Die Wildkirsche. Erotischer Roman
grausam sein, erst ihren Appetit zu wecken und sie dann verhungern zu lassen.
»Dreh dich um, chérie«, sagte er sanft.
Umdrehen? Verwirrt sah sie ihn an.
»Keine Sorge, es wird dir gefallen«, sagte er.
Lorraines Lust brannte wie das Höllenfeuer. Wenn sie wollte, dass er es löschte, musste sie ihm Folge leisten. Bereitwillig ging sie auf alle viere und streckte ihm ihren Po entgegen. Die Stellung war ungewohnt. Eigentlich zog sie es vor, ihm in die Augen zu blicken, während sie sich liebten. Aber ihre Gier nach Befriedigung war größer. Etienne trat hinter sie und führte seinen Penis ein. Mit einem schmatzenden Geräusch drang er in sie und füllte sie Stück für Stück aus.
Lorraine war noch immer eng. Doch er ging behutsam mit ihr um, streichelte sanft ihren Rücken und machte keine unbedachte, ruckartige Bewegung. Als er seinen Phallus bis zum Anschlag in sie gebracht hatte, legte er beide Hände auf ihre Hüften, um sich an ihr festzuhalten.
»Lass mich nicht länger warten«, keuchte Lorraine und rieb mit einer Hand ihre Vagina, während sie sich mit der anderen abstützte.
»Geduld, meine Schöne.«
Quälend langsam zog er sich zurück, nur um erneut in sie zu dringen. Mit jedem Stoß beschleunigte er den Rhythmus. Lorraine spürte, wie sie sich weitete und die Stöße allmählich kraftvoller wurden. Schon bald schlugen seine Hoden gegen ihren Po, und das Bett begann zu wackeln. Lorraine schloss die Augen und konzentrierte sich auf den nahenden Höhepunkt. Wellengleich brandete die Lust durch ihren Körper, ergriff Besitz von ihr und gab sie erst wieder frei, als sie mit einem lauten Aufschrei kam. Das Blut rauschte heiß durch ihre Adern. Für einen kurzen Moment drohten ihr die Sinne zu schwinden, dann fiel alle Last mit einem Mal von ihr ab, und ein Gefühl der Entspannung breitete sich in ihr aus. Erschöpft ließ sie sich in ihr Bett sinken und beobachtete ihren Liebhaber, der im Stehen an seinem Phallus rieb und den warmen Saft mit dem Stofftuch auffing. Es gefiel ihr zu sehen, wie sich die Lust in seinem Gesicht spiegelte.
»Es war wunderschön«, gurrte sie und räkelte sich.
»Dann bereust du also nicht, dass du dich mir hingegeben hast?« Er streifte seine Breeches über und setzte sich zu ihr.
Lorraine schmiegte ihren braunen Schopf an seine Schulter. »Nein«, sagte sie überzeugt. »Du lehrst mich so wundervolle Dinge. Dafür bin ich dir dankbar. Ich hoffe, ich werde bald geschickter, damit ich dir Freude mache, so wie du mir.«
Er streichelte ihre Wange. »Das ist süß von dir, ma chère. Die Erfahrung wächst mit den Jahren.«
Sie kicherte, hielt dann aber inne, weil ihr ein Gedanke gekommen war, den sie nur zögerlich auszusprechen wagte. »Woher hast du deine Erfahrung?«
Etienne schien einen Moment zu brauchen, um eine Antwort zu finden. »Manche Dinge sollte ein Kavalier für sich behalten«, sagte er.
»Heißt das, du sagst es mir nicht?«
»Es ist besser so.«
»Ich will es aber wissen! Wenn du mich einmal heiraten willst, soll es keine Geheimnisse zwischen uns geben.«
»Geheimnisse beleben die Ehe, mein Liebchen.« Er knöpfte seinen Rock zu und strich die Falten aus dem schimmernden, blauen Stoff.
»Warum schweigst du dich darüber aus? Was ist daran so schlimm? Hast du ein Pärchen heimlich beobachtet, als es miteinander schlief? Oder hat dir jemand erzählt, wie es geht? Hast du ein Buch darüber gelesen?«
Er runzelte die Stirn.
Sie sah ihm in die Augen, doch er wich ihrem Blick aus. »Oder hast du ...« Sie biss sich auf die Zunge, denn sie wollte den Gedanken nicht aussprechen.
»Ja? Was habe ich?« Er sah sie ernst an.
»Ich ... weiß nicht«, stammelte sie.
»Sprich deinen Verdacht aus, Lorraine.«
»Nein ... Es war nur ein dummer Gedanke. Vergiss, dass ich etwas sagte.«
Seine Hand legte sich auf ihre Wange und streichelte sie sanft. »Nein, es gibt keine dummen Gedanken. Da du es unbedingt wissen willst, werde ich es dir sagen. Du gibst sonst vermutlich keine Ruhe.«
Sie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Ihr Herz pochte heftig, weil sie fürchtete, etwas zu hören, das ihr nicht gefiel.
»Du hast recht«, sagte er und machte eine bedeutungsvolle Pause, ehe er fortfuhr. Ich habe es ... in einem Buch gelesen!« Ein breites Grinsen bildete sich auf seinen Lippen.
Lorraine atmete auf. Warum hatte er sie derart aufziehen müssen? Scherzhaft schlug sie ihm die Faust gegen die Brust.
»Jage mir nie mehr solch einen Schrecken ein! Ich
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