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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. J. Kincaid
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unterlag der Geheimhaltung. Die Beförderung zur CamCo unterlag der Geheimhaltung. Dalton hätte sonst nicht wissen können, dass Nigel für die Camelot Company nominiert worden war. Binnen weniger Tage wurde er abgeschossen, als klar wurde, dass er nie einen Sponsor aus der Koalition finden würde, der seine Bewerbung unterstützte. Gerüchten zufolge hatten verschiedene Unternehmensrepräsentanten an den Verteidigungsausschuss geschrieben und ihn dabei als »fade, ohne persönliche Ausstrahlung und wenig inspirierend« beschrieben. Keines dieser Unternehmen wollte sich mit ihm in Verbindung bringen lassen.
    Dalton richtete sich auf und wischte sich unsichtbare Flusen von seinem Designeranzug. »Selbstverständlich habe ich das. Ich arbeite bei Dominion Agra, und Dominion ist einer der größten Sponsoren der Kriegsanstrengungen. Ich könnte ein halbes Dutzend Mitglieder der Camelot Company aufzählen, mit denen wir in Verbindung stehen. Wir sponsern sogar Karl, benennen ihn als Kombattanten unserer Wahl für bestimmte Konflikte und versorgen ihn mit Kampfmaschinen. So läuft das mit Sponsoring. Es geht nicht bloß darum, bestimmten Kombattanten mehr Sendezeit zu verschaffen als anderen. Es geht darum, dem Militär im Namen dieses Kombattanten finanziell unter die Arme zu greifen – so verschafft man sich hier größeren Einfluss.«
    Als sich Dalton dieses Mal vorbeugte, wich Tom nicht zurück.
    »Aber wir erhoffen uns mehr, Tom. Mehr Kombattanten, die Dominion repräsentieren. Die richtigen . In meinen Augen warst du bisher nutzlos, aber hier könntest du es zu etwas bringen. Auf lange Sicht könnten wir füreinander von Nutzen sein, du und ich. Wenn Dominion dich sponsert, ist das deine Fahrkarte direkt in die CamCo.«
    »Und was hätten Sie davon?«
    »Auf kurze Sicht? In zwei Jahren von heute an wirst du Kombattant sein, und wir können dann mit einem weiteren Rufzeichen werben, das mit Dominion in Verbindung gebracht wird. Auf lange Sicht? Ihr jungen Leute scheint nicht zu begreifen, dass Elliot Ramirez nicht die einzige lebende Marke in euren Reihen ist. Die Leute wollen alles über die anderen Kombattanten erfahren. Enigma, Matador, Firestorm, Stinger – sie haben alle ihre Fangemeinde, ihnen sind Blogs gewidmet. Ein geheimnisvoller Nimbus umgibt sie. Eines Tages erwartet sie ein Markt. Wenn es nach uns geht, werden die Identitäten der Kombattanten eines Tages alle bekannt gegeben, und dann wirst du genauso wertvoll sein wie Ramirez. Und die mit dir verbundenen Sponsoren? Die werden ebenfalls davon profitieren. Eines Tages könntest du Dominion repräsentieren, Tom. Es ist immer gut, wenn ein netter, ganz normaler junger Mensch mit unserem Image verbunden wird.«
    »Ganz normal?«, wiederholte Tom.
    »Dass du jetzt nicht mehr so ein Zwerg bist, ist natürlich hilfreich. Und wie ich sehe, haben sie dir auch dieses Zeug da aus dem Gesicht entfernt. Du siehst nicht schlecht aus. Und bist mit Sicherheit nicht so ein großmäuliger Schandfleck wie Nigel, dieser nervöse Zucker.«
    Tom dachte an Nigel mit seinem ständigen nervösen Zucken und hatte mit einem Mal einen faden Geschmack im Mund. Falls er jemals Dalton Prestwick bei irgendetwas behilflich war, das wusste er, dann würde er seinen Vater damit verraten. Und sich selbst . Am liebsten hätte er Dalton ins Gesicht gelacht und zugesehen, wie dieser selbstgefällige Ausdruck von Überlegenheit daraus verschwand. Aber er konnte Dalton nicht so behandeln, als wäre er nicht wichtig. Nicht, wenn er es hier zu etwas bringen wollte.
    Nicht, wenn er eines Tages in die Camelot Company kommen wollte.
    »Tja, also selbst wenn ich es in die CamCo schaffe, ist das noch ein weiter Weg dorthin«, sagte Tom zu ihm. »So weit in die Zukunft denke ich noch nicht.«
    »Tja, dann fang mal damit an.« Dalton tippte sich an die Stirn. »Beweise der Welt, dass du mehr draufhast als dein alter Herr.«
    Tom schob seine geballten Fäuste tiefer in die Taschen. Andernfalls hätte er sie Dalton ins Gesicht gerammt.
    Tom bemerkte, dass sich Vengerov von Yuri entfernt hatte und auf sie zukam. Als Vengerov an Dalton vorbeischritt, schnippte er mit den Fingern. Dalton zuckte zusammen und kontrollierte den Sitz seiner Krawatte. »Ich muss jetzt gehen, Tom, aber denk drüber nach. Du wirst bald wieder von mir hören.«
    Tom blieb wie angewurzelt stehen und holte mehrmals tief Luft, während Daltons Schritte über den Marmorfußboden hallten. Toms Fäuste zitterten von der Anstrengung,

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