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Die Weisse Massai

Die Weisse Massai

Titel: Die Weisse Massai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinne Hofmann
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dies das letzte Wort war, bedanke ich mich.
    Draußen besprechen wir die Lage. Wir sind zu viert und müssen eine Woche warten. In Nairobi ist das mit meinen drei Buschmännern unvorstellbar. Deshalb schlage ich vor, nach Mombasa zu fahren, damit der Bruder auch einmal ans Meer kommt. Lketinga ist einverstanden, da er sich in Begleitung sicher fühlt. So treten wir die achtstündige Reise an, sozusagen unsere Hochzeitsreise.
    In Mombasa besuchen wir als erstes Priscilla. Über unsere Hochzeit freut sie sich riesig und glaubt auch, daß jetzt alles gut wird. Lketingas Bruder will nun endlich ans Meer, doch als er vor der riesigen Wassermenge steht, muß er sich an uns festhalten. Näher als zehn Meter geht er nicht ans Wasser, und nach zehn Minuten müssen wir den Strand verlassen, zu groß ist seine Furcht. Ich zeige ihm auch ein Touristen-Hotel. Er kann nicht glauben, was er sieht. Einmal fragt er meinen Mann, ob wir wirklich noch in Kenia sind. Es ist ein schönes Gefühl, jemandem, der noch staunen kann, diese Welt zu zeigen. Später gehen wir essen und trinken, wobei er zum ersten Mal Bier trinkt, was ihm nicht gut bekommt. In Ukunda finden wir ein schäbiges Lodging.
    Die Tage in Mombasa kosten mich eine Menge Geld. Die Männer trinken Bier, und ich sitze dabei, denn allein mag ich nicht an den Strand. Langsam werde ich sauer, ständig den Bierkonsum für drei Personen zu bezahlen, und so bleiben die ersten kleinen Streitigkeiten nicht aus. Lketinga, der nun offiziell mein Mann ist, versteht mich nicht und meint, es sei meine Schuld, so lange warten zu müssen, bevor wir nach Nairobi zurück können. Er begreife sowieso nicht, warum ich noch einen Stempel brauche. Schließlich habe er mich geheiratet, und dadurch sei ich eine Leparmorijo und Kenianerin. Die anderen stimmen ihm zu. Ich sitze da und weiß auch nicht, wie ich ihnen den ganzen Bürokram erklären soll.
    Nach vier Tagen brechen wir mißmutig auf. Mit Müh und Not bringe ich Lketinga nochmals, und wie er sagt, das letzte Mal, in dieses Office in Nairobi. Inständig hoffe ich, daß ich den Stempel schon heute bekomme. Erneut erkläre ich unser Anliegen und bitte nachzuschauen, ob es geklappt hat. Wieder heißt es warten. Die drei machen sich gegenseitig nervös und mich dazu. Die Leute starren uns ohnehin entgeistert an. Eine Weiße mit drei Massai gibt es nicht alle Tage im Office.
    Endlich werden mein Mann und ich aufgerufen, wir sollen einer Dame folgen. Als wir vor einem Personenlift warten, ahne ich bereits, was passiert, wenn Lketinga da hineingehen soll. Die Lifttüre öffnet sich, und eine Menschenmasse quillt heraus. Erschrocken starrt Lketinga in die leere Kabine und fragt: »Corinne, what’s that?« Ich versuche ihm zu erklären, daß wir mit dieser Kiste in den zwölften Stock fahren. Die Dame wartet bereits ungeduldig am Lift. Lketinga will nicht. Er hat Angst, in die Höhe zu fahren. »Darling, please, this is no problem, if we are in the 12th floor you go around like now. Please, please come!« Ich flehe ihn an zuzusteigen, bevor die Dame keine Arbeitslust mehr verspürt. Tatsächlich steigt er endlich mit großen Augen ein.
    Wir werden in ein Büro geführt, wo uns eine strenge Afrikanerin erwartet. Sie fragt mich, ob ich wirklich mit diesem Samburu verheiratet bin. Von Lketinga will sie wissen, ob er in der Lage sei, für mich mit Haus und Essen zu sorgen. Er schaut mich groß an: »Corinne, please, which house I must have?« Mein Gott, denke ich, sag einfach nur ja! Die Frau schaut zwischen uns hin und her. Meine Nerven sind so angespannt, daß mir der Schweiß aus allen Poren läuft. Den Blick streng auf mich gerichtet fragt sie: »You want to have children?« »Oh yes, two«, ist meine prompte Antwort. Es folgt Schweigen. Dann endlich geht sie zum Pult und sucht unter verschiedenen Stempeln einen aus. Ich zahle 200 Schilling und bekomme meinen abgestempelten Paß zurück. Vor Freude könnte ich heulen. Endlich, endlich geschafft! Ich kann in meinem geliebten Kenia bleiben. Jetzt nichts wie raus und nach Barsaloi, nach Hause!

Unsere eigene Manyatta
    Mama ist glücklich, daß alles gelungen ist. Nun sei es an der Zeit, die traditionelle Samburu-Heirat zu planen. Außerdem müssen wir eine eigene Manyatta haben, denn nach der Heirat dürfen wir nicht mehr in ihrem Haus wohnen. Da ich geheilt bin von den ewigen Officebesuchen, lasse ich den Gedanken an ein richtiges Haus fallen und bitte Lketinga, nach Frauen auszuschauen, die uns

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