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Die Welt der Drachen

Die Welt der Drachen

Titel: Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Laufe der nächsten Monate F'lars Befehle bei den Weyrbewohnern Kopfschütteln und endlose Diskussionen auslösten, waren sie für Lessa nur die logische Folgerung auf die vorhergegangenen Ereignisse.
    Ramoth hatte einundvierzig Eier gelegt.
    F'lar missachtete die Tradition in allen Richtungen und trat dabei nicht nur R'gul auf die konservativen Zehen.
    Lessa unterstützte ihn voll und ganz, nicht zuletzt deshalb, weil sie unter R'guls Führung alles hassen gelernt hatte, was mit Tradition zusammenhing. Vielleicht hätte sie ihr Versprechen, bis zum Frühjahr abzuwarten, nicht gehalten, aber sie sah, dass seine Vorhersagen eine nach der anderen eintrafen. Und es waren Vorhersagen, die nicht auf Ahnungen, sondern auf den Schriften des Archivs beruhten.
    Sobald die gesprenkelten Schalen hart wurden und Ramoth das Königinnenei zur Seite rollte, um es besonders aufmerksam zu hüten, ließ F'lar die ausgewählten jungen Leute zur Brutstätte kommen. Die Tradition verlangte es, dass die Kandidaten die Eier zum ersten Mal am Tage der Gegenüberstellung sahen. F'lar brach noch mit anderen Regeln: Nur wenige Burschen stammten aus dem Weyr, und ein Großteil von ihnen war zwischen fünfzehn und zwanzig Jahre alt. Die Kandidaten sollten sich an die Eier gewöhnen, sie berühren und streicheln und sich mit dem Gedanken vertraut machen, dass hilflose junge Tiere aus diesen Eiern schlüpfen würden. F'lar glaubte, dass sich durch diese Vorbereitung die Zahl der Zwischenfälle verringern ließ.
    F'lar bat Lessa, auch Ramoth zu überreden, dass sie Kylara in die Nähe des kostbaren goldenen Eies ließ. Kylara gab ihren Sohn nur zu gern einer Amme und verbrachte Stunden an der Brutstätte, wo Lessa sie sorgfältig in ihre Pflichten einführte.
    Obwohl Kylara eine lockere Bindung mit T'bor eingegangen war, zeigte sie doch offen, dass sie F'lars Gesellschaft vorzog.
    Lessa gab sich daher große Mühe, F'lars Plan zu fördern, denn wenn er gelang, sollte Kylara mit der jungen Drachenkönigin in den Fort-Weyr ziehen.
    F'lar verfolgte noch einen anderen Zweck damit, dass er junge Männer von den Burgen und Gehöften in den Weyr holte. Kurz vor der Gegenüberstellung schickte Lytol, der Verwalter von Ruatha, eine neue Botschaft an ihn.
    »Dem Mann macht es ausgesprochen Spaß, uns zu deprimieren«, stellte Lessa fest, als F'lar ihr den Umschlag reichte.
    F'nor nickte. Er hatte die Botschaft in Empfang genommen.
    »Lytol besitzt einen düsteren Charakter. Mir tut nur der Junge leid, der an diesen Pessimisten gefesselt ist.«
    Lessa sah den braunen Reiter mit gerunzelter Stirn an. Sie spürte immer noch einen kleinen Stich, wenn jemand Lady Gemmas Sohn, den Besitzer von Ruatha, erwähnte. Und doch
    ... da sie unabsichtlich den Tod seiner Mutter mitverschuldet hatte und nicht gleichzeitig Weyrherrin und Baronin sein konnte, war es nur gerecht, dass Gemmas Jaxom auf Ruatha herrschte.
    »Ich jedoch bin ihm dankbar für die Warnungen«, sagte F'lar. »Ich ahnte bereits, dass Meron wieder Schwierigkeiten machen würde.«
    »Er kann einem nicht in die Augen sehen - wie Fax , stellte Lessa fest.
    »Ein gefährlicher Mann«, gab F'lar zur Antwort. »Er verbreitet jetzt das Gerücht, dass wir junge Männer vom Blut aus den Burgen holen, um die Adelsfamilien zu schwächen.
    Das kann ich nicht zulassen.«

    »Außerdem sind es weit mehr Handwerkersöhne als Adelige«, sagte F'nor verächtlich.
    »Er fragt immer wieder, weshalb die Fäden noch nicht gefallen sind«, meinte Lessa finster.
    F'lar zuckte mit den Schultern. »Sie werden noch zur rechten Zeit fallen. Seid dankbar, dass die Kälte angehalten hat.
    Ich mache mir erst Sorgen, wenn es taut und die Fäden dann immer noch ausbleiben.« Er sah Lessa scharf an, um sie an ihr Versprechen zu erinnern.
    F'nor räusperte sich hastig und wandte den Blick ab.
    »Aber gegen die andere Beschuldigung kann ich etwas tun«, erklärte F'lar entschieden.
    Und als feststand, dass die Drachenjungen jeden Moment ausschlüpfen würden, brach er mit einer weiteren Tradition. Er schickte Reiter aus, um die Väter der jungen Kandidaten von den Gehöften und Burgen zum Weyr zu holen.
    Die große Brutstätte war zum Bersten gefüllt, als sich Besucher und Weyrbewohner auf den Galerien über dem heißen Sandboden zusammendrängten. Diesmal, so stellte Lessa fest, verrieten die jugendlichen Kandidaten keine Furcht - nur angespannte Erwartung. Es gab keine Zwischenfälle bei der Gegenüberstellung. Die Jungen traten

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