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Die Weiße Burg

Die Weiße Burg

Titel: Die Weiße Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sie durch den Kreis aus Kohlenpfannen und Kandelabern schritt, der die Pavillonwände umgab. Die Kandelaber verbreiteten helles Licht, und die Kohlenpfannen, die Lavendelgeruch verbreiteten, wärmten den ganzen Raum. Niemand wollte die Kälte ignorieren müssen, wenn man richtige Wärme fühlen konnte.
    Die Einrichtung des Pavillons folgte uralten Regeln, die nur leicht modifiziert waren, um der Tatsache zu genügen, dass sie nicht in der Weißen Burg zusammentrafen, in dem großen runden Gemach, das der Saal der Burg genannt wurde. Am anderen Ende stand eine einfache, wenn auch auf Hochglanz polierte Bank auf einer kastenähnlichen, mit einem in den sieben Farben der Ajahs gestreiften Tuch bedeckten Plattform. Zusammen mit der Stola um Egwenes Hals waren das sicherlich die einzigen Stellen im Lager, wo die Rote Ajah repräsentiert war. Einige Blaue hatten verlangt, die Farbe zu entfernen, da Elaida anscheinend den Thron, den man den Amyrlin-Sitz nannte, hatte neu lackieren und eine Stola ohne das Blau weben lassen, aber Egwene hatte sich dagegen verwahrt. Wenn sie alle Ajahs repräsentierte und keine, dann würde sie auch von allen Ajahs sein. Auf den hellen Teppichen am Boden führten zwei Reihen von Bänken in Gruppen von jeweils drei schräg vom Eingang fort; sie standen auf Kästen, die mit Tüchern in den Farben der Ajahs verhüllt waren. Nun ja, von sechs Ajahs. Der Tradition nach konnten die beiden ältesten Sitzenden für ihre Ajahs die Plätze beanspruchen, die dem Amyrlin-Sitz am nächsten waren, also nahmen hier Gelb und Blau diese Plätze ein. Danach kam es nur darauf an, wer zuerst kam und wo sitzen wollte, die Ersten wählten immer die Plätze ihrer Ajahs aus.
    Es waren nur neun Sitzende anwesend, zu wenig, damit der Saal sich zusammensetzen konnte, zumindest formell gesehen, aber Egwene fiel sofort eine Merkwürdigkeit an der Sitzordnung auf. Romanda war bereits da, was nicht überraschte, zwischen ihr und Salita waren noch Plätze frei, und Lelaine und Moria besetzten die äußersten Plätze auf der Bank der Blauen. Romanda trug ihr Haar in einem festen grauen Knoten im Nacken; sie war die älteste Sitzende und fast immer die Erste, die Platz nahm, wenn sich der Saal zusammensetzte. Lelaine, die trotz ihres glänzenden schwarzen Haars fast genauso alt war, schien unfähig zu sein, der anderen Frau selbst in einer so nebensächlichen Sache einen Vorsprung zu lassen. Die Männer, die die Kästen aufgebaut hatten - sie standen an den Wänden, bis der Saal zur Sitzung gerufen wurde - mussten gerade hinausgegangen sein, denn Kwamesa saß bereits; sie war die einzige Graue Sitzende, und Berana, die soeben zu ihrer Bank hochstieg, die einzige Weiße. Doch Malind, eine Kandori mit Adleraugen und einem runden Gesicht und die einzige Grüne, war offensichtlich vor ihnen eingetreten, aber seltsamerweise hatte sie sich entschieden, die Grünen neben den Eingang des Pavillons zu setzen. Eigentlich lautete das Motto, je näher am Amyrlin-Sitz, umso besser. Und ihr direkt gegenüber stand Escaralde vor den mit Braun verkleideten Kästen und debattierte leise mit Takima. Diese war fast genauso klein wie Nisao, eine stille Frau, die an einen Vogel erinnerte, aber sie konnte energisch sein, wenn sie es wollte, und mit den in die Hüften gestemmten Fäusten sah sie wie ein wütender Spatz aus, dessen gesträubte Federn sie größer erscheinen ließen. Der Art und Weise nach zu urteilen, wie sie Berana immer wieder scharfe Blicke zuwarf, regte sie sich über die Sitzordnung auf. Natürlich war es zu spät, etwas daran zu ändern, aber Escaralde überragte Takima, als erwartete sie, für ihre Wahl kämpfen zu müssen. Es erstaunte Egwene, dass Escaralde das tun konnte. Sie zu überragen. Sie war sogar noch kleiner als Nisao. Es musste reine Willenskraft sein. Escaralde gab niemals nach, wenn sie glaubte, im Recht zu sein. Und sie glaubte immer, im Recht zu sein. Wenn Moria wirklich den sofortigen Angriff auf Tar Valon und Malind den Rückzug wollte, was wollte dann Escaralde?
    Trotz Siuans Gerede, dass die Sitzenden vorgewarnt werden wollten, machte Egwenes Eintritt keinen großen Eindruck. Aus welchen Gründen Malind und die anderen auch immer den Saal zusammengerufen hatten, um Akarrins Bericht zu hören, sie hielten die Angelegenheit keineswegs für so brisant, dass sie allein für die Ohren der Sitzenden bestimmt sein sollte; hinter den Bänken der Sitzenden ihrer Ajah standen kleine Gruppen von Aes Sedai, und sie

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