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Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition)

Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition)

Titel: Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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verzweifelt.
    »Wir werden einen Boten schicken, der ihm mitteilt, dass du später kommst!« Baron Ludwig ließ keinen Zweifel daran, dass es so zu geschehen hatte, und so zog Klara sich missmutig in die Kammer zurück, die sie nun wieder mit Martha teilte.
    Wenig später öffnete Emma die Tür. »Ihre Erlaucht wünscht, dass du sie wäschst!«
    Da dies sonst ihre Aufgabe gewesen war, klang ihre Stimme ein wenig eifersüchtig.
    Klara atmete einmal tief durch, stand auf und trat zur Tür. »Gehen wir! Übrigens habe ich heute noch kein Abendessen erhalten. Ihr habt die vergiftete Suppe doch hoffentlich weggeschüttet?«
    »Natürlich!«, erklärte die Zofe. »Ich danke dir so sehr, dass du diesen elenden Schurken entlarvt hast. Was hat Thomas sich überhaupt eingebildet? Fragt den alten Grafen, ob er mich bekommen kann, ohne auch nur im Geringsten zu fragen, ob ich ihn will.«
    »Er war kein guter Mensch«, erwiderte Klara und ging in die Gemächer der Gräfin hinüber.
    Dort stand warmes Wasser bereit, und im Ankleideraum lagen ein frisches Nachthemd und gestrickte Bettsocken, die verhindern sollten, dass es die junge Gräfin an den Füßen fror.
    »Da bist du ja!«, sagte Griselda von Waldstein erstaunlich munter. »Ich möchte, dass du mich wäschst. Wenn Graf Ludwig mich aufsucht, kann ich unmöglich so aussehen wie jetzt.«
    »Graf Ludwig?«, fragte Klara verwirrt.
    »Da er an dem, was ihm vorgeworfen wurde, unschuldig ist, hat er das Recht, seinen Grafentitel zu tragen. Und nun mach rasch! Ich will meinen Retter nicht warten lassen.«
    Klara senkte den Kopf, damit die Dame ihr Gesicht nicht sehen konnte, denn sie ärgerte sich so, dass sie am liebsten wieder gegangen wäre. Immerhin hatte sie verhindert, dass der Vorkoster Thomas der Gräfin die Kehle hatte durchschneiden können. Doch das galt bei der Dame anscheinend nichts. Sie fragte sich, ob sie Griselda von Waldstein vielleicht ein wenig rauher anfassen sollte, damit diese sie rasch weiterziehen ließ. Es war jedoch nicht ihre Art, anderen absichtlich Schmerzen zuzufügen, und so machte sie sich mit aller Sorgfalt ans Werk.
    Dabei musterte sie den mageren Körper der Gräfin und deren vorgewölbten Leib und schämte sich ihrer schlimmen Gedanken über die Schwangere. Ihre Mutter hatte, als sie mit ihren jüngeren Geschwistern schwanger gegangen war, ebenfalls seltsame Launen gezeigt.
    Gemeinsam mit Emma gelang es ihr, die Gräfin mit warmem Wasser und einer milden, süß duftenden Seife zu waschen. Dann trockneten sie die Dame ab und zogen ihr das frische Nachthemd über. Klara staunte, als sie dieses Ding sah. Es war aus roter Seide gefertigt und mit einer Unmenge Rüschen besetzt, ließ sich aber offenbar sehr angenehm tragen.
    Da auch die Bettwäsche erneuert werden sollte, hoben Klara und Emma die Gräfin aus dem Bett und setzten sie in einen Sessel. Die Dame murrte dabei und war erst zufrieden, als sie in ihrem frischen und mit Parfüm besprühten Bett lag. Schließlich forderte sie mit hochnäsiger Stimme, dass eine neue Suppe für sie gekocht würde.
    »Ich werde es veranlassen«, rief Klara und lief aus dem Zimmer. In der Küche, so hoffte sie, würde sie endlich selbst etwas zu essen bekommen, denn sie hatte Hunger wie ein Bär.
    Trotz der späten Stunde waren der Koch und seine Helfer wach, und das Feuer auf dem Herd brannte noch. Als Klara ausrichtete, Ihre Erlaucht wünsche eine Suppe, machte Bertold sich mitsamt dem Küchenjungen Anton ans Werk. Klara trat derweil neben Rita und zupfte sie am Ärmel.
    »Kannst du mir eine Kleinigkeit zu essen besorgen? Ich habe zu Mittag nur ein Stück Brot zu mir genommen und den ganzen Abend über noch gar nichts.«
    »Setz dich! Ich bringe dir etwas«, sagte Rita und wies auf den Tisch.
    Kurz darauf ließ sich Klara eine große Wurst, etwas Schinken, weißes Brot und sehr viel Butter schmecken. Und schon tauchte Martha neben ihr auf.
    »Das nenne ich wahre Freundschaft! Du frisst, während mir der Magen bis zu den Kniekehlen hängt!«
    »Setz dich!«, befahl Rita und stellte ihr ebenfalls etwas hin.
    »Jetzt könnten wir doch weiterziehen«, meinte Martha zwischen zwei Bissen.
    »Die Gräfin will, dass ich noch ein paar Tage bleibe, um sie zu pflegen«, antwortete Klara und machte keinen Hehl daraus, wie sehr ihr das gegen den Strich ging.
    »Mir auch recht. Aber dann gehe ich nicht mehr zum Wirtschaftshof hinüber, um Tannenzapfen zu sammeln, sondern helfe dir!« Martha ließ das nächste Wurststück im

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