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Die widerspenstige Braut

Die widerspenstige Braut

Titel: Die widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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seiner Zärtlichkeit nicht müde geworden.
    Dann berührte seine Zunge ihre Lippen.
    Ihre Augen sprangen auf. Seine
Zunge!
Sie umschloss mit ihren Fingern sein Handgelenk und zerrte daran. Sein Handgelenk … kräftig und wundervoll rau durch die Behaarung.
    Sein Mund bewegte sich auf ihrem, sanft und intim. »Offnen Sie Ihre Lippen.«
    Sie verstand ihn nicht so recht. Mit offenen Augen fragte sie:
    »Was? Warum?«
    Er öffnete ebenfalls die Augen und starrte sie an, sein Gesicht war so nah, dass sie jede einzelne, dunkle, geschwungene Wimper um seine wunderbaren blauen Augen sehen konnte. »Deswegen«, flüsterte er, schloss wieder die Augen und ließ seine Zunge zwischen ihre Lippen gleiten.
    Ihre Augen schlossen sich ebenfalls. Ihr Mund öffnete sich.
    Der erste Kuss war nur eine Vorankündigung, ein Versprechen, gewesen. Jetzt bewegte sich seine Zunge in ihrer Mundhöhle, erforschte sie wie eine Kostbarkeit und sorgte dafür, dass sie sich … anders fühlte. Nicht so sehr wie die selbstsichere, unabhängige Frau, die zu werden das Leben sie gezwungen hatte, sondern geliebt, gemocht, umsorgt. Ihr Blut hämmerte in ihren Adern. Ihr versagte der Atem. Nur die harte Wand hinter ihrem Rücken hielt sie aufrecht – und sie wollte ihn dringend genauso wiederküssen.
    Sie hatte es nie gelernt, es nie gewollt. Aber bei ihm … seine Stärke sprach sie an. In Gedanken sah sie Szenen vor sich. Szenen, die sie und ihn einschlossen, Körper eng beieinander, seine Hände, die sie an Stellen berührten, die kein Mann jemals berührt hatte. Sie stellte sich vor, wie er wohl aussehen würde ohne Kleidung, muskulös, behaart, stark. Stellte sich vor, wie er sie anblicken würde. Stellte sich vor, dass er … all die Dinge tat, die sie immer abscheulich gefunden hatte. Denn derartige Dinge verursachten einer Frau nichts als Kummer und klangen merkwürdig und abstoßend. Aber wenn sie sich vorstellte, sie mit ihm zu tun, klangen sie wundervoll, wie nach Samt, der ihre Haut streichelte, oder Wasser, das sie nach einer langen Dürre erfrischte.
    Er war sanft, aber beharrlich. Sein Kopf legte sich erst auf eine Seite, dann auf die andere, untersuchte ihren Mund, ermutigte sie, ihm zu antworten.
    Ihre Brüste prickelten, und sie presste ihre Oberschenkel zusammen, um das Gefühl des Anschwellens, des merkwürdigen Unbehagens zu mildern. Es half … und machte die Sache noch schlimmer. Sie wollte aufhören, und sie wollte weitermachen.
    Sie wollte sich an ihn schmiegen, aber ein Rest fehlgeleiteter Weisheit sorgte dafür, dass sie weiterhin mit dem Rücken an die Wand gelehnt stehen blieb. Seine Handgelenke begannen zu zittern unter ihrem Griff. Seine Zunge stieß gegen ihre, und sie antwortete ihm, verlegen, eifrig, erstaunt. Sein Kuss wurde drängender, leidenschaftlicher, trieb sie zu mehr Erfahrung und lehrte sie tiefe Begierde.
    Sie wollte, dass er etwas sagte. Lauschte angespannt – und sprang zur Seite, keuchte, entzog ihm ihr Gesicht.
    Colonel Gregory verspannte sich. »Was ist? Was ist los?«
    »Ich dachte, ich hätte etwas … gehört.« Etwas wie das Zuschnappen einer Tür.
    Er warf einen prüfenden Blick über den Flur. »Das ist nur Ihre Einbildung.«
    Er umfasste ihre Schultern und streichelte sie, aber der Moment wahnsinniger Begierde war vorüber. Mit tiefer und leidenschaftlicher Stimme sagte er: »Ihre Augen … so eine ungewöhnliche Farbe.«
    »Sie sind nur braun. Schmutzigbraun.« Sie wusste kaum, was sie da sagte.
    »Nein, heute Nacht sind sie wie Honig, goldbraun, weit und ratlos.« Er umfasste ihr Kinn und hob ihr Gesicht an. »Sie haben die ausdrucksvollsten Augen, die ich kenne, wussten Sie das?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich kann Ihre Gedanken in Ihren Augen lesen.«
    »Oh. Nein«, brachte sie mühsam hervor. Ihre Gedanken drehten sich viel zu häufig um ihn, und sie waren viel zu häufig verboten und schamlos. Sie senkte verlegen den Kopf.
    Er lachte leise, ein Geräusch äußerster Selbstzufriedenheit.
    »Sie könnten mich allein mit Ihren Augen verführen.«
    Besorgt sah sie ihn wieder an. »Das ist nicht meine Absicht.«
    »Ich weiß. Dieser Kuss … das war ein Fehler.«
    »Ja. Natürlich. Das war er.«
    Dennoch streichelte er wieder ihre Schultern. »Wir sollten das nicht wiederholen.«
    »Nein. Niemals.« Samantha spähte hinunter auf ihre Zehen, sie stand barfuß auf dem kalten, harten Fußboden. Sie hatte sich noch nie derartig befangen gefühlt. Sie hatte Colonel Gregory geküsst. Ja, sie

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