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Die Wildkirsche. Erotischer Roman

Die Wildkirsche. Erotischer Roman

Titel: Die Wildkirsche. Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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die Küche, nahm im Vorbeigehen ein Stück Speck aus einem Holzkasten und steckte es ihm hastig zu, als sie die Hintertür erreichten.
    »Gib es Leila, damit sie nicht bellt, wenn sie dich im Garten sieht.“
    »Ich danke dir, ma chère. Sehr umsichtig.«
    Er wollte seine Hand auf ihre Schulter legen, streifte jedoch stattdessen ihre linke Brust, woraufhin ein wohliger Schauer über ihren Rücken jagte. Ihr Nippel reckte sich und stieß gegen den Stoff. Peinlich berührt legte sie die Hand auf ihren Busen. Doch Etienne nahm sie weg und führte sie zu seinem Mund, um einen Kuss anzudeuten.
    »Schlaf mir heute Abend nicht ein«, sagte er und zwinkerte ihr zu.
    »Keine Sorge, ich werde viel zu aufgeregt sein.«
    Er ließ ihre Hand los, legte den Arm um ihre Taille und gab ihr einen glühenden Abschiedskuss, der sie schwindelig und ihre Knie weich werden ließ, sodass sie sich am Türrahmen festhalten musste.
    Nachdem Etienne gegangen war, lehnte sie sich erschöpft und doch aufgewühlt mit dem Rücken gegen die Tür und legte die Hände auf die Brust, um ihr wild schlagendes Herz zu beruhigen. Vielleicht hatte sie sich geirrt. Vielleicht war Etienne doch der Mann ihres Lebens? Warum sonst wurde sie in seiner Gegenwart immer so nervös, wenn es keine Liebe war, die sie für ihn empfand? Etienne hatte es selbst gesagt, eine Frau schlief nur mit einem Mann, wenn sie Gefühle für ihn hatte.
    »Verflucht noch eins!«, dröhnte eine tiefe Stimme aus dem oberen Stockwerk.
    Lorraine zuckte zusammen, weil die Donnerstimme wie nahendes Unwetter unerwartet über ihr hereinbrach.
    »Diese elende Missgeburt!«
    »Beruhige dich, alter Freund.«
    »Ich denke nicht daran!«
    Warum um alles in der Welt herrschte im Gästezimmer nur solche Aufregung? Lorraine machte sich auf den Weg nach oben. Als sie die Tür öffnen wollte, riss Giffard plötzlich die Tür auf und zwängte sich mit hochrotem Kopf durch den Spalt nach draußen. Braune Flecken prangten auf seiner Jacke, die er hektisch mit einem seidenen Tuch abzuwischen versuchte.
    »Was ist geschehen, Monsieur Giffard?«, fragte Lorraine und stolperte einige Schritte zurück.
    »Beaumont hat den Verstand verloren!«, knurrte der Winzer, ohne sie anzusehen. Sein verschmutzter Rock roch nach Erbrochenem. »Geh nicht hinein, wenn du Wert auf saubere Kleidung legst.«
    »Wer ist der Mann, den Papa mitgebracht hat?«
    »Lass dir das von deinem Vater erklären. Ich habe für heute genug!«
    Mit grimmigem Blick stampfte er die Treppe hinunter.
    »Wollen Sie wirklich schon gehen? Ich mache Ihnen einen Tee, wenn Sie möchten. Der wird Sie beruhigen.«
    Giffard blieb stehen. »Das ist sehr lieb von dir, Lorraine. Dennoch muss ich ablehnen. Die ganze Aufregung bekommt meinem Herzen nicht. Und der Tee wird daran nichts ändern. Vielleicht ein anderes Mal, sei mir nicht böse.«
    »Wie Sie meinen.«
    Lorraine wollte gerade die Tür öffnen, da stieß sie fast mit ihrem Vater zusammen, der gerade aus dem Zimmer trat.
    »Ich hätte aber gern einen Tee«, sagte er sanft, trat in den Flur und zog die Tür hinter sich zu. Zu Lorraines Verwunderung schloss er sie ab.
    »Natürlich, Papa. Ich kümmere mich darum. Nur sag mir doch vorher etwas.«
    »Ich werde dir sogleich alles erklären«, versprach er und hob die Hände.
    Lorraine nickte, lief an Giffard vorbei nach unten in die Küche, setzte heißes Wasser auf und nahm eine Dose mit chinesischen Teekräutern aus dem Regal, die Etienne ihr geschenkt hatte. Der alte Poméroy verkaufte nicht nur Medizin, sondern handelte auch mit exotischen Gewürzen und Teekräutern, die er immer dann mitbrachte, wenn er geschäftlich in Paris zu tun hatte. Paris – Lorraine dachte oft an die Stadt, in der sie einen Teil ihrer Kindheit verbracht hatte, bevor sie nach Gagnion gezogen waren. Irgendwann würde sie zurückkehren, um sich die Metropole mit den Augen einer erwachsenen Frau anzusehen. Bis dahin würde das kleine Städtchen, an das sie viele schöne Erinnerungen knüpfte, ihre Heimat bleiben. Mit einem Schmunzeln dachte sie an ihre erste Begegnung mit Etienne, der ihr damals die Umgebung, die Weinberge und den Wald gezeigt und sie über das Heimweh hinweggetröstet hatte. Kaum zu glauben, dass aus dem kecken Knaben von damals ein stattlicher, junger Mann geworden war, der ihr noch dazu starke Avancen machte. Mit halbem Ohr hörte sie, dass ihr Vater sich mit Giffard versöhnte und ihn verabschiedete. Dann kam er in die Küche und setzte sich mit einem schweren

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