Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Wesen (German Edition)

Die Wesen (German Edition)

Titel: Die Wesen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Lux
Vom Netzwerk:
Aufbau des Tempels gesagt hat. Die Menschen oder Wesen, die dies hier erbaut haben, mussten präzise Kenntnisse vom Universum haben. Sehen sie. Da ist Sirius B.“
    „Was haben sie noch mal studiert?“, fragte Slinkssons. „Astrophysik?“
    „Sirius B ist erst in den Dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts entdeckt worden“, sagte Laima. „Diese Anlage ist mindestens mehrere Tausend Jahre alt. Warum ich von Sirius B weiß, ist, dass bereits die Ägypter von diesem schwer auszumachenden Planeten wussten. Lange bevor er offiziell entdeckt wurde. Ebenso das Volk der Dogon, das in Westafrika lebt. Sie verehren auch einen Fischgott, wie wir ihn hier gefunden haben. Es wird vermutet, dass sie aus dem syrischen Raum, dem Kulturkreis der Ägypter, abgewandert sind.
    So erklären sich Ethnologen ihren Kult. Ebenso wie der christliche Glaube aus dem alten Ägypten stammt. Das Schlusswort jedes Gebetes bezieht sich bis heute auf den altägyptischen Gott Amon Ra.“
    „Amen?“
    „Der Fischgott, der aussieht als sei er in eine Fischhaut verpackt, wird bis heute im Christentum gefeiert. Im offenen Fischmaul auf seinem Kopf liegt das Geheimnis der Mitra, der Kopfbedeckung des Papstes. Haben sie sich noch nie über die seltsame Form gewundert? Es stammt von ebendiesem Gott Dogon oder auf Hebräisch Dagon. Es ist, wenn sie es von der Seite betrachten, deutlich als ein offenes Fischmaul zu erkennen. Warum trägt der Papst dazu den Fischerring, den jeder bei der Audienz unterwürfig küssen muss? Warum wurde im Dagontempel die Bundeslade aufbewahrt? Was verbirgt sich hinter dem, was wir sehen, wirklich?“
    „Sie meinen der Gott Dogon oder Dagon ist in einer Blase, so wie dort dargestellt, von seinem Planeten Sirius B hier zu uns gekommen, um sich mit den Menschen zu vereinen?“, fragte Slinkssons.
    „Also ich bin mir nicht sicher, was meine Freunde vom Gospelchor der Church of Louisiana dazu sagen würden“, meinte Sam.
     
    Als sie zurück zum Liegeplatz der Schlauchboote kamen und die Zelte für die Nacht aufstellten, drehte sich bereits alles wieder um das Alltägliche.
    „Ich wollte gerne die Menüwünsche der Herrschaften für das heutige Dinner entgegennehmen“, sagte Sam in gespieltem Tonfall eines Oberkellners. „Natürlich steht eine ganze Reihe üblicher Expeditionsstandardverpflegung wie Tütensuppen und Konserven auf der Speisekarte. Aber ich dachte mir, dass angesichts der uns noch reichlich zur Verfügung stehenden Fauna, die Tageskarte, über den, wenn auch in den Variationen von gegrillt bis gegart, bereits zu Genüge verköstigten Fisch hinaus, erweitert werden könnte.“
    „Ich verstehe gar nichts“, sagte Slinkssons. „Was will der Affe?“
    „Affe, mein Verehrtester, wäre genau meine Empfehlung gewesen“, sagte Sam ‚The Rock’ Jackson.
    „O nein“, sagte Laima, „dann lieber wieder Fisch.“
    „Sie meinen diese süßen, possierlichen Tierchen wären nichts für den Spieß? Dabei habe ich ein ganz außergewöhnliches Rezept aus Papua-Neuguinea für sie.“
    „Die essen auch Menschen“, sagte Figaro Slinkssons trocken.
    „Wenn sie damit auf die Artverwandtschaft zwischen den Primaten und uns anspielen, so waren sie es doch, der uns heute so anschaulich erklärt hat, dass es diese Verbindung gar nicht gibt.“
    „Meinetwegen nehme ich dann einen Affen am Spieß.“
    „Die anderen Herrschaften?“
    Alle bis auf Laima waren für Affe.
    „Haben wir geeignete Waffen für die Jagd?“, fragte Sam von Stein.
    „Wir haben ein Kleinkalibergewehr, das ist alles.“
    „Wie gut, dass ich meine kleine Kocharmbrust mitgenommen habe. Das verschreckt bei der Jagd weniger die anderen Artgenossen. Laima, sie machen so ein beleidigtes Gesicht. Sie meinen, ich versündige mich oder ziehe womöglich den Zorn des Affengottes in diesem Tal auf mich. Nun, da hätte ich schon eine lange Liste von Todesfällen abzusitzen. So ist das Leben. Und so ist der Tod. Wenn man kein Vegetarier ist, zu denen sie ja auch nicht gehören, wie ich am Rande bemerken darf, gehört sterben dazu. Müssen wir schließlich alle.“
    Er nahm einige Teile aus seiner Tasche, die er geschickt zu einer kleinen Armbrust zusammensetzte.
    „Für sie muss ich nicht mehr angeln. Es ist noch genau ein Fisch vom Mittagsfang übrig. Der dürfte noch frisch genug sein. Möchte mich ansonsten jemand begleiten? Niemand? Nun ja, ich werde mein Los mit Fassung tragen. Dafür werde ich schließlich bezahlt.“
    Er tippte sich mit zwei

Weitere Kostenlose Bücher