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Die Welt der Drachen

Die Welt der Drachen

Titel: Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sein. Sie half T'sum, dessen Munth einen hässlichen Brandfleck am Flügel hatte. Als sie wieder aufblickte, war Mnementh verschwunden.
    Sie zwang sich, Munth fertigzubehandeln, bevor sie nach dem Bronzedrachen und seinem Reiter suchte. Schließlich entdeckte sie die beiden - und Kylara, die Salbe auf F'lars Schulter strich. Lessa trat verärgert näher, doch im gleichen Augenblick empfing sie Canths eindringlichen Hilferuf.
    Mnementh hob den Kopf.
    »F'Iar, Canth sagt, dass sie es allein nicht mehr schaffen«, rief Lessa. Sie bemerkte nicht mehr, dass Kylara sich zurückzog.
    Der Bronzereiter war nicht schwer verwundet. Das stellte sie mit einem raschen Blick fest. Kylara hatte die Verbrennungen bereits behandelt. F'lar hielt einen Becher mit heißem Klah in den Händen.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Lessa und hielt ihn zurück, als er zu Mnementh gehen wollte.
    Er lächelte müde und drückte ihr den leeren Becher in die Hand. Dann schwang er sich auf den Bronzedrachen. Jemand reichte ihm zwei Säcke mit Feuerstein.
    Wieder formierten sich die Geschwader.

    Sechzig Drachen stiegen zur Klippe auf und verschwanden im Dazwischen. Die Verwundeten blieben zurück.
    So wenige Drachen. So wenige Reiter. Wie lange konnten sie das durchhalten?
    Canth sagte, dass F'nor noch mehr Feuerstein benötigte.
    Sie sah sich verzweifelt um. Die Jungreiter waren noch nicht von den Burgen zurückgekehrt. Ein Drache schrie in der Nähe, und sie wirbelte herum, aber es war nur Pridith, die von Kylara zur Futterstelle gebracht wurde. Alle anderen Tiere waren verletzt.
    Ihr Blick fiel auf C'gan, der aus den Räumen der Jungreiter kam.
    »C'gan, könnten Sie und Tagath noch mehr Feuerstein nach Keroon bringen? F'nor benötigt Nachschub.«
    »Natürlich«, versicherte ihr der alte blaue Reiter. Stolz schwellte seine Brust, und seine Augen blitzten. Sie hatte nicht daran gedacht, ihn einzusetzen, aber schließlich war er sein Leben lang auf diesen Notfall vorbereitet worden. Und er brannte darauf, sich nützlich zu machen. Lächelnd half sie ihm, die Feuersteinsäcke aufzuladen. Tagath schnaubte und warf den Kopf hoch, als sei er in der Blüte seiner Jahre. Sie übermittelte ihm die Erkennungspunkte, die Canth ihr gegeben hatte. Dann verschwanden die beiden über dem Sternstein.
    Das ist nicht fair, beschwerte sich Ramoth. Ich muss als einzige hier bleiben. Lessa sah, dass sie sich auf dem Landevorsprung sonnte.
    »Möchtest du Feuerstein fressen und zu einem dieser albernen grünen Weibchen werden?« tadelte Lessa sie scharf.
    Sie trat zu den Verwundeten. B'fols zierliches grünes Tier warf stöhnend den Kopf hin und her. Der eine Flügel war bis auf den Knorpel verbrannt. Es würde Woche dauern, bis der Schaden geheilt war. Zum Glück wies keiner der anderen Drachen ähnlich schwere Verletzungen auf. Lessa wandte rasch den Kopf ab, als sie das Leid in B'fols Augen sah.

    Während sie die Runde machte, entdeckte sie, dass mehr Reiter als Drachen verwundet waren. Zwei Männer aus R'guls Geschwader hatten Kopfverletzungen davongetragen. Einer war von den ätzenden Fäden geblendet worden. Manora hatte ihm einen Betäubungstrank gereicht. Ein Reiter hatte den Arm verloren. Lessa wurde immer niedergedrückter. Wie viele Verwundete würden aus Keroon zurückkehren?
    Von einhundertsiebenundzwanzig Drachen waren bereits fünfzehn ausgefallen. Dabei hatte der Rote Stern seine Annäherungsphase erst begonnen. Was sollte werden, wenn die Fäden in immer kürzeren Abständen fielen?
    Ein Kreischen zerriss die Stille. Lessa riss den Kopf hoch.
    Über dem Sternstein war ein blauer Drache aufgetaucht.
    Ramoth! rief Lessa instinktiv, ohne recht zu wissen, weshalb. Die Königin schwebte in der Luft, noch bevor der Schrei verklungen war. Denn der blaue Drache taumelte besorgniserregend. Einer seiner Flügel hing schlaff herab. Der Reiter war nach vorn gerutscht und umklammerte mit einer Hand den Nacken des Tieres.
    Lessa betrachtete angstvoll das Schauspiel. Man hörte im Weyr nichts außer Ramoths kräftigem Flügelschlag. Die Drachenkönigin flog dicht unter das taumelnde Tier und stützte es mit einem Flügel.
    Ein Schrei ging durch die Zuschauer. Der Reiter glitt vom Nacken des Blauen, fiel - und landete auf Ramoths breiten Schultern.
    Der blaue Drache stürzte wie ein Stein in die Tiefe. Ramoth landete vorsichtig und senkte den Nacken bis zum Boden, damit die Weyrbewohner den Reiter von ihrem Rücken holen konnten.
    Es war C'gan.
    Lessa wurde übel,

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