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Die widerspenstige Lady

Die widerspenstige Lady

Titel: Die widerspenstige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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war.
    Hawks errötete leicht. „Verzeihen Sie, Madam, ich wollte Ihren Bruder keineswegs beleidigen.“
    „Ich bin froh, dies zu hören“, erwiderte sie. Etwas freundlicher fügte sie hinzu: „Kommen Sie denn regelmäßig her?“
    „Bestimmt häufiger, als mir guttut.“
    „Wie meinen Sie denn das?“
    Er sah sich um. Die vornehme Gesellschaft Londons lachte, flirtete und tanzte im Takt der Musik. Einige der berühmtesten Juwelen der Welt glitzerten im Licht der riesigen Kronleuchter, während die bedeutendsten Denker des Landes mit den schlimmsten Strohköpfen Konversation trieben.
    „Eigentlich bin ich wegen Samuel Lysons hier. Ich würde gern für ihn arbeiten. Bisher ist es mir allerdings nur gelungen, seinen Vorträgen zu lauschen.“ Er zwinkerte ihr zu. „Darf ich Sie dennoch um den nächsten Tanz bitten?“
    „Sie wollen also ebenfalls unter die Archäologen gehen?“
    „Tatsächlich habe ich daran gedacht“, gestand er verlegen.
    „Wie erfreulich!“
    Freundlich lächelte sie ihm zu. Er erwiderte das Lächeln, allerdings mit einer Wärme, die sie für ihn nicht empfand. Es war sicherlich klug, dem Gespräch schnell eine andere Wendung zu geben. Ein Tanz war da genau die rechte Ablenkung.
    „Ihre Aufforderung nehme ich gern an.“
    Hell schien es in seinen Augen aufzuleuchten. „Darf ich Sie dann bitten? Wenn ich recht höre, spielt man zu einer weiteren Quadrille auf. Die ist derzeit sehr beliebt.“
    Rasch blickte sie hinüber zu Dominic und Lucy, die gerade am Buffet standen und sich mit anderen Ballgästen unterhielten. Dort konnte sie die beiden guten Gewissens auch einige Minuten allein lassen.
    Mr. Hawks erhob sich und reichte ihr den Arm. Sie legte die Hand darauf. Nichts. Sie spürte nicht das Allergeringste, wenn sie ihn berührte. Vom ersten Augenblick an war das bei Hugo ganz anders gewesen. Wenn sie nur daran dachte, wie er sie damals bei der Ausgrabungsstätte geküsst hatte …
    „Lady Fenwick-Clyde?“, brachte sie die Stimme ihres Partners in die Gegenwart zurück.
    „Es tut mir wirklich leid, Mr. Hawks. Ich scheine derzeit ein wenig zerstreut zu sein. Wahrscheinlich habe ich schlicht nicht genug Schlaf bekommen.“
    „Soll ich lieber Ihre Kutsche holen lassen, Madam?“
    „Sehr zuvorkommend. Aber ich würde gern mein Wort halten und mit Ihnen tanzen.“
    Die beiden nahmen ihre Plätze ein und verbeugten sich voreinander. Elegant führten sie die Schritte aus. Doch wann immer sie sich dabei an den Händen hielten, bevor die Figuren des Tanzes sie wieder trennten, dachte Annabell nur daran, dass sie noch immer absolut nichts fühlte – als wäre sie versteinert.
    Die Musik endete, er verbeugte sich, sie knickste, und dann kehrten sie gemeinsam zum Tisch zurück. Hier warteten bereits Dominic und Lucy. Seufzend stellte Annabell fest, dass sie nach wie vor nichts für den gleichermaßen charmanten und attraktiven Mann an ihrer Seite empfand. Sie betrachtete Mr. Hawks noch einmal aus den Augenwinkeln, bevor sie bedauernd die Hand von seinem Ärmel nahm und sich ihrem Bruder zuwandte. Der war gerade im Begriff, Lucy erneut zum Tanzen aufzufordern.
    „Dominic“, sagte sie mit mahnender Stimme. „Du hast heute bereits zwei Mal mit Lucy getanzt.“
    „Und wenn schon! Das ist doch nur wieder so ein dummer gesellschaftlicher Unsinn.“
    Annabell hob die Brauen.
    „Bitte sehr“, gab er sich geschlagen und zwinkerte Lucy dabei jungenhaft zu. „Dann werden Sie wohl mit diesem Gentleman vorliebnehmen müssen.“ Er deutete auf Mr. Hawks.
    Der derart Übertölpelte hatte sich geradezu bewundernswert im Griff und verzog keine Miene. Stattdessen verneigte er sich vor Lucy. „Falls Lady Fenwick-Clyde die Freundlichkeit besitzt, uns einander vorzustellen, wäre es mir eine Ehre.“
    Annabell schenkte Dominic einen bösen Blick, machte die beiden dann aber miteinander bekannt. Bei Mr. Hawks war Lucy jedenfalls wesentlich sicherer als bei Dominic. Nachdem das Paar sich auf den Weg zur Tanzfläche begeben hatte, setzte sie sich neben den Bruder.
    „Dominic, was soll eigentlich dieses unglaubliche Benehmen? Ich schäme mich für dich!“
    „Ich tue und lasse, was ich will, Schwesterchen. Genau wie du, seitdem der ehrenwerte Fenwick-Clyde sich dankenswerterweise von uns verabschiedet hat. Du vor allen anderen Menschen auf der Welt solltest dafür doch Verständnis haben.“
    „Ich bin die Letzte, die dir Vorhaltungen machen würde, Dominic. Aber es geht nicht an, dass du bei deinen

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