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Die Weisheit des friedvollen Kriegers

Die Weisheit des friedvollen Kriegers

Titel: Die Weisheit des friedvollen Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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des friedvollen Kriegers , dem zweiten Buch der Serie, beschreibe.
    Socrates und die Kampfkünste
    »Die Ninja konnten sogar mit ihrer schweren Kriegsrüstung Flüsse durchschwimmen. Sie konnten wie Eidechsen senkrechte Felswände hinaufklettern, winzige Risse als Griffe und Tritte nutzend. Sie hatten wunderbare Kletterseile erfunden, dünn und beinah unsichtbar. Auch sich selbst konnten die Ninja unsichtbar machen. Sie kannten viele Tricks, um den Gegner zu täuschen, Ablenkungs- und Fluchtmanöver. Vor allem aber«, erklärte er, »waren die Ninja fantastische Springer.«
     
     
    Wer den Pfad des friedvollen Kriegers gelesen hat, erinnert sich wahrscheinlich an die Geschichte, die mir Socrates erzählte, als ich eine Erklärung für seinen Sprung aufs Dach von ihm verlangte. Wie er mir sagte, übten die Ninjas in Japan ihre Sprünge mit Kornhalmen. »Und ich trainiere mit Hausdächern. «

    Weil sich Socrates auf die Ninja bezog, gingen viele Leser davon aus, dass er Anhänger des Ninjutsu gewesen sei. Einige hielten ihn für einen Asiaten. Aber das stimmt nicht.
    Wäre Socrates asiatischer Abstammung gewesen, hätte das den Eindruck verstärkt, spirituelle Weisheiten könnten nur aus dem Fernen Osten kommen, also aus Japan, China oder Indien. Es stimmt schon, in diesen Kulturen gibt es ganz großartige esoterische Traditionen (in anderen allerdings auch, denken wir nur an die islamischen Sufis, an die afrikanischen Sangomas oder die Kahuna auf Hawaii). Socrates’ Lehren haben ihre Wurzeln jedoch keineswegs irgendwo im Osten, sondern in den Flüssen und Bäumen, in den Wolken und im Lauf der Jahreszeiten. Er trug die Weisheit der Erde weiter, und die ist überall zu finden und gehört uns allen.
    Wie schon gesagt, war Socs plötzliches Auftauchen auf dem Dach kein Ninja-Trick, sondern in erster Linie eine Methode, meine Aufmerksamkeit lange genug zu fesseln, dass ich etwas lernen konnte. Es war aber auch ein literarischer Kunstgriff, mit dem ich das Interesse meiner Leser wecken wollte.
    Verantwortung übernehmen
    »Erst wenn du bereit bist, die volle Verantwortung für dein Leben zu übernehmen, kannst du ein voll entfalteter Mensch werden. Dann erst wirst du erkennen, was es heißt, ein Krieger zu sein.«

    Immer wieder sprach Socrates davon, die Verantwortung zu übernehmen. Nicht für Gedanken oder Gefühle, sondern für das eigene Handeln. Denn er wusste ganz genau, dass man nur selbst sein Verhalten steuern kann.
    Geburtsort, Abstammung und äußere Ereignisse entziehen sich unserer Kontrolle; Gefühle und Gedanken, die am Horizont unseres Bewusstseins vorüberziehen, ebenfalls. Bei der einen oder anderen Gelegenheit können wir uns vielleicht aus schlechter Laune herausmanövrieren oder negativen Gedanken beziehungsweise Gefühlen so lange keine Aufmerksamkeit schenken, bis sie vorbei sind. Doch ich kenne keinen einzigen Menschen, der in der Lage wäre, jedes einzelne Gefühl bewusst positiv zu beeinflussen oder alle negativen Gedanken im Keim zu ersticken.
    Liegt keine Behinderung irgendeiner Art vor, können wir unsere Körperbewegungen und unsere Worte steuern und verantworten. Und sobald wir für alles, was wir tun und sagen, die volle Verantwortung übernehmen (egal, was wir dabei denken oder fühlen), erreicht unsere persönliche Entwicklung eine neue Stufe.
    Manche Leute glauben, unerwünschtes Verhalten resultiere aus einer schwierigen Kindheit, fehlenden Vorbildern oder einer schlechten Mutterbeziehung. Und es kann kein Zweifel daran bestehen, dass solche Faktoren große psychologische Hürden darstellen. Trotzdem: Nicht jeder, der in seiner Kindheit derartige Probleme hatte, reagiert darauf in seinem späteren Leben unproduktiv oder zerstörerisch.
    Es läuft also alles auf Folgendes hinaus: Von ernsthaften Wahnvorstellungen und Geisteskrankheiten abgesehen, haben wir unabhängig von unserer Vergangenheit stets die Macht, uns im Rahmen unseres Umfelds
und unserer Lebensumstände für die bestmögliche Handlungsweise zu entscheiden. Dies setzt jedoch Entschlusskraft und Stärke voraus. Daher besteht die größte Aufgabe, der wir uns stellen können, darin, unsere primitiveren Neigungen zu überwinden und ein »voll entwickelter Mensch« zu werden. »Nachdem du ein richtiger Mensch geworden bist«, sagte Socrates einmal sinngemäß, »ist der Rest nur noch eine Fahrt mit dem Aufzug«. Bis es so weit ist, gibt uns jeder Tag aufs Neue die Gelegenheit, ein friedvolles Herz und einen kriegerischen

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