Die Welt in mir (German Edition)
mich zur Verabredung gebracht hatte, stieg ich schnell aus und ging ins
Lokal. Meine drei Freundinnen waren schon da. Ich setzte mich mit dem Rücken
zum Rest des Lokals. Meine Ankunft in Alex' Wagen hatten sie zum Glück nicht
gesehen. An diesem Abend war ich nicht bereit, über die letzten Tage und über
die Wendung, die mein Leben genommen hatte, zu sprechen.
Der Abend verlief eigentlich
wie immer. Bis Sarah uns darauf aufmerksam machte, dass ein Kerl ständig zu
unserem Tisch schaute.
„Der wäre ganz nach meinem
Geschmack. Im Bett ist er sicherlich großartig“, schwärmte Sarah. Ich wusste
sofort das die Rede von Alex war. Bereits den ganzen Abend hatte ich die
Anwesenheit von Alex gespürt und auch seine Blicke in meinem Rücken. Ich drehte
mich zu ihm um und starrte ihn an.
Ich sah, dass er offenbar
telefonierte und mich dabei genau im Blick hatte. Ich konnte nicht hören, was
er sagte, auch wenn ich sehr neugierig war. Wie immer dachte ich sofort an
Josh. Doch Alex wirkte angespannt und gab mir natürlich kein Zeichen, wer der
Anrufer war. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, es handele sich dabei nicht
um Josh.
Ich drehte mich wieder zu
meinen Freundinnen, die über den gutaussehenden Unbekannten sprachen und über
seine mutmaßlichen großartigen Fähigkeiten beim Liebesspiel. Offensichtlich
verfehlte sein Bad Boy-Look auch bei meinen Freundinnen seine Wirkung nicht.
Alle waren sich einig, er sei wahnsinnig sexy und auch ich schloss mich
lächelnd ihrer Meinung an. Dass Alex eine solche Wirkung auf meine Freundinnen
hatte, löste in mir nicht den Hauch von Eifersucht aus. Ein klares Zeichen
dafür, dass mein Herz ganz und gar Josh gehörte. Unweigerlich musste ich daran
denken, dass Alex sich freuen würde, wenn er wüsste, dass er eine solche
Wirkung auf meine Freundinnen hatte. Obwohl ihm sicherlich klar sein dürfte,
dass sein Bad Boy-Look die Aufmerksamkeit der Damenwelt einbrachte. Ob er
darauf ab und an einging, wusste ich eigentlich gar nicht und irgendwie war es
mir auch egal, was Alex mit seiner freien Zeit machte. Allerdings bezweifelte
ich, dass Alex zu einer meiner Freundinnen passen würde. Sicherlich wäre Sarah
die einzige, die aus einer Affäre mit Alex unbeschadet herauskommen würde. Denn
ich bezweifelte sehr, dass Mr. Bad Boy eine ernsthafte Beziehung suchte, und
abgesehen von Sarah waren wir übrigen nicht für lockere Affären gemacht.
„Leider werde ich keine Chance
bei ihm haben, denn er hat nur Augen für dich, Clara“, sagte Sarah mit einem
Augenzwinkern in meine Richtung und riss mich damit aus meinen Gedanken.
Da ich nicht wusste, was ich darauf
sagen sollte, tat ich ihre Behauptung, der sexy Bad Boy hätte ein Auge auf mich
geworfen, mit einer Handbewegung ab und erklärte, es wäre vollkommener Unsinn,
obwohl ich wusste, dass sie damit goldrichtig lag. Allerdings nicht so, wie sie
dachte.
Nach ein paar Minuten gaben
meine Freundinnen die Diskussion auf. Stattdessen widmeten wir Sarahs neuster
Geschichte über eine Eroberung unsere volle Aufmerksamkeit.
Meine Gedanken schweiften
allerdings wieder zu Alex ab. Ich hörte der Geschichte nur mit einem Ohr zu.
Mir fiel auf, dass ich Alex in letzter Zeit häufig mit dem Handy gesehen hatte.
Normalerweise hatte er versucht, es vor mir zu verbergen. Mir kamen
Erinnerungen in den Sinn, wie er es gerade weggesteckt hatte, als ich den Raum
betreten hatte. Und auch gestern hatte er immer wieder auf sein Handy geschaut,
als erwartete er eine Nachricht. Wie oft hatte ich gedacht, es wäre Josh, der
ihn anrief. Doch Alex hatte mir nie gesagt, mit wem er gesprochen hatte und ich
hatte auch nicht gefragt.
Erst in dem Moment fiel mir
auf, dass er dieses Thema nie angeschnitten hatte und seine Gespräche vor mir
verheimlicht hatte.
Ich drehte mich noch einmal
unauffällig um und sah, dass er immer noch telefonierte. Ganz offensichtlich gefiel
ihm nicht, was der jemand am anderen Ende der Leitung wiedergab. Alex saß
allerdings zu weit weg, als dass ich seine Empfindungen hätte spüren und somit
etwas Licht ins Dunkel hätte bringen können.
Da meine Freundinnen schon
zweimal das Wort an mich gerichtet hatten und ich nicht gewusst hatte, um was
es ging, beschloss ich, mich nun auf sie zu konzentrieren. Ich schob die
Gedanken an Alex und sein Verhalten beiseite. Allerdings entschied ich, ihn
später darauf anzusprechen. Er musste mir einfach sagen, was los war. Diesmal würde
ich auch nicht locker lassen!
Nachdem wir uns
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