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Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition)

Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition)

Titel: Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Thomas!«, rief sie so laut, dass der Mann im Garten es hören musste. »Du hast die Grafenfamilie ermordet und Baron Ludwig um seinen Ruf gebracht. Aber Ihre Erlaucht wirst du nicht auch noch umbringen!«
    Damit, so sagte sie sich, würde Ludwig von Triberg wissen, was sich hier abspielte.
    Da Klara nichts von Marthas Begegnung mit dem Baron wusste, nahm sie an, dass diese den Vorkoster ablenken wollte. Als der Mann sich hasserfüllt ihrer Freundin zuwandte, griff sie nach dem Schürhaken, riss ihn hoch und schlug zu.
    Thomas zuckte im letzten Augenblick zurück, musste aber die Gräfin loslassen. Bevor er sie wieder packen konnte, sprang Klara auf deren Bett und holte erneut aus. Diesmal prellte sie Thomas das Messer aus der Hand.
    Der Vorkoster bückte sich sofort und hob die Waffe mit der Linken auf. »Das hast du nicht umsonst getan, du Biest«, brüllte er außer sich vor Wut.
    Inzwischen hatte Baron Ludwig das Fenster erreicht. Kurzentschlossen klemmte er sich seinen Gehstock zwischen die Zähne, schnellte hoch und fasste den Fensterrahmen mit beiden Händen.
    Martha half ihm in den Raum und wies auf den Vorkoster. »Das ist der Mörder.«
    Nun wurde Thomas auf den Baron aufmerksam und fluchte. »Dich hat der Teufel gerufen!«
    Gleichzeitig sprang er auf Triberg zu, um ihm das Messer in die Brust zu rammen. Doch bevor er ihn erreichte, hatte der Baron seinen Stockdegen gezogen und wehrte ihn mit einem Hieb ab.
    Der Vorkoster kreischte, weil die Klinge seinen Arm aufriss, und als der Baron seine Waffe erneut schwang, floh er, immer noch schreiend, durch die offene Tür.
    »Ihr bleibt bei Ihrer Erlaucht!«, rief Ludwig von Triberg den Frauen zu und setzte dem Mörder nach.
    Während die Mamsell und die Zofe gehorchten, rannten Klara und Martha hinter den beiden Männern her. Sie sahen, dass der Vorkoster in den Dienertrakt einbog, dort eine Tür aufriss und in die Kammer stürmte.
    Baron Ludwig blieb vor der Tür stehen und hielt seinen Stockdegen kampfbereit. »Ergib dich, Thomas, und gestehe, wer dich zu diesen Morden angestiftet hat! Von selbst hättest du das niemals getan. Dafür bist du nicht klug genug«, rief er und erhielt ein gequältes Lachen als Antwort.
    »Das würdet Ihr wohl gerne wissen, was? Doch ich sage Euch nichts. Die Gräfin wird auch so abkratzen, und Ihr sollt in Angst vor meiner Rache leben, die Euch auch nach meinem Tod ereilen wird!«
    »Der Mann hat etwas vor!«, sagte Klara drängend.
    »Das Fenster ist vergittert. Daher kann er nicht entkommen, sondern sitzt wie eine Ratte in der Falle«, rief der Baron, trat auf die offene Tür zu und blickte hinein.
    Thomas stand am Fenster und kehrte ihm den Rücken zu. Als er sich umdrehte, sah Klara einen Löffel in seinem Mund. »Der Kerl hat sich vergiftet! Rasch, wir müssen etwas tun!«
    »Es ist zu spät«, sagte Thomas, während er den Löffel auf den Boden spie und einen Krug in die Linke nahm. Klara wollte in den Raum, um ihn am Trinken zu hindern, doch Triberg hielt sie auf.
    »Du darfst ihm nicht zu nahe kommen. Wenn er dich in seine Gewalt brächte, müsste ich ihn laufenlassen!«
    Thomas trank, setzte den Krug ab und lachte erneut. »Lebt wohl, Baron Triberg! In der Hölle sehen wir uns wieder, und das wird eher sein, als du dir vorstellen kannst.«
    »Wer war es? Rede!«, schrie Triberg voller Zorn.
    »Finde es doch selbst heraus!«, gab Thomas mit heiserer Stimme zurück.
    Er spürte bereits eine seltsame Kälte in seinen Gliedern und wankte. Ein wenig bedauerte er, dass er jetzt sterben musste. Dann aber zuckte er mit den Schultern. Schließlich hatte er sich gerächt und das gräfliche Geschlecht fast bis zum letzten Mann ausgerottet. Das musste genügen. Obwohl er bereits wie ein Betrunkener schwankte, riss er ein Messer vom Bord und ging auf Triberg los.
    Fast hätte er den Baron überrascht. Triberg stieß jedoch im letzten Augenblick mit seinem Stockdegen zu und durchbohrte Thomas’ Brust.
    »So ist es ein schönerer Tod als durch das Gift«, murmelte der Vorkoster noch, dann brach er zusammen und blieb reglos liegen.
    »Gott im Himmel!«, flüsterte Klara erschüttert. »Was war das für ein Mensch?«
    »Der Teufel wird seine Freude an ihm haben«, antwortete Triberg.
    Am liebsten hätte er dem Leichnam einen Fußtritt versetzt. Er beherrschte sich jedoch und ließ Klara an sich vorbei in die Kammer schlüpfen.
    Thomas’ Zimmer war besser eingerichtet, als sie es erwartet hatte. Es gab nicht nur ein Bett und einen Stuhl,

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