Herrn Güldner vom 23.09.2008 und E-Mail von HV München vom 24.09.2008). An diesem Wochenende muss eine tragfähige Lösung gefunden werden, um der drohenden Illiquidität und den daraus zwangsläufig resultierenden aufsichtlichen Maßnahmen zu begegnen. Die Aufsicht hat deshalb Vertreter der HRE und der Kreditwirtschaft eingeladen, um eine private Auffanglösung für die HRE zu moderieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende der HRE Holding AG (Holding), Herr Viermetz, wandte sich in dieser Angelegenheit mit Schreiben vom 23.09.2008 direkt an das BMF (Kopie an Bundesbank und BaFin). Sollte bis Montag, dem 29.09.2008, keine Lösung gefunden werden, müssten wegen der drohenden Illiquidität der DEPFA Bank plc., Dublin (DEPFA) , den Ad hoc-Pflichten der Holding und den dadurch entstehenden Folgen für die deutschen Einheiten Moratorien erlassen werden.
    Freitag, 26.09.2008, 14:30 Uhr:
    [HRE-Gruppe: Vorstände: Herren Funke (Vorstandsvorsitzender), Dr. Fell (CFO), Frau von Oesterreich (CRO) sowie die Herren Ahlers, Dr. Bendfeld, Böckler, Glynn, Dr. Stock, Wolf und drei Vertreter der Kanzlei S
.
    Prüfungsverband deutscher Banken (PdB): Herren Lindlar, Hemker und Lutz (Expertenteams auf Abruf)
.
    Deutsche Bundesbank: Herren Prof. Dr. Weber (etwas später; Präsident), Loeper (Leiter Bankenaufsicht Zentrale) und Jakob (HV München), gegen Ende Herr Prof. Dr. Zeitler (Vizepräsident)
.
    BaFin: Herr Sanio (Präsident der BaFin), Frau Lautenschläger (Exekutivdirektorin Geschäftsbereich Bankenaufsicht), Frau Menke (Abteilungspräsidentin Großbankenaufsicht), Herr Eufinger (Abteilungspräsident Insiderüberwachung, Ad-hoc-Publizität, Marktüberwachung und -analyse), Herr V. (Referent), Herr B. (Referent).]
    Sanio leitet die Sitzung ein und macht deutlich, dass das Ziel der Gespräche die Unterstützung der HRE durch die Kreditwirtschaft sei. Solange die HRE nicht in eine Moratoriumssituation gelange, sei die Rolle der Aufsicht auf die Moderation zwischen der HRE und der Community beschränkt. Anschließend stellt der PdB seine Teilnehmer vor und erklärt, dass man Expertenteams in der Hinterhand habe.
    [Diese Teams halten sich

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