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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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muss. Ich möchte, dass Sie mir den Namen dieses Hackers nennen.«
    Tom holte scharf Luft. Er hatte Wyatt ein Versprechen abgegeben. Da konnte er nun keinen Rückzieher machen.
    Blackburn musterte ihn. »Das ist wahrscheinlich das erste Mal für Sie, dass Sie weg von zuhause sind, nicht wahr? Glauben Sie mir, Sie wollen sich hier nicht von Anfang an bei mir unbeliebt machen. Sie bringen niemanden in Schwierigkeiten, wenn Sie mir sagen, wer es war. Ich will bloß mit dem Hacker sprechen.«
    Tom hatte genug Leute in VR -Hallen übers Ohr gehauen, um eine Drohung zu erkennen, wenn er sie hörte. Und er glaubte keinen Augenblick lang, dass Blackburn bloß ein nettes Schwätzchen mit einem Hacker halten wollte, der sich in eine sichere Datenbank gehackt hatte. Er hielt Blackburns Blick stand, während sein Herz schneller schlug. »Ich habe es vergessen, Sir.«
    »Nein, das haben Sie nicht. Sie wollen es mir nur nicht verraten. Wie Sie wünschen, Raines. Wenn Sie nicht reden wollen, dann werden Sie mir anderweitig helfen, indem Sie als Versuchskaninchen bei meiner heutigen Demonstration fungieren.«
    Tom schaute unbehaglich auf den Bildschirm hinauf, auf dem nun einige Reihen von Codes dargestellt wurden. »Was habe ich dabei zu tun?«
    Blackburn schüttelte den Kopf. »Gar nichts. Sie stehen bloß auf der Bühne und empfangen die Computerviren, die ich in Ihren Prozessor einspeisen werde. Der Code wird Ihr Gehirn manipulieren.«
    Tom drehte sich der Magen um. »Äh, wie es manipulieren?«
    »Oh, das ist eine Überraschung. Kommen Sie doch mal hier hoch.«
    Tom stieg die Stufen an der Seite der Bühne hoch. Er hatte plötzlich butterweiche Knie.
    Nachdem alle wieder in den Raum zurückgekehrt waren, deutete Blackburn auf einmal mit dem Kopf auf Tom und beorderte diesen damit von der Stelle neben den Stufen, wo er unbehaglich verweilt hatte, zu sich.
    »Reden wir über Computerviren«, verkündete Blackburn gegenüber der Klasse. »Der Vorgang, einen Neuronalprozessor zu infizieren, läuft ziemlich genauso ab, wie es bei einem Computer zuhause der Fall wäre. Wäre Raines hier physisch mittels eines Neuronalkabels mit einem Computer verbunden, könnte ich ihn mit einem Virus von irgendwoher infizieren, wenn ich eine Internetverbindung und die Fähigkeit besäße, die Firewall, die ihn schützt, zu hacken. Aber er ist nicht physisch mit dem Internet verbunden; er ist mittels seines internen Transmitters mit dem Server hier im Turm verbunden. Deshalb werde ich ihm ein Virus von meinem Transmitter in den seinen einspeisen.«
    Blackburn begann, Eingaben auf einer Tastatur zu machen, die an seinem kräftigen Unterarm befestigt war. Tom drehte sich um und sah, wie Blackburns Code über den riesigen Bildschirm tänzelte, was allen Auszubildenden ermöglichte zu sehen, was er eingab.
    »Ein Virus wie dieses dringt in das System ein, indem es sich an ein bestehendes Programm anhängt. Der letzte Schritt ist, die IP -Adresse meines Zielobjektes einzugeben. Sie können auch mehr als nur eine IP anvisieren – das liegt ganz bei Ihnen. Und jetzt« – er machte weitere Eingaben – »codiere ich die Eingangssequenz. Das Schadprogramm startet, sobald es in seinem Prozessor ist. Dann kommt die automatische Beendigungssequenz – das Programm schaltet sich nach fünf Minuten ab. Also …« Er schlug Tom so fest auf die Schulter, dass dieser taumelte. »Sind Sie so weit, Raines?«
    »Ändert es etwas, wenn ich Nein sage?«
    »Nein, das war bloß Höflichkeit. Das Folgende auch: Nennen Sie mir den Teil Ihres Gehirns, den ich zuerst manipulieren soll.«
    Tom spürte, wie er sich verspannte. »Wie wäre es mit keinem?«
    »Keine Vorlieben? Prima. Erstes Zielobjekt: der Hypothalamus.« Blackburn fing an zu tippen, dann scrollte ein Text auf Toms Infoscreen: Datenstrom empfangen: Programm » Unstillbarer Appetit « initiiert.
    Etwas Schreckliches erwartend, zuckte Tom zusammen. Doch es geschah nichts.
    Nichts, außer …
    Außer …
    Sein Magen knurrte. Plötzlich wurde Tom klar, dass er am Verhungern war – wortwörtlich am Verhungern. Der unangenehme Schmerz in seinem Bauch verzehrte ihn. Sein ganzes Hirn war auf die Vorstellung von Essen fixiert, köstlichem Essen. Für Pommes hätte er einen Mord begangen. Er hatte einen Bärenhunger, hätte hundert Nährstoffriegel vertilgen können. Moment mal, er hatte doch noch einen Nährstoffriegel!
    Hektisch langte er in seine Tasche, so darauf fixiert, etwas zu essen, dass ihm die vielen Blicke,

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