Die Wette
konnte von sich behaupten, diese Erfahrung gemacht zu haben. Kasey hatte nicht die Absicht, irgendjemandem davon zu erzählen, nicht einmal, wenn es ihr einen besonderen Status im Büro einbringen würde.
Neben ihr plätscherte das Wasser, und sie stellte sich vor, im Wald an einem rauschenden Wasserfall zu sitzen. “Lass uns noch ein wenig hierbleiben”, sagte sie. Eine kühle Brise wehte über ihre erhitzte Haut, und sie erbebte.
“Gern, aber dann brauchen wir eine Decke.” Nick küsste sie auf den Mund und ging ins Haus.
Eine Decke wäre gemütlich, dachte Kasey. Vielleicht zu gemütlich. Und als die Glut des letzten Höhepunkts erlosch, fragte sie sich, wann sie Nick bitten sollte, sie nach Hause zu bringen. Noch nicht.
Vor ihrer Haustür würde sie sich dann auf Nimmerwiedersehen von ihm verabschieden. Das Thema jetzt schon anzusprechen, wäre nicht klug. Sie hätte dann vielleicht nicht die Willenskraft, hart zu bleiben. Aber vor ihrer Haustür würde sie sagen können, was gesagt werden musste. Und dann könnte sie hineingehen, was es für beide einfacher machte.
Sie sollte bald nach Hause gehen. Je länger sie blieb, desto schlimmer würde die Trennung. Aber jetzt hatte sie erst einmal zugestimmt, sich mit ihm unter eine Decke zu kuscheln, und er hatte die Mühe auf sich genommen, ins Haus zu gehen und eine zu holen.
Offensichtlich war es nicht so einfach, eine passende Decke zu finden, denn er blieb ziemlich lange weg. Schließlich kehrte er zurück. Eine Flasche Wasser in der einen Hand, eine Schachtel Cracker in der anderen und eine Decke unter den Arm geklemmt.
“Ich dachte, wir könnten etwas zu trinken und zu essen gebrauchen”, sagte er.
“Gute Idee.” Er hatte also eine kleine Erfrischung geholt. Der Mann war einfach süß. Außerdem fand sie es nett, dass er Wasser mitgebracht hatte, denn schließlich hatte mit einer Flasche Wasser alles angefangen. Sie hasste wirklich den Gedanken, sich am Ende dieser Nacht von ihm zu trennen. Oder sollte sie doch … Nein, sie musste ihn fallen lassen.
Er stellte die Cracker und die Flasche auf den Terrassenboden. “Ein Mann – und natürlich auch eine Frau – lebt nicht vom Sex allein.” Er grinste sie an, als er die Decke über der Hängematte ausbreitete. “Man könnte es natürlich mal versuchen.”
“Hmm.” Bisher hatte es keinen Mann gegeben, den sie einem Teller mit leckerer Pasta vorgezogen hätte. Nick hatte ihr jedoch gezeigt, dass Sex mit ihm besser war als jedes Menü.
Nachdem er die Decke ausgebreitet hatte, versuchte er, sich neben Kasey zu legen, wobei er sie fast von der Hängematte gestoßen hätte.
“He!” Lachend klammerte sie sich an der Hängematte fest. “Ich dachte, du kennst dich hiermit aus?”
“Überhaupt nicht.” Er versuchte es noch einmal. “Ich habe sie gerade letzte Woche gekauft. Es war also die Jungfernfahrt.”
“Wirklich?” Sie wünschte, er hätte es ihr nicht erzählt.
“Ich habe sie zur Entspannung gekauft. Aber bisher hatte ich keine Zeit, hier draußen zu liegen und zu lesen.” Er versuchte noch einmal, sich neben sie zu legen. “Das kann doch nicht so schwer sein.”
“Warte. Ich habe die Lösung.” Kasey kannte sich zwar mit Hängematten auch nicht aus, aber sie konnte Probleme lösen. “Ich stelle einen Fuß auf den Boden. Wenn du dich hinlegst, lässt du auch einen auf dem Boden stehen. Und wenn wir dann die Balance halten, heben wir beide gleichzeitig das Bein hoch.”
“Klingt gut.” Er wartete, bis sie ihren Fuß auf den Terrassenboden gestellt hatte. Dann legte er sich vorsichtig neben sie, einen Fuß fest auf dem Boden lassend.
“So klappt es. Und jetzt bei drei – eins, zwei
drei
.” Die Hängematte schwang leicht, aber sie lagen beide darin, eng unter der Decke aneinander gekuschelt.
“Das ist es, was ich an intelligenten Frauen liebe”, sagte er. “Sie haben immer gute Ideen.”
“Danke.” Nicht jeder Mann war der Meinung, ihre Ideen wären gut. Sie hatte einige kennengelernt, die darauf bestanden, Probleme selbst zu lösen. Auch wenn es nicht funktionierte. Nick schien das für sein Ego nicht zu brauchen. Die Frau, die ihn einmal bekam, konnte sich glücklich schätzen.
“Und jetzt etwas zur Stärkung.” Er griff nach der Wasserflasche. “Trink einen Schluck.”
“Gern.” Sie öffnete den Verschluss und trank einen Schluck. Es war kein Wasser. “Wein?”
“Ja. Ein Weinkenner wäre wahrscheinlich entsetzt, dass ich einen Chardonnay in einer
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