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Die Weltenzerstörer - 18

Die Weltenzerstörer - 18

Titel: Die Weltenzerstörer - 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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gefallen.
Die anderen hatte niemand gefunden. Manchmal dachte Conner darüber nach, was aus ihnen geworden sein mochte. Hatte das Lebensrettungssystem versagt, dann waren sie schnell gestorben. Oder hatten sie sich durch den Wahnsinn des Erkennens kämpfen müssen? Trieben sie noch in den unendlichen Weiten? Der Gedanke war entsetzlich, und seine eigene Hölle war schon so unerträglich.
Diese Rettungssäcke waren für Minuten gedacht gewesen, bis ein Rettungsboot sie auffangen konnte, nicht aber für Tage und Wochen. Das Lebenserhaltungssystem hatte ausgezeichnet funktioniert, viel zu gut. Conner hatte endlos erneuerten Sauerstoff geatmet und wurde ernährt von einer Tropfinfusion, die kein Ende zu nehmen schien. Er hatte weitergelebt; Tage, Wochen, Monate, und zwischen ihm und den unzähligen Sternenmilliarden hatte es nichts gegeben als schwarze, unergründliche Raumnacht. Er wußte nichts mehr von Zeit und Raum. Er sah nur die winzigen, flammenden Punkte, die sich mit seiner eigenen Rotation um ihn drehten.
Später rechnete er sich irgendwie aus, daß er die ersten zehn Tage noch in einem Zustand vager Hoffnung auf Rettung verbracht haben mußte. Dann wurde er wahnsinnig. Er war das Zentrum des Universums, und ihm wurde klar, daß es weder Schutz noch Tod gab; nicht einmal Hunger, an dem er sich hätte orientieren können. Er war mit sich und dem Universum allein. Sein Geist ließ den Körper zurück und griff verzweifelnd aus, berührte tausend Welten, tausend Geister und konnte nie den Traum von der Wirklichkeit trennen. Vier Monate nach dem Unglück fischten sie ihn auf. Es war reiner Zufall. Conner war wahnsinnig; nicht auf eine gewöhnliche Art. Sein Geist, der allzulange alleingelassen worden war, griff aus, hinweg über Zeit und Raum, und jetzt war er etwas, das er selbst nicht zu benennen vermochte, das die anderen nicht einmal ahnten. Sein Körper war gekettet an Hunger, Durst, Schwerkraft und seelische Belastung, und es gelang ihm nicht mehr, sich geistig von ihm zu trennen. Aber er konnte auch das Leben nicht mehr ertragen. „Mr. Conner, Sie haben einen Besucher”, sagte eine Stimme.
    Jemand erwähnte den Namen Darkover, und ihm wäre lieber gewesen, der Mann wäre wieder gegangen. Aber dann glaubte er nicht, was er hörte. Er akzeptierte nur die Tatsache, daß er dem Hospital entrinnen konnte, das eine Mausefalle für seine Seele geworden war. Und vielleicht gab es auf einer Welt voll Telepathen einen Menschen, der ihm helfen konnte, jenen Alptraum abzuschalten, zu dem er selbst geworden war, ohne es zu wünschen und ohne zu wissen, weshalb.
Und vielleicht, vielleicht konnte er auch die Stimme aus seinem Traum finden … David Hamilton wischte sich den Schweiß von der Stirn und lehnte sich an die leichte Trennwand. Diesmal hatte er es geschafft. Aber die blinde Angst, wenn die Narkose das Licht auszulöschen begann …
Nein, das wurde allmählich zuviel. Er mußte hier weg.
    *
    Stöhnte denn die ganze Welt vor unsagbarem Schmerz? Seine zum Zerreißen gespannten Nerven gaben ihm dazu einen erschreckenden visuellen Kommentar; ein Planet, der wie ein gespaltener Schädel aufbricht, eine Weltkugel mit einer dichten Bandage um den Äquator. Er begann zu kichern und schloß dieses Bild aus seinem Geist, ehe ihn die Hysterie überwältigte.
So geht es nicht. Ich muß hier weg.
Nein, wahnsinnig bin ich nicht. Als ich neunzehn war und das medizinische Studium begann, wurde ich auch daraufhin genau untersucht. Man braucht Mut und gute Nerven, wenn man Arzt werden will. Aber das hier im Hospital - nein, das ist zuviel. Zu viele Symptome, zuviel Angst, zuviel Verzweiflung, zuviel Schmerz. Und all das fühle ich mit. Ich kann mich nicht dagegen wehren. Es ist stärker als ich.
Dr. Lakshman legte seine Hand tröstend auf Davids Schulter, und seine dunklen Augen waren voll Mitleid. David schreckte vor der kurzen Berührung zurück, wie er es allmählich gelernt hatte, doch dann entspannte er sich bewußt. Lakshman war Sympathie, Freundlichkeit und Mitgefühl, ein ruhender Pol in einer Schreckenswelt. „Schlimm, Hamilton?” fragte er. „Wird es denn schlimmer?”
David lächelte mühsam. „Man sollte meinen, daß die heutige medizinische Wissenschaft ein Mittel wüßte gegen meine persönliche Verrücktheit”, sagte er.
„Keine Verrücktheit”, widersprach ihm Lakshman. „Leider auch kein Mittel dagegen. Nicht hier wenigstens. Du bist ein Mutant von der seltensten Sorte, David, und ich beobachte nun seit

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