Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Wette

Die Wette

Titel: Die Wette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicki Lewis Thompson
Vom Netzwerk:
Sie reagierte panikartiger, als er erwartet hatte. Sicher, zu spät zur Arbeit zu kommen war nicht gut, aber es war keine Katastrophe. Vor zehn Jahren hätte er das vielleicht gedacht, aber er hatte gelernt, dass sich die Welt nicht nur um ihn drehte. Vielleicht war sie in der Vergangenheit häufiger zu spät gekommen und hatte deshalb Probleme mit ihrem Chef.
    In diesem Fall musste er dafür sorgen, dass sie so schnell wie möglich nach Hause kam. Er nahm Crackerschachtel und Wasserflasche und ging ins Haus, um seinen Autoschlüssel und seine Brieftasche zu suchen.
    Er musste gar nicht suchen. Sie stand schon im Flur mit seinen Schuhen in der einen Hand, der Brieftasche und dem Schlüssel in der anderen.
    “Ich habe das Gefühl, es ist wirklich schlimm für dich, zu spät zu kommen”, sagte er.
    “Mein Chef soll nicht glauben, ich sei unzuverlässig.” Sie reichte ihm seine Schuhe.
    Glücklicherweise waren es Slipper, in die er leicht hineinschlüpfen konnte. Er nahm die Brieftasche und den Schlüssel und holte sich schnell T-Shirt und Jeans aus dem Schlafzimmer. “Wenn man einmal zu spät kommt, ist man doch nicht gleich unzuverlässig.”
    “Vielleicht nicht.” Sie wirkte gehetzt und unglaublich jung, vor allem, da sie nicht mehr geschminkt war. “Aber das möchte ich gar nicht erst ausprobieren.”
    “Tut mir leid, dass ich dich überhaupt in diese Lage gebracht habe.” Er schloss die Haustür auf und schob Kasey hinaus. “Ich bring dich so schnell wie möglich nach Hause.”
    “Danke.”
    In Rekordzeit erreichten sie ihr Ziel, und er war stolz auf sich. Wenn sie ganz schnell duschte und das Frühstück ausließ, würde sie es rechtzeitig schaffen.
    Der Wagen stand kaum, da war sie schon ausgestiegen. “Danke, Nick.”
    “Sehen wir uns heute Abend?”
    Sie zögerte. “Nun, die Sache ist die, dass ich …”
    “Ach ja, du hattest heute Abend schon etwas vor. Ich erinnere mich. Darf ich dich später anrufen? Dann können wir darüber reden.”
    “Okay. Bis dann.” Sie eilte den Gehweg entlang zu dem Apartmentkomplex, in dem sie wohnte.
    Er sah ihr nach und verfluchte sich dafür, dass er nicht früher wach geworden war. So sollte eine fantastische Nacht nicht enden. Sie hatten sich nicht einmal anständig voneinander verabschieden und ein neues Date ausmachen können. Er wünschte, sie hätte wenigstens gelächelt und gesagt, dass es wunderschön gewesen war. Doch offensichtlich war ihre Sorge, zu spät zu kommen, zu groß.
    Seufzend legte er den Rückwärtsgang ein, wendete und machte sich auf den Heimweg.
    “Verdammt, verdammt, verdammt”, fluchte Kasey, als sie hastig duschte und sich frische Kleidung anzog. Sie war nicht dazu gekommen, sich auf Nimmerwiedersehen von ihm zu verabschieden. Wie hätte sie es tun sollen, wenn keine Zeit war, es ihm vorsichtig beizubringen?
    Nur ein gemeiner Mensch wäre in der Lage gewesen, Nick dies anzutun. Sie selbst wollte es etwas einfühlsamer erledigen. Keine lange Rede, aber zumindest wollte sie ihm erklären, dass es nicht an ihm lag. So hatte sie widerstrebend verschoben, das zu sagen, was gesagt werden musste.
    Vielleicht reagierte sie übertrieben, was das Zuspätkommen betraf, aber Mr Beckworth hatte seine Bedenken geäußert, eine so junge Frau einzustellen, und behauptet, dass sie ihren Job vielleicht nicht ernst genug nehmen würde. Es war ein blödes Vorurteil, und sie hatte bereits vielfach bewiesen, wie pflichtbewusst sie war. Hinzu kam, dass heute Morgen ein Mitarbeitertreffen anberaumt war, und so würden alle mitbekommen, wenn sie zu spät zur Arbeit erschien.
    Sie legte ganz allgemein Wert auf Pünktlichkeit, aber bei
Beckworth
sorgte sie dafür, dass sie
immer
rechtzeitig erschien.
    Was ihr im hellen Tageslicht jedoch mehr Sorgen bereitete als alles andere, war die Tatsache, dass sie die Geschichte eigentlich total vermasselt hatte. Sie hatte Nick nur ein wenig scharf machen wollen und dann tschüs. Stattdessen hatte sie mit ihm geschlafen, weil sie sich eingeredet hatte, Sex mit ihr würde ihn von der Idee abbringen, sie für seine PR-Kampagne zu engagieren.
    In Wirklichkeit hatte sie nur eine Entschuldigung gesucht, ihre eigene Lust zu befriedigen. Ihre Begründung war idiotisch gewesen, denn Nick würde nie verstehen, warum sie nicht zusammenarbeiten konnten, nur weil sie Sex miteinander hatten. Und er hatte recht – falls sie niemandem erzählte, was sie getan hatte, was sie natürlich auf keinen Fall tun würde. Wenn sie nur

Weitere Kostenlose Bücher