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Die Wiederkehrer

Die Wiederkehrer

Titel: Die Wiederkehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster
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Hand auf Bernds Hinterkopf und ließ die schwarzen Locken durch seine Finger springen. Er senkte den Kopf, schloss die Augen und schnupperte an Bernds Scheitel. Wow. Niko ächzte leise auf! Der Duft dieses Mannes fand einen direkten Weg bis hinunter ins Lustzentrum. Das kam unerwartet! Niko drückte Nase und Kinn in Bernds Haar, die Locken kitzelten seine Lippen. Nein, das war kein Kuss. Niko fühlte nur so eine tiefe Verbundenheit zu diesem Mann, wie … wie noch nie zu einem anderen Menschen. Außer zu Benni vielleicht, aber das hier war ganz anders. Sie erreichte eine Dimension, an die die Zuneigung zu seinem Bruder nie heranreichen würde und die zu Karin nicht im Ansatz je herangereicht hatte. Das wurde Niko in diesen Minuten bewusst, genauso wie die Erregung, die immer raumfordernder wurde. Hoffentlich bemerkte Bernd das nicht. Der hatte sich mittlerweile – Gott sei Dank – beruhigt. Zumindest bebte er nicht mehr und er schniefte auch nicht länger. Theoretisch könnten sie einander nun loslassen. Die peinliche Heulerei war endlich vorüber und das Trostspenden dadurch überflüssig geworden.
    Bernd drehte den Kopf, presste die Nase gegen Nikos Brustbein und holte tief Luft, als wollte er dessen Geruch tief in sich aufnehmen. Eine Geste, die Niko einen Schauer der Erregung durch den Körper jagte. Süß kitzelte sie an den Innenseiten seiner Schenkel und im Reflex klemmte er die Beine zusammen und stieß dabei gegen Bernds Körper. Der stöhnte leise auf, rieb die Stirn an Nikos Brust und streichelte dessen Rücken. Ah. Das war … Niko streckte sich, genoss die Massage dieser sanften Hände und wurde ganz wuschig. Die aufkeimende Erregung machte ihn mutig und so schob er die Finger in Bernds Nacken, befühlte den Flaum und die heiße Haut. Was passierte hier? In Nikos Hirn stolperten tausend Gedanken übereinander, eine Menge roter Ausrufezeichen blinkte warnend auf, doch es war zu schön, um aufzuhören. Was auch immer gerade passierte, es fühlte sich einfach nur gut an –
richtig.
    Bernd hob den Hintern von den Fersen, drängte sich dadurch fester gegen Niko, fuhr mit der Nase über Nikos Hals, seinen Kiefer, die Wangen hoch, rieb die Stirn an dessen Schläfe und hauchte:
    „Küss mich!“ Bamm! Nikos Herz stand für einen Moment still, als hätte ein Meteor eingeschlagen und alles zum Erliegen gebracht. Niko schluckte, zuckte den Kopf zurück und die Aufregung entlockte ihm ein empörtes Schnauben. Entsetzt blickte Niko in Bernds dunkle, traurige Augen. Auf den dichten Wimpern glänzten noch die Reste der Tränen, auf der Stirn stand eine tiefe, flehende Furche. Der leicht geöffnete Mund zuckte vor Verlangen. Niko konnte doch nicht einfach einen Mann küssen! Es war etwas
ganz
anderes, sich das im volltrunkenen und geistig verwirrten Zustand vorzustellen und während des Aufwischens von Kotze ein theoretisches Gedankenkonstrukt darum zu spinnen, als direkt vor der Entscheidung zu stehen, es
einfach
zu tun!
    Sekundenlang starrte er Bernd panisch an, dann pustete die Neugier Nikos Verstand aus und trieb ihn an, schubste ihn nach vorn, zwang ihn, sich den Lippen dieses Mannes zu nähern. Niko spürte zunächst den fremden Atem, dann die weiche, warme Haut des bebenden Mundes. Bernds Lippen zitterten, schnappten furchtsam nach Nikos Mund. Ungeschickte Kollisionen – stümperhaft zunächst. Raues Kinn, männlicher Duft und eine ganz andere Energie! So entschlossen! Zielstrebig! Ließ sich von den tölpelhaften Versuchen, die richtige Position und die richte Art der Berührung herauszufinden, nicht entmutigen. Dann passte Nikos Mund auf einmal perfekt auf Bernds. Sie hatten sich gefunden. Es knallte voll rein und alle Sicherungen durch. Es war wahnsinnig erregend, so ganz anders und auf eine verstörende Weise vertraut.
    Bernd verlor die Beherrschung, schob die Zunge ungestüm in Nikos Mundhöhle, überfiel ihn regelrecht. Wie viele Jahre war Nikos letzter Kuss schon her? Und der letzte Zungenkuss? Mindestens zwei Jahre. Länger! Karin und er hatten sich am Schluss auch beim Sex nicht mehr geküsst. Zumindest nicht auf den Mund. Die Routine hätte Niko aber ohnedies nichts genützt. So wie Bernd ihn küsste, das war so ganz anders als alles, was Niko bis dahin erlebt hatte. Da war Kraft, Leidenschaft, Energie und Entschlossenheit! Niko wurde erobert! Noch nie konnte er sich bei einem Kuss so sicher fühlen, so …
geführt
. Ermutigt leckte er an Bernds Zunge, erwiderte den Kuss. Je forscher, frecher

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