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Die widerspenstige Braut

Die widerspenstige Braut

Titel: Die widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Beine lehnen konnte. »Ich war im Unrecht. Ich war dumm und stur.
    Ich war selbstgerecht und egoistisch. Bitte, bitte, vergib mir.«
    »In Ordnung!« Sie sollte nicht nachgeben. »Natürlich.«
    Aber sie konnte nicht anders. »Ich vergebe dir.« Sie wollte ihn.
    Sie liebte ihn.
    »Also … Willst du mich nicht ansehen?« Er sprach nun ganz sanft neben ihrem Ohr, so dicht, dass sein Atem ihren Hals streifte.
    Sie betrachtete ihn kurz und sah dann wieder ihre Hände an.
    »Samantha, ich kann die Vergangenheit genauso wenig ändern wie du.« Mit seinem Daumen massierte er ihre Handfläche. »Ich kann dir nur versprechen, meinen Fehler nicht zu wiederholen.«
    Nur mit Mühe konnte sie eine heftige Erwiderung unterdrücken. »Nicht einmal ein klein wenig? Nicht einmal im tiefsten Winkel deines Verstandes? Wenn du wieder einmal etwas verlegst oder wenn ein unzufriedener Diener das Tafelsilber klaut, wirst du dann nicht heimlich mich verdächtigen?«
    Er schwieg so lange, dass sie sich danach sehnte, sich zu bewegen, von ihm abzurücken und … das zu tun, worum er sie gebeten hatte, nämlich ihn anzusehen. Als sie es endlich tat, entdeckte sie so viel Verständnis in seinen Augen, dass sie erschauerte.
    In gemessenem Tonfall sagte er: »Ich garantiere dir, dass ich dich nie etwas anderem verdächtigen werde, als eine schöne, liebenswürdige, intelligente Frau zu sein, an die ich glaube.
    Aber ich kann dich nicht zwingen, auch an mich zu glauben.«
    Mit kummervoll verzogenem Gesicht erhob er sich. »Kein Wunder, dass du in dir keine Liebe zu mir spürst. Du zweifelst an meiner Aufrichtigkeit und an meinem Charakter.«
    »Nein, das stimmt nicht! Ich zweifel nicht im Mindesten an dir. Ich … an jedem anderen immer …« Sie konnte es kaum glauben, dass sie das sagte. So eine schwache Entschuldigung, um so große Angst zu überdecken. Denn wenn sie sich für alle Zeit an William band, würde sie sich weiteren möglichen Verletzungen öffnen. Es war ein Spiel, eins mit so hohem Einsatz, dass sie eher bereit war, ihr Leben in Armut und in Diensten zu verbringen, als die Chance zu ergreifen, Williams Frau zu werden.
    Bis auf eine Sache. Sie erhob sich, umfasste sein Handgelenk und starrte ihn ernüchtert an. »Ich liebe dich. Ich habe dich von dem Moment an geliebt, als ich dich hoch zu Pferd erblickt habe und dich für einen gefährlichen, gut aussehenden Teufel hielt.«
    Jetzt prüfte er sie. »Liebst du mich genug, dass du mir dein Herz anvertraust?«
    »Versprichst du mir, gut dafür zu sorgen?«
    »In der Tat verspreche ich dir das.«
    »Du würdest mich niemals belügen.« Dieses Mal zögerte sie nicht. »Ich liebe dich, und ich will dich heiraten.«
    Ohne seinen Blick von ihr abzuwenden, rief er: »Kinder! Alles geregelt. Miss Prendregast hat eingewilligt, meine Frau zu werden.«
    Sie lächelten sich an angesichts der Vorstellung der Freude der Kinder.
    »Mädchen!«, rief er jetzt noch lauter.
    Sie spähte ins Grün der Bäume und Büsche. »Wo sind die Kinder?«
    »Du nimmst doch nicht an … dass sie beschlossen haben, dafür zu sorgen, dass alles garantiert nach ihren Wünschen verläuft?« Er nickte und rieb sich versonnen das Kinn. »Bewundernswerte Taktik. Ich muss ihnen ein Kompliment machen dafür.«
    »Wie wollen sie das bewerkstelligen?« Ihre Augen weiteten sich. »Indem sie uns in der Wildnis allein lassen?«
    Er gluckste, aber mit einem einzigen Blick auf ihr ängstliches Gesicht unterdrückte er sein Lachen. »Es ist keine Wildnis«, sagte er beruhigend. »Sic haben wahrscheinlich gedacht, wenn wir gezwungen sind, die Nacht gemeinsam zu verbringen, würden wir uns aussöhnen müssen. Und letztendlich wären wir so unwiderruflich kompromittiert, dass wir gezwungen wären zu heiraten.«
    Sie konnte es nicht fassen, dass die Kinder so etwas ausgeheckt hatten. »Das ist ja ungeheuer gerissen!«
    »Das könnte man sagen, ja.« Er prustete amüsiert.
    Sie musterte ihn finster. »Du bist stolz auf sie.«
    »Nicht stolz. Nicht wirklich. Nur … beeindruckt von ihrem logischen Denken.« Er räusperte sich und wechselte das Thema. »Wenn wir auf der Straße bleiben, würde uns wahrscheinlich jemand in den nächsten paar Tagen finden.«
    »In den nächsten paar Tagen?«, rief sie schockiert aus.
    »Wenn wir der Straße folgen und keiner vorbeifährt, würden wir zwei Tage brauchen – höchstens –, um Silvermere zu erreichen.« Er schlang seinen Arm um ihre Taille und manövrierte sie näher zu sich.

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