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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Bloëdhgarm und seine Gefährten ebenfalls hierbleiben. Einerseits um jeden Verdacht im Keim zu ersticken, andererseits um uns im Notfall zu verteidigen. Sollten Murtagh und Dorn tatsächlich auftauchen, während du fort bist, kann Arya an deiner Stelle Saphira reiten. Mit der geballten Kraft von Arya, Bloëdhgarms Elfen und den Magiern der Du Vrangr Gata sollten wir eine reelle Chance haben, Murtagh in seine Schranken zu weisen.«
    »Wenn Saphira mich nicht nach Farthen Dûr fliegt«, sagte Eragon barsch, »wie soll ich dann rechtzeitig dort ankommen?«
    »Indem du läufst. Du hast mir selbst erzählt, dass du den größten Teil der Strecke vom Helgrind hierher gelaufen bist. Da du dich auf deinem Weg nach Farthen Dûr nicht vor Soldaten und Bauern zu verstecken brauchst wie im Imperium, wirst du sogar viele Meilen mehr pro Tag schaffen.« Wieder trommelte Nasuada auf das polierte Holz. »Natürlich wäre es töricht, wenn du allein gingest. Selbst ein mächtiger Magier kann in der Wildnis durch einen dummen Unfall ums Leben kommen, wenn er niemanden hat, der ihm hilft. Arya könnte dich durch das Beor-Gebirge führen, aber das wäre eine Verschwendung ihrer Fähigkeiten. Wenn wiederum einer von Bloëdhgarms Gefährten fehlen würde, würden das die Leute merken. Aus diesem Grund wird dich ein Kull begleiten, da sie die einzigen Wesen sind, die dein Tempo halten können.«
    »Ein Kull!«, rief Eragon aus. Er konnte nicht mehr an sich halten. »Du schickst mich in Begleitung eines Kull zu den Zwergen? Kein anderes Volk wird von den Zwergen mehr gehasst als die Urgals! Sie machen Bogen aus ihren Hörnern! Wenn ich mich in Farthen Dûr mit einem Urgal zeige, werden die Zwerge keinem meiner Worte auch nur die geringste Beachtung schenken.«
    »Dessen bin ich mir sehr wohl bewusst«, erwiderte Nasuada. »Aus diesem Grund wirst du auch nicht direkt nach Farthen Dûr reisen, sondern machst zunächst halt auf der Festung Bregan auf dem Berg Thardûr, dem Ahnensitz des Ingietum. Dort triffst du Orik und dort kannst du auch den Kull zurücklassen, während du in Begleitung deines Stiefbruders nach Farthen Dûr weiterziehst.«
    Eragon sah Nasuada nicht an, als er antwortete: »Und wenn ich in deinen Plan nicht einwillige? Wenn ich glaube, dass es einen besseren Weg gibt, deine Ziele zu erreichen?«
    »Und wie, bitte schön, könnte der aussehen?« Nasuadas Finger schwebten reglos in der Luft.
    »Ich müsste erst darüber nachdenken, aber ich bin sicher, es gibt ihn.«
    »Ich 
habe
 darüber nachgedacht, Eragon. Und zwar gründlich. Nur mit dir als meinem Gesandten können wir hoffen, die Thronfolge der Zwerge zu beeinflussen. Ich bin unter Zwergen aufgewachsen, vergiss das nicht. Ich verstehe sie besser als die meisten anderen Menschen.«
    »Ich glaube trotzdem, dass es ein Fehler ist«, knurrte er. »Schick Jörmundur an meiner Stelle oder einen anderen deiner Befehlshaber. Ich gehe nicht, solange...«
    »Du gehst 
nicht
?« Nasuada hob die Stimme. »Ein Vasall, der seinem Herrn nicht gehorcht, ist nicht besser als ein Soldat, der auf dem Schlachtfeld den Befehl verweigert. Und er verdient dieselbe Strafe. Als deine Lehnsherrin befehle ich dir, Eragon, nach Farthen Dûr zu laufen, ob es dir nun passt oder nicht, und dort über die Wahl des nächsten Herrschers der Zwerge zu wachen.«
    Eragon schnaufte wütend durch die Nase und packte erneut den Knauf seines Schwertes.
    In einem sanfteren, aber immer noch wachsamen Ton sagte Nasuada: »Wie entscheidest du dich, Eragon? Wirst du tun, was ich von dir verlange, oder willst du mich absetzen und selbst die Varden anführen? Andere Möglichkeiten hast du nicht.«
    »Nein, das will ich nicht«, erwiderte er erschrocken. »Ich kann doch mit dir reden und versuchen, dich zu überzeugen.«
    »Das wirst du nicht, da du mir keine Alternative bieten kannst, die ähnlich erfolgversprechend wäre.«
    Er sah ihr direkt in die Augen. »Ich könnte mich deinem Befehl widersetzen und die Strafe auf mich nehmen, die du für angemessen hältst.«
    Diesmal erschrak Nasuada. »Zu sehen, wie du am Pranger ausgepeitscht wirst, würde der Moral meiner Truppen einen Schlag versetzen, von dem sie sich nie wieder erholen. Außerdem würde es meine Autorität untergraben. Da wir dich nicht einfach hinrichten können wie jeden anderen Soldaten, der den Gehorsam verweigert, würden die Menschen feststellen, dass du dich mir jederzeit widersetzen kannst, ohne mehr fürchten zu müssen als ein paar

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