Die Weisheit des Feuers
zugestimmt?«
»Nein. Ich bin davon ausgegangen, dass du ihn informieren willst.«
Eragon bezweifelte, dass die Elfen erfreut sein würden, wenn er nur in Begleitung eines Urgals nach Farthen Dûr reiste. »Darf ich einen Vorschlag machen?«
»Du weißt, dass ich immer offen für deine Vorschläge bin.«
Ihre Antwort ließ Eragon kurz stutzen. »Ich meinte, einen Vorschlag und eine Bitte.« Nasuada bedeutete ihm mit einer Geste fortzufahren. »Wenn die Zwerge ihren neuen König oder ihre neue Königin gewählt haben, sollte Saphira zu mir nach Farthen Dûr kommen. Sowohl um dem neuen Herrscher der Zwerge ihren Respekt zu erweisen als auch um das Versprechen einzulösen, das sie König Hrothgar nach der Schlacht um Tronjheim gegeben hat.«
In Nasuadas Gesicht trat der lauernde Ausdruck einer Wildkatze. »Was für ein Versprechen?«, wollte sie wissen. »Davon habt ihr mir nichts erzählt.«
»Saphira hat versprochen, den Sternsaphir, Isidar Mithrim, in seiner alten Herrlichkeit erstrahlen zu lassen als Wiedergutmachung dafür, dass Arya ihn gesprengt hat.«
Nasuada blickte Saphira mit vor Staunen aufgerissenen Augen an. »Du kannst so etwas vollbringen?«
Ja, aber ich weiß nicht, ob ich die Magie herbeirufen kann, wenn ich vor Isidar Mithrim stehe. Ich kann Zauber nicht nach Belieben wirken. Manchmal ist es, als hätte ich einen neuen Sinn entwickelt, und ich spüre das Pulsieren der Energie in meinem Körper. Wenn ich sie dann mit meinem Willen lenke, vermag ich, die Dinge so zu verändern, wie es mir gefällt. Aber zu allen anderen Zeiten kann ich genauso wenig zaubern, wie ein Fisch fliegen kann. Sollte es mir allerdings gelingen, die Bruchstücke des Sternsaphirs zu verschmelzen, wäre uns das Wohlwollen aller Zwerge sicher, nicht nur der wenigen Wissenden, die erkennen, wie wichtig das Bündnis zwischen uns ist.
»Es würde weit mehr bewirken, als du dir vorstellen kannst«, erklärte die Vardenführerin. »Der Sternsaphir nimmt einen besonderen Platz im Herzen der Zwerge ein. Zwerge lieben Edelsteine, aber keinen lieben und verehren sie so wie Isidar Mithrim; wegen seiner Schönheit, vor allem aber wegen seiner gewaltigen Größe. Wenn du den Zwergen Isidar Mithrim zurückgibst, gibst du ihnen ihren Stolz zurück.«
»Selbst wenn es Saphira nicht gelingt, die Bruchstücke des Sternsaphirs zusammenzufügen«, meinte Eragon, »sollte sie der Krönung beiwohnen. Du könntest ihre Abwesenheit sicher einige Tage verschleiern, indem du zum Beispiel verbreitest, dass wir kurz nach Aberon geflogen sind. Bis Galbatorix’ Spionen auffällt, dass sie getäuscht wurden, ist es für das Imperium zu spät, noch vor unserer Rückkehr einen Angriff zu starten.«
Nasuada nickte. »Das ist eine gute Idee. Verständige mich, sobald die Zwerge einen Termin für die Krönung anberaumt haben.«
»Das werde ich.«
»Deinen Vorschlag habe ich gehört, jetzt heraus mit deiner Bitte! Was wünschst du?«
»Da du auf meiner Reise nach Farthen Dûr bestehst, möchte ich nach der Krönungszeremonie mit Saphira von Tronjheim nach Ellesméra fliegen.«
»Aus welchem Grund?«
»Um mit jenen zu sprechen, die uns während unseres Besuches in Du Weldenvarden unterrichtet haben. Wir haben versprochen, nach Ellesméra zurückzukehren und unsere Ausbildung zu beenden, sobald es die Umstände erlauben.«
Die Falte auf Nasuadas Stirn vertiefte sich. »Das ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, um Wochen oder Monate in Ellesméra zu verbringen.«
»Das stimmt, aber vielleicht haben wir die Zeit für einen kurzen Besuch.«
Die Anführerin der Varden ließ den Kopf gegen die geschnitzte Rückenlehne sinken und betrachtete ihren Vasall nachdenklich. »Wer sind eure Lehrer? Mir ist aufgefallen, dass du jeder direkten Frage nach ihnen ausweichst. Wer hat euch beide in Ellesméra unterrichtet, Eragon?«
Eragon drehte den Ring Aren am Finger. »Wir haben Islanzadi einen Eid geschworen, dass wir ihre Identität nicht enthüllen werden, ohne ihre Erlaubnis, der von Arya, oder wer auch immer Islanzadi auf dem Elfenthron nachfolgen wird.«
»Bei allen Dämonen des Himmels und der Hölle!«, entfuhr es Nasuada. »Wie viele Eide haben du und Saphira eigentlich geschworen? Ihr scheint euch an jeden zu binden, der euch über den Weg läuft!«
Eragon zuckte verlegen mit den Schultern. Er setzte zu einer Antwort an, doch Saphira kam ihm zuvor.
Das ist nicht unser Bestreben. Aber wir können Galbatorix und das Imperium niemals ohne die Hilfe
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