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Die Weltenzerstörer - 18

Die Weltenzerstörer - 18

Titel: Die Weltenzerstörer - 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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mehr als einem Jahr, wie es dich langsam umbringt. Aber vielleicht gibt es doch so etwas wie eine Hilfe für dich.”
Ausgerechnet Lakshman, der sein Vertrauen mißbrauchen sollte? Der ältere Mann schien seinem Gedanken zu folgen. „Nein, ich habe mit keinem Menschen darüber gesprochen”, versicherte er. „Als aber die Mitteilung durchkam, dachte ich an dich, David. Weißt du, wo der Cottmansche Stern ist?”
„Keine Ahnung”, erwiderte David. „Ist mir auch egal.”
„Es gibt dort einen Planeten, den sie Darkover nennen”, erklärte ihm Lakshman. „Dort gibt es Telepathen, und sie … Nein, hör mir erst zu, David, und sei nicht schon wieder ganz Abwehr. Vielleicht kann man dir dort helfen, etwas über dich selbst herauszufinden; zu lernen, diese Sache zu beherrschen. Hier, David, gehst du früher oder später vor die Hunde, und das kann in einem Augenblick passieren, wo es die fatalsten Folgen haben kann. Bis jetzt ist deine Arbeit in Ordnung. Aber du solltest darüber nachdenken oder die ganze Medizin vergessen und einen Job im Forstdienst annehmen, möglichst auf einer sehr unbewohnten Welt.”
David seufzte. Das mußte ja einmal kommen, und wenn er jetzt nach neun Jahren Studium und harter Arbeit weggeworfen wurde wie eine leere Zigarettenpackung, dann war es egal, wohin er ging.
„Wo liegt dieses Darkover?” fragte er. „Und haben sie dort einen guten medizinischen Dienst?”
    3.
    Er war von Wachen umgeben, als er durch die Menge ging. Es war eisig kalt, und nur ein paar rötlich überhauchte Wolken hingen noch dort, wo die Sonne verschwunden war. Ein beißender Wind fegte von den Höhen hinter Thendara herunter. Um diese Zeit waren sonst nur wenig Menschen auf den Straßen, denn die Nacht auf Darkover setzt früh ein und ist kalt wie die legendäre neunte Hölle. Die Menschen suchen die Behaglichkeit und Wärme ihrer hellen Räume und überlassen die Straßen dem Schnee und den vereinzelten unglücklichen Terranern aus der Handelsstadt.
Einer der Terraner hörte das drohende Murmeln aus der Menge und schloß seine Hand fester um die Waffe; es war eine ganz automatische, keine drohende Bewegung, aber der Gefangene sagte „Nein”. Der Terraner zuckte die Achseln. „Ist ja Ihr Kopf, Sir”, meinte er und ließ seine Hand fallen.
Regis lauschte dem Murmeln der Menge und wußte, daß es ihm ebenso galt wie den Terranern seiner Begleitung. Glauben die Leute vielleicht, mir ist das angenehm? dachte er bitter. Ich habe mich in meinem eigenen Haus zum Gefangenen gemacht, um meinem Volk dieses beschämende Schauspiel zu ersparen: ein Hastur von Hastur, der sich nicht mehr frei auf den Straßen seiner Städte bewegen kann. Es ist mein Leben, das ich aufgebe; meine Freiheit, auf die ich verzichte, nicht die ihre. Es sind meine Kinder, die ich im Schutz bewaffneter Terraner aufwachsen lassen - muß. Alles erinnert mich ständig an die
    Kugel, das Messer, die Seidenschnur oder eine Giftbeere in meinem Essen, weil Kugel und Giftbeere die Hasturs für immer auslöschen können.
Was werden sie erst sagen, wenn sie hören, daß Melora, die mein Kind trägt, zu ihrem Schutz den Terranern übergeben wurde? Leider hatte ihre Familie nicht genug Verstand, nichts durchsickern zu lassen. Selbst wenn Liebe zwischen Melora und mir gewesen wäre, dies wäre ihr Ende gewesen. Sie wollte ja nicht mehr mit mir sprechen und starrte nur über meinen Kopf hinweg. Natürlich müssen sie einem Hastur gehorchen, aber dieser Zwang hat das bißchen Zuneigung zwischen uns getötet. Für immer.
Ich weiß, daß jede Frau, die einen Hastur liebt, durch die Hölle gehen muß. Und dazu auch noch dieses verdammte Selbstmitleid!
Die Menge teilte sich schweigend und ließ ihn und seinen Waffengefährten Danilo durch. Er hörte die bösen Gedanken der Menschen, als er zum Sonderflugzeug ging. Ein Hastur, Gefangener der Terraner? Ihr Sklave? Ein Hastur? Ein Stein flog, und er schlug die Hände vor das Gesicht. Der Stein barst in der Luft und verschwand in einem Funkenschauer. Und dann, ehe sich die Menge von ihrem sprachlosen Staunen erholen konnte, wurde er auch schon die Stufen zum Flugzeug hinauf geleitet.
Aber er wußte, daß ihn am Landestreifen von Arilinn dasselbe erwarten würde wie hier: Gehässigkeiten, Verwünschungen - und Steine.
Und er konnte nichts dagegen tun.
    *
    Darkover ist ein verdammt merkwürdiger Planet, schrieb ein Legat des Imperiums an einen Freund, als er nach jahrelanger Arbeit feststellte, das er diese Welt und

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