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Die Welt der Drachen

Die Welt der Drachen

Titel: Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Komplikationen kommt? Sie dürfen nicht an zwei Orten gleichzeitig auftauchen.«
    Lessas Blicke wurden von den Umrissen des vernachlässigten Südkontinents angezogen.
    »Schick sie dorthin«, schlug sie vor. Sie deutete auf die Karte.
    »Aber dort ist doch nichts!«
    »Sie können Vorräte mitnehmen. Und Wasser gibt es sicher im Überfluss, da es von den Fäden nicht angegriffen wird. Wir beschaffen ihnen Futter für die Herden, Getreide ...«
    F'lar runzelte nachdenklich die Stirn. Seine Niedergeschlagenheit war vergessen.
    »Zehn Planetendrehungen mussten ausreichen. In zehn Planetendrehungen kann Pridith für genügend Nachwuchs sorgen. Vielleicht sind sogar ein paar Königinnen darunter.«
    Dann schüttelte er zweifelnd den Kopf. »Nein, dort unten gibt es keinen Weyr und keine Brutstätte ...«
    »Woher weißt du das?« unterbrach ihn Lessa scharf.

    Das Projekt erschien ihr zu verlockend.
    »Die Aufzeichnungen erwähnen den Südkontinent nicht, gewiss, aber sie lassen auch eine Menge anderer Dinge aus.
    Woher wissen wir, dass sich das Land während der letzten vierhundert Jahre nicht wieder vom Einfall der Fäden erholt hat? Es steht fest, dass die Faden verkümmern, sobald sie keine organische Nahrung mehr bekommen.«
    F'lar sah sie bewundernd an. »Warum stieß bisher noch niemand darauf?«
    »Die meisten sind zu stur.« Sie deutete auf die Schriften.
    »Außerdem bestand bisher keine Notwendigkeit, sich damit zu befassen.«
    F'lar grinste boshaft. »Was Eifersucht alles vermag!«
    Lessa wirbelte herum. »Ich habe nur das Wohl des Weyrs im Auge.«
    »Morgen schicke ich dich mit F'nor auf einen Erkundungsflug. Das ist nur fair, da die Idee von dir stammt.«
    Sie sah ihn an.
    »Du kommst nicht mit?«
    »Ich verlasse mich ganz auf dich, da ich dein besonderes Interesse an dem Projekt kenne.«
    Lachend drückte er sie an sich.
    »Ich muss den Baronen ins Gewissen reden, damit sie uns nicht im Stich lassen. Und ich hoffe, dass einer der Gildemeister mein drittes Problem lösen kann ... die Beseitigung der eingenisteten Fäden.«
    »Aber ...«
    »Die Reise wird Ramoth etwas Bewegung verschaffen.«
    Er hob Lessas Kinn.
    »Und du bist mein viertes Problem, Mädchen.«
    Als er sich jedoch zu ihr hinunterbeugte, um sie zu küssen, klangen hastige Schritte im Korridor auf. Widerwillig ließ er sie los.
    »Zu dieser Stunde?« sagte er unwillig. »Wer ist da?«

    »F'lar?« Es war F'nors Stimme.
    Die Miene des Bronzereiters blieb düster. Nicht einmal sein Halbbruder hatte das Recht, ihn so spät zu stören. Lessas Herz klopfte schneller.
    Aber im gleichen Augenblick, als der braune Reiter den Raum betrat, war F'lars Arger verflogen. Er warf Lessa einen erstaunten und verwirrten Blick zu.
    F'nor hatte sich irgendwie verändert. Und während er seine zusammenhanglose Botschaft stammelte, erkannte Lessa auch, was es war: Seine Haut hatte eine tiefe Bräunung angenommen. Er trug keinen Verband, und von der Brandwunde an der Wange war nicht das geringste zu sehen.
    »F'lar, es lässt sich nicht machen! Man kann nicht an zwei Zeiten zugleich glauben!« rief F'nor.
    Er schwankte und lehnte sich an die Wand. Unter seinen Augen zeichneten sich dunkle Ringe ab.
    »Ich weiß nicht, wie lange wir das noch durchhalten. Wir leiden alle darunter.«
    »Ich verstehe dich nicht.«
    »Den Drachen macht es nichts aus«, versicherte F'nor mit einem bitteren Lachen. »Sie bewahren Vernunft. Aber die Reiter ... das Weyrvolk, wir sind nur noch Schatten, weil wir mit halbem Herzen hier weilen.«
    Sein Gesicht verzerrte sich.
    »Und Kylara! Sie hat nur einen Wunsch - hierher zu kommen und sich zu betrachten! Die Ichbezogenheit dieser Frau bringt uns noch alle um den Verstand.«
    Sein Blick wurde verschwommen, und er hielt sich krampfhaft fest.
    »Ich kann nicht bleiben. Ich bin bereits hier. Zu nahe. Das macht es doppelt schlimm.
    Aber ich musste dich warnen. F'lar, ich verspreche dir, dass wir so lange wie möglich durchhalten werden, aber wir sind mit unseren Nerven am Ende.«

    Bevor F'lar zu einer Bewegung fähig war, hatte sich der braune Reiter umgedreht und war hinausgestolpert.
    »Aber er ist doch gar nicht fort«, keuchte Lessa.
    »Er ist noch nicht fort!«

Teil IV

    F'lar starrte seinem Halbbruder verwirrt nach.
    »Was kann nur geschehen sein?« fragte Lessa den Weyrführer. »F'nor weiß doch noch gar nichts von unseren Plänen. Wir haben die Sache eben erst beschlossen.
    Sie strich sich über die Wange.
    »Und seine Brandwunde - sie

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