Die Wette
zwischen ihnen hinauszuzögern. Eine Unterhaltung würde unweigerlich zu Schwierigkeiten führen, aber wie sich herausstellte, befand sie sich bereits in Schwierigkeiten. Nick Ashton gefiel ihr von Minute zu Minute besser.
Zu einer Unterhaltung kommen wir so nicht, dachte Nick. Aber welcher Mann würde sich darüber beschweren, wenn die Zeit auf diese Weise verbracht wurde. Was für eine Frau!
“Wein?”, fragte sie, als sich seine Atmung einigermaßen normalisiert hatte.
“Du bist fantastisch.” Er schlang einen Arm um sie und küsste sie auf den talentierten Mund. “Danke.”
“Die Umstände haben mich ein wenig behindert.”
“Davon ist mir nichts aufgefallen.” Er nahm die Wasserflasche und trank einen Schluck Wein, wobei er sich dazu gratulierte, dass er auf die Idee gekommen war, den Wein in die Wasserflasche zu füllen. Offensichtlich färbten Kaseys Intelligenz und Ideenreichtum auf ihn ab.
Sie schmiegte sich in seinen Arm, und er reichte ihr die Flasche. “Cracker?”
“Gern.”
Er stellte die Schachtel zwischen sie beide und wartete, bis sie sich einige genommen hatte, bevor er sich selbst bediente. “Was mir an dem Garten besonders gefällt, ist, dass alles so einfach scheint, wenn man hier draußen ist.”
“Das ist eine Illusion.” Sie aß ihre Cracker.
“Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Überleg doch nur, wie wir uns kennengelernt haben. Wir haben uns heute erst kennengelernt, und jetzt sind wir hier. Alles hat funktioniert.”
“Damit hast du recht.” Sie reichte ihm den Wein.
Er trank noch einen Schluck. So langsam forderten der Alkohol und der heiße Sex ihren Tribut. Er wurde schläfrig. Er zwinkerte, um wach zu bleiben. Früher oder später würde er Kasey nach Hause fahren müssen. Sie mussten beide morgen früh arbeiten, und sie hatte keine Kleidung zum Wechseln dabei.
Irgendwann könnte die Situation anders sein. Normalerweise plante er nach einer einzigen Nacht keine langfristige Beziehung, aber dieses Date war alles andere als normal. Das fand Kasey bestimmt auch.
“Möchtest du ein wenig schlafen?”, murmelte er in der Hoffnung, dass sie Ja sagen würde. “Die Vögel werden uns rechtzeitig wecken.”
Keine Antwort.
“Kasey.” Er drehte den Kopf zu ihr.
Sie lag mit der Wange an seinem Arm und schlief tief und fest.
Vorsichtig schloss er die Crackerschachtel und stellte sie auf den Boden neben die Wasserflasche. Dann legte er sich seufzend zurück und schaute in den Himmel. In ein paar Tagen würden sie Vollmond haben. Dann würde er gern hier mit Kasey liegen. So wie die Dinge sich bisher entwickelt hatten, sah er keinen Grund, warum das nicht geschehen sollte.
Ein Müllwagen auf der Straße hinter der Mauer weckte Nick aus einem wunderschönen Traum, in dem er heiraten wollte. Im Traum hatte ihm der Gedanke sehr gut gefallen. Die Nacht mit Kasey überflutete seine Gedanken, und er wusste, warum er diesen Traum gehabt hatte.
Doch im Moment hatte er andere Sorgen, wie zum Beispiel, Kasey schnell nach Hause zu bringen, damit sie nicht zu spät zur Arbeit erschien. Der Müllwagen kam immer gegen halb acht, sie hatten also keine Zeit zu verlieren. Trotzdem wollte er sie nicht abrupt wecken. Sie beide würden auf dem harten Terrassenboden landen, wenn er sich zu hastig bewegte.
Sein Arm, auf dem ihr Kopf ruhte, war eingeschlafen, deshalb hielt er sie mit der anderen Hand fest, während er leise ihren Namen rief.
“Was?” Sie war auf der Stelle wach und versuchte, sich aufzusetzen.
“Langsam, Liebes. Langsam.” Glücklicherweise besaß er genug Geistesgegenwart, sofort einen Fuß auf den Boden zu stellen, andernfalls wären sie umgekippt. Ihr Trick. Ihre Intelligenz gefiel ihm wirklich.
Sie stöhnte und ließ sich auf seinen Arm zurückfallen. “Wie spät ist es?”
“Etwa halb acht.”
“Um Himmels willen! Wir müssen sofort los! Hilf mir raus, Nick.”
Er lächelte. “Stell einen Fuß auf den Boden, genau wie wir reingekommen sind.” Offensichtlich musste er derjenige sein, der in der Krise die Ruhe bewahrte. Das war okay. Die Rolle gefiel ihm.
“Oh, stimmt. Okay, ich habe einen Fuß draußen. Du auch?”
“Ja. Guten Morgen übrigens.”
“Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Fertig. Bei drei. Eins, zwei,
drei
.”
Er rappelte sich hoch und schüttelte seinen eingeschlafenen Arm. “Okay. Jetzt …”
“Ich bin in zwei Minuten angezogen.” Barfuß rannte sie über die Terrasse durch die offene Küchentür.
Er schüttelte den Kopf.
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