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Die Wilden Hühner

Die Wilden Hühner

Titel: Die Wilden Hühner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Funke
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in die Hand, »dann soll es auch geheim bleiben. Charlotte, fang bitte an zu rechnen.«
    Der Rest der Stunde wurde für Sprotte ziemlich unangenehm. Aber auch Fred zerbrach sich gründlich den Kopf. Über Neffert mmedfua knehcdä und so weiter.
    »Ein doofer Treffpunkt!«, sagte Melanie. Zu dritt drängten sie sich in einer Klokabine. Frieda hatte es noch am besten getroffen, denn sie saß auf dem Klodeckel.
    »Das ist der einzige Ort, wo Freds Bande uns nicht ausspionieren kann«, sagte Sprotte.
    »Ausspionieren! Was gibt's denn auszuspionieren?«, fragte Melanie spöttisch und zupfte an ihren Locken herum. »Ich wette, die Jungs haben was Besseres zu tun.« 
    »Ach ja?«
    Jemand klopfte an die Tür und raunte: »Huhn! Huhuhn!« Sprotte schloss die Tür auf und Trude drängte sich hinein. Nun wurde es erst richtig eng.
    »Entschuldigung«, sagte Trude verlegen. »Aber ich musste noch mal zum Klo. Richtig, meine ich.« Sie wurde rot. »Was gibt's denn?«
    »Sprotte hat eine Idee«, sagte Frieda.
    Melanie steckte sich ein Kaugummi zwischen die schneeweißen Zähne. »Na, wenn die so ist wie die letzte, dann gute Nacht!«
    »Was willst du hier eigentlich, wenn dir unsere Bande so auf die Nerven geht?«, fauchte Sprotte.
    Melanie verdrehte die Augen. »Schon gut. Rück raus mit deiner Idee.« Kichernd stieß sie Trude an. »Vielleicht will sie uns ja wieder so 'nen echten Hexentrank kochen, von dem wir tagelang grün im Gesicht sind.« 
    Sprottes Antwort war ein eisiger Blick. 
    »O Mann, können wir jetzt vielleicht mal zur Sache kommen?«, fragte Frieda, kletterte auf den Klodeckel und stieß das Fenster auf.
    »Okay.« Sprotte rieb sich die Nase. Das tat sie immer, wenn sie ärgerlich oder verlegen war. »Meine Oma ist für eine Woche zu ihrer steinalten Schwester gefahren und ich hüte das Haus und die Hühner und so. Naja. Und da hab ich gedacht, dass das ein prima Hauptquartier wäre - und wenn wir uns diese Woche öfter träfen - ja, also«, sie sah auf ihre Füße, »dass wir dann vielleicht doch noch 'ne richtige Bande würden.« 
    »Find ich toll«, sagte Trude mit einem Seitenblick auf Melanie. Eine Sache war für sie erst in Ordnung, wenn Melanie ihren Segen dazu gab. Aber die guckte leider gar nicht begeistert.
    »Was heißt denn öfter?«, fragte Melanie. 
    »Na, fast jeden Tag.«
    Frieda schüttelte den Kopf. »Ob ich so oft kann, weiß ich nicht. Ihr wisst doch, mein kleiner Bruder ...« 
    »Mann, dein kleiner Bruder«, sagte Sprotte ärgerlich. »Auf den kann auch mal dein großer Bruder aufpassen.« 
    »Du hast gut reden«, murmelte Frieda. Sprotte hatte keine Geschwister. Ihre Mutter fuhr Taxi und war meistens nicht zu Hause. Und ihr Vater - na, der war nicht da und den erwähnte man auch besser nicht.
    »Was sollen wir denn so oft miteinander anfangen?«, fragte Melanie.
    Draußen klingelte es zur nächsten Stunde.
    »Na, was fängst du denn sonst so Aufregendes an?«, fragte Sprotte ärgerlich. »Also, ich jedenfalls sitz zu Hause rum, wenn ich nicht gerade bei meiner Oma schufte. Frieda hat nichts Besseres zu tun, als dauernd auf ihren kleinen Bruder aufzupassen. Und Trude erlebt ja wohl auch nicht am laufenden Band die großen Abenteuer, oder?« 
    Trude lächelte verlegen und starrte auf die schmutzigen Kacheln vor ihren Füßen.
    »Ich geh zum Ballett!«, sagte Melanie schnippisch. »Und Gitarre hab ich auch.«
    »Das hört sich ja sehr abenteuerlich an«, spottete Sprotte. »Das kannst du natürlich nicht mal 'ne Woche ausfallen lassen.«
    »Klar geht das!« Melanie kniff wütend die Augen zusammen. »Aber was dann?«
    »Na, das werden wir sehen!«, rief Sprotte. »Abenteuer kann man doch nicht planen wie Ballett oder so was. Die warten um die Ecke und - zack! Plötzlich sind sie da!« 
    Die drei andern sahen sich an. Ihre Köpfe waren plötzlich voller Bilder von Schätzen, Rittern und Piraten. Sprotte hatte es geschafft.
    Mit einem unsicheren Lächeln sah Trude Melanie an. »Ich würd's gern noch mal versuchen«, sagte sie. 
    Melanie zuckte die Achseln. »Okay. Eine Woche. Dann sehen wir weiter.«
    Trude strahlte sie erleichtert an.
    »Ich bin auch dabei«, sagte Frieda. »Kann allerdings sein, dass ich meinen kleinen Bruder mal mitbringe.«
    »Also gut, dann.« Sprotte holte tief Luft. »Dann treffen wir uns heute Nachmittag. So um drei. Einverstanden?«
    »Meinetwegen«, sagte Melanie. »Aber ich zieh nicht wieder dieses blöde blaue Banden-T-Shirt an, in dem wir damals immer

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