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Die Weltenzerstörer - 18

Die Weltenzerstörer - 18

Titel: Die Weltenzerstörer - 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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fühlst. Aber wirst du mir ein paar Fragen beantworten? Gestern warst du verwirrt, und ich drang nicht zu dir durch. Zum Beispiel: Wie alt bist du?” Er sieht aus wie siebzehn, doch er muß älter sein …
„Ich bin fast der Letztgeborene meines Volkes, aber ich kann dir nicht sagen, wie viele Sonnenumläufe ich schon erlebt habe. Wir rechnen anders als ihr, eher wie Blumen, Vögel und Bäume. Ich wurde geboren in der Zeit, ehe der große Stern über dem Polareis seinen jetzigen Platz fand. Sagt dir das etwas?”
„Nein, denn ich bin kein Astronom. Wir werden es aber herausfinden. Dein Volk ist langlebig, nicht wahr? Doch warum sagst du, daß es stirbt? Ich will dir keinen Schmerz zufügen, Keral. doch ich muß es wissen, damit ich euch helfen kann.”
„Wir sterben seit vielen Jahrhunderten. Wir waren nie ein großes Volk, aber wir waren wie ein Baum mit vielen Knospen. Und dann welkten die Knospen dahin. Die Zeit verlor an Bedeutung, und wir bemerkten es nicht. Vielleicht wurde die Sonne kälter, vielleicht änderten sich unsere Zellen. Die Zeit, in der wir Kinder gebären können, liegt viele Sonnenumläufe auseinander. Wenn einer aus unserem Volk zur Paarung reif wird, gibt es oft keinen, mit dem er sich paaren kann. Unfälle, Tiere und das Wetter können uns töten. Es sterben mehr, als geboren werden. Und eines Tages wird der Letzte wegsterben. Wir versuchten, unser Volk zu retten, aber wir fanden keine Hilfe, und so werden wir verschwinden, als seien wir nie gewesen - wie die Blätter des letzten Frühlings.” Die Worte waren voll so tiefer Trauer, daß sie David ans Herz rührten. Er konnte es nicht ertragen, das Leuchten in Keral vom Elend ausgelöscht zu sehen. Aber was konnte er tun ? „Regis glaubt, daß die Telepathen auf Darkover aussterben, aber er tut etwas dagegen”, antwortete er. „Es ist noch nicht so spät, wie du denkst, Keral. Wir sind dir dankbar, wenn wir von dir lernen können, und wenn wir lernen, können wir dir und deinem Volk helfen.” Kerals Lächeln blühte wieder auf. „Es ist schön, das zu hören.”
David nahm Kerals und Missys Karten heraus. „Du glaubst, daß es keine Rasse gibt, die der deinen gleicht?” fragte er.
Keral nickte.
„Wußtest du, daß Missy eine Chieri ist?”
Er war auf Kerals Reaktion nicht gefaßt. „Unmöglich! Dieses Tierweibchen? Nein, David, mein Volk ist anders. Ich berührte sie. Ich habe auch dich berührt. Glaubst du wirklich, daß ich mich irren könnte?”
„Dann muß es eine Rasse geben, die mit der deinen fast identisch ist”, wich er aus. „Ich werde dir erklären, was ich meine.” Er zeigte ihm, was die Instrumente aufgezeichnet hatten und die Diagramme bedeuteten. Keral begriff sehr schnell und wurde zunehmend unruhig, als er selbst alles nachprüfte.
„David, ich verstehe das nicht, aber mein Instinkt sagt mir, daß du unrecht hast, wenn auch mein Verstand sieht, daß du recht haben mußt. Wie läßt sich dieses Rätsel lösen?” „Missy hat jede ihr gestellte Frage mit einer Lüge beantwortet. Warum hat sie das getan?” „Es gibt nur eine Möglichkeit, Sicherheit zu gewinnen”, sagte Keral. „Sie könnte gefährlich werden, wir müssen uns ihrer aber doch bedienen. Kannst du Missy hierherholen, ohne sie zu ängstigen, David? Ich könnte ihr Fragen stellen und damit die Wahrheit herausfinden. Warum lügt jemand? Welchen Vorteil kann Missy davon haben? Vielleicht können wir die Furcht hinter ihren Lügen entdecken und sie beruhigen.”
    „Ich werde es versuchen”, versprach David und ging. Missy öffnete ihre Zimmertür, als er klopfte. Sie war allein.
David? Was will er? Ich fühlte ihn kommen.
Es ist lächerlich, miteinander zu reden, wenn man jeden Gedanken und jedes Gefühl eines anderen aufnehmen kann. Wir sind nur alle noch nicht darangewöhnt.
„Missy, möchtest du nicht, wenn du Zeit hast, mit mir kommen? Wir möchten dir ein paar Fragen stellen”, bat er.
Ihre blaßgrauen Augen blitzten neugierig. „Warum nicht?” meinte sie und folgte ihm. Ihre schlanke Gestalt und Anmut waren nicht ganz so ausgeprägt wie bei Keral, doch nicht zu übersehen. Als sie Keral in Davids Zimmer sah, war sie ein wenig erstaunt, aber sie ringelte sich neben ihm auf dem Bett zusammen und naschte die angebotenen Süßigkeiten. „Missy, ich habe ganz vergessen, von welchem Planeten du kommst. Wo hat man dich gefunden?”
Vorsicht. Angst wie ein kleines Tier, das in sein Loch huscht.
„Er hat einen unaussprechlichen Namen”,

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