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Die widerspenstige Braut

Die widerspenstige Braut

Titel: Die widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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der Zeremonie in sein Ehebett legen sollte und dass ein Mann bei seinem Heiratsantrag niederknien sollte.« Er nahm ihre Hand, die behandschuhte, und streifte ihr auch von dieser den Handschuh ab. Beide Handschuhe steckte er in seine Westentasche und nahm ihre bloßen Hände in seine. »Ich habe bei dir alles falsch gemacht.«
    Sie dachte zurück an letzte Nacht. Und an den heutigen Morgen. Und errötete wieder. »Nicht alles.«
    »Ich danke dir dafür.« Ein rätselhaftes Lächeln spielte um seine Lippen. Er verbannte es rasch und fuhr ernst fort: »Ich bin ebenfalls der Meinung, dass ein Mann niederknien sollte, wenn er die Verzeihung einer Dame erbittet, der er schweres Unrecht angetan hat – so wie ich dir schweres Unrecht angetan habe. Mara hat die Sachen meiner verstorbenen Frau genommen.«
    Ein Teil des Schmerzes, den sie erlitten hatte, wurde gelindert. Nach Samanthas Lektion hatte Mara gestanden. Samantha hatte wenigstens eine Sache richtig gemacht. »Ich weiß.«
    Seine Augenbrauen schossen in die Höhe. »Woher wusstest du das?«
    »Ein Dieb erkennt immer einen anderen Dieb.« Samantha zuckte leicht mit den Achseln. »Sie ist das Kind in der Mitte.
    Anders als Agnes und Vivian entwickelt sie sich noch nicht zur Frau. Noch nicht. Aber sie ist auch kein liebenswertes kleines Kind mehr wie Henrietta oder Emmeline oder Kyla, sie steht also auf verlorenem Posten.«
    Er sah aus wie vom Donner gerührt. »Daran habe ich mit keiner Silbe gedacht. Wie bin ich nur mit meinen Kindern zurechtgekommen, bevor du mit deinen Einsichten und deiner Weisheit zu uns gekommen bist?«
    Samantha wollte ihn gerade Schmeichler schimpfen – aber er hatte Recht. Vor ihm lagen jede Menge Probleme, und sie hatte ihm tatsächlich viel Kummer erspart.
    »Sie sagte mir, dass ihre Erinnerung an ihre Mutter zu verblassen begann. Wenn sie nachts allein war, versuchte sie, sich Marys Gesicht vorzustellen, aber sie konnte sich nicht mehr daran erinnern. Mara nahm Marys Dinge in dem Versuch, ihre Mutter zu sich zurückzuholen. Zum Trost.«
    Samantha unterdrückte ein Schluchzen. »Armes kleines Mädchen.«
    »Ich lasse die Miniatur kopieren, eine für jedes Kind.« Er küsste Samanthas Fingerknöchel erst auf der einen, dann auf der anderen Hand. »Und ich hoffe, dass ich ihnen eine neue Mutter bringen kann, die sie zu Bett bringt.«
    Sie schaute stirnrunzelnd beiseite.
    »Wenn ich sie davon überzeugen kann, dass sie mir vergibt, weil ich sie wegen ihrer Vergangenheit beschuldigt habe.«
    Der ganze Schmerz, die ganze Verbitterung, all die Jahre des Missbrauchs und der Verachtung kamen hoch. Sie schluckte.
    Sie wollte es. Sie liebte ihn so sehr, dass sie fähig sein sollte, ihm alles zu vergeben … aber sie konnte nicht.
    Sie hatte herausgefunden, dass einige Dinge unverzeihlich waren. Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht.«
    Er bewegte sich, als wäre ihm unbehaglich zumute, und sprach schneller. »Ich war unbeugsam, was meine Ethik betrifft. Jeder muss den Unterschied zwischen richtig und falsch kennen, und niemals kann es Grund genug dafür geben zu betrügen, zu lügen … zu stehlen. Aber meine Tochter, mein eigen Fleisch und Blut, braucht mein Mitgefühl, und ich werde sie nicht wegen ihres Fehlers bestrafen.« Nachdenklich fügte er hinzu: »Obwohl sie und ich uns ernsthaft und lange über Moral unterhalten werden.«
    »Ja. Gut. Aber Mara wird stets diejenige sein, die versucht, an ihre Grenzen zu gehen.«
    »Ich brauche deine Hilfe, um Mara den richtigen Weg zu weisen.«
    Sie schnaubte leise, aber undamenhaft.
    Er holte tief Luft. »Sogar bevor ich das mit Mara erfahren habe, wusste ich, dass ich mich ändern muss. Ich müsste mich ändern – oder ich könnte dich nicht halten. Diese Erkenntnis hasste ich. Deswegen dachte ich, eventuell könnte ich mich ein klein wenig ändern und dich dazu bringen, dich sehr viel zu ändern.«
    Belustigung und Ablehnung vermischten sich in ihr, bis sie den Unterschied kaum mehr erkennen konnte. Am liebsten hätte sie gelacht: Sie wäre heute Vormittag fast erstickt an ihrem Schmerz!
    »Aber du hast mich zurückgewiesen. Ich habe dir meine Besitztümer angeboten. Dir lag nichts daran. Also habe ich dir meine Liebe gestanden. Du hast meine Liebe verschmäht.«
    Sie rieb sich über die Augen. »Das wollte ich nicht. Kein Mann hat mir jemals gesagt, dass er mich liebt.«
    »Und jetzt liege ich auf Knien vor dir. Ich krieche vor dir zu Kreuze.« Er krabbelte näher, so nahe, dass er sich an ihre

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