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Die Welt der grünen Lady

Die Welt der grünen Lady

Titel: Die Welt der grünen Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Zobak sofort in tiefen Reiseschlaf versetzen. Die Kinder, zu jung für einen so langanhaltenden Schlaf, konnten nur Teil-Suspension in Anspruch nehmen, und während der Wachperioden waren sie allein meiner Obhut anvertraut. Ich versuchte Freundschaft mit ihnen zu schließen, und ich glaube, bei Oomark gelang es mir auch. Er war offensichtlich nicht so intelligent wie seine Schwester, dafür aber weit zugänglicher. Bartare widersetzte sich mir nicht – im Gegenteil, sie benahm sich sogar höflich und bereitwillig, aber ich wurde das seltsame Gefühl nicht los, daß sie eine Maske trug und eine Rolle spielte.
    Als ich in die letzte Suspensions-Periode vor der Landung auf Dylan eintrat, war das Problem Bartare noch immer ungelöst. Inzwischen war mir jedoch klar geworden, daß ich behutsam vorgehen mußte und das Mädchen nicht zu irgendwelchen Eröffnungen drängen durfte.
    Obgleich meine Kenntnisse anderer Planeten durch Lazk Volks Bibliothek sehr umfangreich waren – wahrscheinlich weit umfassender als die der meisten Durchschnittsreisenden –, war Dylan doch die erste neue Welt, die ich selbst betrat, und so war ich ziemlich aufgeregt, als wir auf den Landungsplatz hinuntergelassen wurden.
    Dylan war vor etwa hundert Jahren entdeckt worden, merkwürdigerweise durch den auf Automatik gestellten Notruf eines Schiffes, das dann nie gefunden wurde. Auf diesem Planeten gab es einige unerklärliche Überreste, die vermuten ließen, daß es hier einmal eingeborene Bewohner oder eine Kolonie einer der Vorläuferrassen gegeben hatte. Um eben einen dieser Fundorte näher zu untersuchen, hatte man Guska Zobaks Mann hierhergeschickt. Er war kein Archäologe, sondern ein Regierungsbeamter mit der Vollmacht, die Ausgrabungen für gesetzlich geschützt zu erklären, wenn die Experten dies für nötig befanden.
    Die erste Überraschung auf Dylan war der Himmel. Der mir vertraute Himmel von Chalox hatte eine grüne Färbung gehabt, so daß ich selbstverständlich Grün für die einzig natürliche Farbe eines Himmels betrachtete. Aber hier war der Himmel über uns blau und mit vielen weißen Wolken übersät.
    Es gab zwei Städte auf Dylan: Tamlin, der Hafen, in dem wir landeten, und Toward, der Hafen auf der anderen Seite des Planeten. Dylan war hauptsächlich ein landwirtschaftlicher Planet. Der westliche Kontinent bestand im wesentlichen aus offenen Flächen, die gutes Weideland für Rinder- und Schafherden boten. Der östliche Kontinent, dessen Zentrum Tamlin war, betrieb den Anbau von Vorweinen und Husardfrüchten – beides Luxusartikel auf den inneren Planeten.
    Die Gebäude von Tamlin waren ganz anders als die Bauten auf den seit langem zivilisierten Welten. Sie sahen alle gleich aus, nach außerweltlichen Plänen mit vorgefertigten Blöcken von Robotern zusammengesetzt. Wenn sie sich voneinander unterschieden, dann nur durch die üppig blühenden einheimischen und importierten exotischen Gewächse, mit denen ihre Mauern umpflanzt waren.
    Als wir den Landeplatz verließen, näherte sich eine Gruppe von Leuten, um die Neuankömmlinge zu begrüßen. Der Mann, der jedoch auf Guska Zobak zutrat, hatte keinerlei Ähnlichkeit mit dem Tridee, das die Kinder von ihrem Vater besaßen. Es war ein sehr viel älterer Mann, und er trug die Uniform eines Hafenoffiziers.
    »Wo ist Konroy?« fragte Guska sofort. »Sein Dienst kann ihn doch gewiß nicht zwingen, unserer Ankunft fernzubleiben!«
    »Meine liebe Guska!« Der Offizier nahm ihre beiden Hände in die seinen. »Sie wissen, daß Konroy hier wäre, wenn er könnte. Es ist nur so …«
    »Er ist tot!« sagte Bartare so nüchtern, daß wir alle sekundenlang zu Eis erstarrten. »Das ist die Wahrheit«, erklärte sie. »Warum sagen Sie nicht, daß er tot ist?«
    Ich las Überraschung in seinem Blick, und ich wußte, daß Bartare tatsächlich die Wahrheit gesagt hatte.
    »Aber woher …«, begann er bestürzt, unterbrochen von Guskas schrillem Schrei.
    »Tot!« rief sie und sank ohnmächtig in die Arme des Offiziers. Oomark schlang seine Arme um mich und verbarg sein Gesicht in den Falten meines Überwurfs.
    Guska wurde in einen wartenden Bodenwagen gebracht, die Kinder und ich zu einem zweiten geführt. Oomark klammerte sich immer noch hilfesuchend an mir fest, aber Bartare benahm sich so gelassen wie eine unbeteiligte Zuschauerin.
    Wir wurden in einem der Regierungsrasthäuser untergebracht, und ich überredete Oomark, mich wenigstens so lange loszulassen, bis ich jemanden gefunden

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