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Die Welt der Drachen

Die Welt der Drachen

Titel: Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Tisch.
    »Glaube mit mir, Lessa, bis du einen Gegenbeweis hast. Ich respektiere deine Zweifel. Oft genug führen Zweifel zu einem um so tieferen Glauben. Warte bis zum Frühling ab! Wenn dann immer noch keine Fäden gefallen sind ...«
    Er zuckte mit den Schultern.
    Sie sah ihn lange an und nickte dann kurz.
    Er versuchte, seine Erleichterung über ihre Entscheidung zu verbergen.
    »Und nun zurück zu dem banalen Zeug, wie du es nennst.
    Diese Schriften verraten mir Zeitpunkt, Ort und Dauer des Fadeneinfalls.« Er grinste sie an. »Und diese Dinge brauche ich, um meinen Plan aufzustellen.«
    »Plan?«
    »Ja. Ich kann natürlich nicht genau den Tag und die Sekunde voraussagen. Das ist von vielen Faktoren abhängig.
    Wenn zum Beispiel das Wetter weiterhin so kalt bleibt, erstarren die Fäden einfach und gehen als harmloser Staub nieder. Aber wenn sich die Luft erwärmt, bleiben sie am Leben und sind ... grauenvoll.«
    Er ballte die Fäuste und hielt eine schräg über die andere.
    »Der Rote Stern ist meine rechte Hand. Die Linke stellt Pern dar. Der Rote Stern dreht sich sehr schnell, und zwar in Entgegengesetzter Richtung von Pern. Seine Bahn unterliegt zudem unregelmäßigen Schwankungen.«
    »Woher weißt du das?«
    »An den Wänden der Brutstätte von Fort befindet sich ein Schaubild. Fort besitzt den ältesten Weyr überhaupt.«
    Lessa lächelte schwach.
    »Ich weiß.«
    »Wenn der Rote Stern also nahe genug kommt, lösen sich die Fäden und wirbeln auf die Erde zu. Sie fallen etwa sechs Stunden lang und in einem Abstand von vierzehn Stunden.«
    »Sechs Stunden lang?«
    Er nickte ernst.
    »Wenn uns der Rote Stern am nächsten ist. Im Moment beginnt er seine Annäherungsphase.«
    Sie runzelte die Stirn.
    Er wühlte in den Aufzeichnungen, und etwas klirrte zu Boden.
    Lessa bückte sich neugierig und hob das dünne Plättchen auf.
    »Was ist das?«
    Sie strich mit dem Finger leicht über die unregelmäßige Schrift.
    »Ich weiß nicht. F'nor brachte es vom Fort-Weyr mit. Es war auf eine der Truhen genagelt, in denen die Aufzeichnungen lagen. Er bewahrte es auf, da er es für wichtig hielt. Angeblich befindet sich das gleiche Plättchen unter dem Schaubild des Roten Sterns.«
    »Der Anfang ist leicht verständlich, „Der Vater von Mutters Vater, der für immer ins Dazwischen aufbrach, sagte, dies sei der Schlüssel zum Geheimnis und er habe es gelöst, als er einmal gedankenlos vor sich hinkritzelte. Er sagte, er habe gesagt: Arrhenius? Eureka! Mycorrhiza ...“
    »Das ergibt überhaupt keinen Sinn.«
    Lessa schüttelte den Kopf.
    »Das ist nicht einmal unsere Muttersprache ... reines Gefasel!«
    »Ich habe mich lange damit beschäftigt, Lessa«, sagte F'lar und zog das Plättchen zu sich heran.
    »Ins Dazwischen aufbrechen« dürfte eine Umschreibung für den Tod sein. Es scheint sich also um eine Todesvision zu handeln, die von einem Urenkel pflichtgetreu festgehalten wurde. Vielleicht ein Kind, das noch nicht gut schreiben konnte ... das würde die drei sonderbaren Worte erklären.
    Lies weiter!«
    »Flammenspeiende Feuereidechsen, um die Sporen zu verbrennen.
    Q.E.D.!?«
    »Auch das hilft uns nicht weiter.
    Offensichtlich prahlte er damit, dass er Drachenreiter ist. Er kennt nicht einmal das richtige Wort für Fäden.«
    F'lar zuckte mit den Schultern.
    Lessa rieb mit dem feuchten Finger über das Plättchen, um zu sehen, ob es sich um eine Tintenschrift handelte. Das Metall ließ sich vielleicht als Spiegel verwenden, wenn sie die Schriftzeichen abwischte.
    Aber die Botschaft blieb.
    »Immerhin, er kannte eine Methode, seine Vision für ewige Zeiten zu überliePern. Das tun nicht einmal die besten Häute«, murmelte sie.
    »Für ewige Zeiten überliefertes Geschwätz«, sagte F'lar und wandte sich wieder an seine Aufzeichnungen.
    »Eine unvollständige Ballade?« fragte Lessa noch, aber dann schob auch sie das Plättchen zur Seite.
    »Die Schrift ist nicht besonders schön.«
    F'lar zog eine Karte hervor. Die Kontinentalmasse von Pern war in horizontale Streifen gegliedert, die einander überschnitten.
    »Das stellt die Einfallzonen dar«, sagte er, »und das hier...«
    Er nahm eine zweite Karte mit vertikalen Streifen in die Hand »...die Zeitzonen. Du siehst also, dass bei einer Pause von vierzehn Stunden bei jedem Einfall nur bestimmte Teile von Pern betroffen werden. Ein Grund für die Verteilung der Weyr.«
    »Sechs Weyr«, murmelte sie, »und an die dreitausend Drachen.«
    »Ich kenne die Zahlen«,

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