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Die Weltenzerstörer - 18

Die Weltenzerstörer - 18

Titel: Die Weltenzerstörer - 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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eigentlich, daß ihr beide, du und Missy, uns alle habt… teilnehmen lassen?” „Als es geschah, spürte ich es. Es war mir aber egal. Seit dem Unfall war ich das erste Mal nicht allein. Jetzt macht mich der Gedanke verlegen. Vorher war ich es nicht.” „Wir werden wohl alle lernen müssen, nicht verlegen zu werden”, antwortete David mit mehr Verständnis, als er je aufbringen zu können geglaubt hatte. „Erst müssen wir die Telepathengebräuche kennenlernen, und ich glaube, wir müssen auch vieles aufgeben. Allein die Tatsache, daß wir hier sind, hat uns beide schon verändert.”
Damit löste sich die Spannung wieder, und sie hatten bis zu einem Grad ihre Barrieren aufgerichtet. Conner verabschiedete sich bald und kehrte in sein Zimmer zurück. David beschäftigte sich wieder mit den Karten.
    Was dann, wenn er entdeckt, daß Missy ein Nichtmensch ist? Conner tat ihm leid, ohne genau zu wissen, weshalb.
    *
    David, David, hilf mir!
“Dieser Schrei weckte ihn auf. Im nächsten Moment rannte er den Korridor entlang, und er fluchte über den langsamen Lift. Draußen war es dunkel und eisig kalt. Der beißende Wind fegte in harten Stößen um die Hausecken. Kerals Angst war jetzt wortlos, aber nicht weniger verzweifelt. David folgte dem Ruf und kam zu einem Platz, auf dem sich eine kleine Menge zusammengedrängt hatte. O Gott, wenn ihm ein Leid geschehen wäre!
David schob die Leute auseinander. Er war froh um die Uniform, die er trug, denn sie verschaffte ihm Autorität.
Als er Keral sah, drohte ihm das Herz stillzustehen. Der Chieri kauerte am Boden, hatte die Arme um seinen Kopf gelegt und war so blaß, daß David schon fürchtete, man habe ihn zu Tode geängstigt. Aber dann sah er, daß seine Lider flatterten, und er legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„Es ist alles gut. Die Leute sind sofort weg”, sagte er.
Die meisten Leute waren Terraner, und die Drohung mit der Raumhafenpolizei genügte; als sie weg waren, half David Keral vorsichtig in die Höhe. „Du kommst jetzt besser mit zu mir”, schlug er vor.
„Ich bin es nicht gewöhnt, von Mauern umschlossen zu sein”, antwortete Keral, doch er ging mit und schlug einen Zipfel seines weiten Mantels um Davids Schulter, um ihn vor der bitteren Kälte zu schützen.
    - weicher Wind, tanzende Blätter; tausend Düfte, ein Dach, das nach frischen Blättern riecht und sich im Wind bewegt, aber Warme und Sicherheit gibt; Wasser, das leise rieselt und weicher Boden unter den Füßen …
    „Dein Heim?” fragte David, doch Keral antwortete nicht. Sei nicht so verdammt romantisch, tadelte sich David selbst. Es riecht und klingt sicher großartig, im Wald zu leben, aber du bist hier und hast Arbeit, die getan werden will.
„Vielleicht waren wir zu selbstsüchtig, als wir uns in die Wälder zurückzogen”, sagte Keral schließlich und griff nach Davids Hand. „Wir warten, leben in Schönheit unseren Erinnerungen und sollten doch denen, die nach uns kommen, etwas von dem vermitteln, was wir sind und wissen.”
David fühlte eine unendliche Traurigkeit. Er entzog Keral seine Hand und schluckte heftig. Der Chieri sah ihn neugierig an, war aber nicht gekränkt.
„Vergib mir, wenn es in deiner Kultur nicht üblich ist, daß ich deine Hand berühre. Das kann ich nicht bei jedem tun. Dich kann ich berühren, und es ängstigt mich nicht.” David nahm die schmale, kühle Hand in die seine. „Warum stirbt dein Volk, Keral?” fragte er leise. „Regis sagte mir, es sei nur noch eine Legende.”
Unendliche Trauer, wie ein Abschied… fallende Blätter, Knospen, die ungeboren verwelken… keine Kinder, welche die Melodien weitertragen. Und ich bin der einsamste der Einsamen, weil ich hier im Exil sterben werde… die Hand eines Fremden in der meinen, eines liebenden Fremden, doch eines Fremden…
Dann brach sich die Welle, und das war wie ein Schmerz. David schluckte heftig, und ihre Hände fielen auseinander. Sie waren einander für einen Moment unendlich nähergewesen, als sie glaubten, ertragen zu können.
„Ich kam zu dir, damit du von meinem Volk erfährst. Viele von uns sind zu alt, und sie werden in ihren Wäldern sterben. Ich gebe dir gerne alles, was ich zu geben vermag, aber ich bin auch neugierig. Laß mich an dem, was du weißt, teilhaben. Laß mich wissen, was du herausfindest, was du entdeckst.”
„Das will ich”, versprach David. „Es wird auch Regis und Jason recht sein. Ich werde tun, was ich kann, damit du dich hier nicht eingesperrt

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