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Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Titel: Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cairiel Ari
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atmen  …
    Wie ein Blitz durchzuckte sie etwas, bahnte sich pfeilschnell einen Weg durch ihren Körper und grub sich tief in ihr Sein. Der Seelenstein zersprang und sie fühlte nur noch Scherben zwischen ihren Fingern. Noch ehe sie einen klaren Gedanken über die Geschehnisse fassen konnte, wurde ihre Umgebung endgültig von Dunkelheit verschlungen.

Kapitel 28
     
    Es fühlte sich an, als würde etwas sie aus ihrem Körper zerren. Sie versuchte zu schreien, doch kein Laut drang über ihre Lippen. Als körperloses Wesen wirbelte sie durch endloses Nichts, direkt auf vier strahlende Lichtquellen zu. Gerade schienen sie noch so fern wie Sterne, im nächsten Moment befand sich Serrashil mitten unter ihnen. Raum und Zeit schienen hier im Nichts nicht von Bedeutung zu sein.
    Jede der formlosen Lichtquellen strahlte in einer anderen Farbe und verströmte große Kraft. Das Gefühl grenzenloser Wut schlug ihr vom roten Licht entgegen, das stärker war als alle anderen.
    Du kommst zu spät, Sharaku , erklang es in Serrashils Geist. Die Stimme formte keine Worte im herkömmlichen Sinne. Es war vielmehr eine Art Summen, aber Serrashil konnte es ohne weiteres verstehen.
    Wer will mir das sagen? , fragte sie zurück, ohne wirklich Herr ihrer selbst zu sein. Das rote Licht erstrahlte und eine Welle der Wut schlug über ihr zusammen, die ihr mit Sicherheit den Atem geraubt hätte – wenn sie denn atmen würde.
    Womit hat die Welt deine Verachtung verdient, deine abgrundtiefe Bosheit, deinen Hass? Sag mir, mein verfluchter Sohn, nenne mir nur einen Grund, warum ich dich nicht auf der Stelle vernichten sollte? , donnerte das Rot.
    Lass ihn sich erklären, Makraza , erklang ein anderes Summen. Es kam von dem gelben Licht neben dem roten, das tiefe Trauer und Unverständnis verströmte. Vielleicht hat er einen Grund für sein Handeln.
    Makraza. Serrashil traute ihrem Verstand nicht. Der Gott des Todes, der große Göttervater. War sie etwa gestorben? Aber warum nannte er sie Sharaku? Und warum konnte sie selbst nichts tun, außer zu sein und zu schweigen?
    Ich fürchte, da muss ich dich enttäuschen, liebste Mutter. Aber es ist ja nicht so, dass du es nicht bereits von mir gewohnt bist, oder? , gab sie zurück. Aber brauche ich einen Grund für meine Taten? Was waren eure Gründe dafür, eure Welten und Wesen zu erschaffen? Warum haben Hass, Zerstörung und Chaos weniger Daseinsberechtigung als Liebe, Friede und Ordnung?
    Serrashil hatte nicht geglaubt, dass es überhaupt möglich war, aber der Zorn des roten Lichts – Makraza? – verstärkte sich um ein Vielfaches. Doch statt Angst zu empfinden, wie sie es eigentlich tun sollte, spürte sie ihrerseits Wut in sich aufkeimen.
    Mit deinem verdrehten Verstand, deinem Wahnsinn, machst du alles zunichte, was wir erschaffen haben! , fauchte Makrazas Summen.
    Warum vernichtet Ihr ihn nicht, Vater? , warf das blaue Licht ein.
    Ich finde, Sharaku hat recht , widersprach das grüne. Warum hat das Schlechte keine Daseins…
    Genug! , donnerte Makraza. Ich kann Sharaku nicht vernichten, ohne das Universum aus dem Gleichgewicht zu bringen. Auch seine Taten kann ich nicht rückgängig machen, so gerne ich es täte. Nein, deine Strafe soll eine andere sein …
    Serrashil wurde ruckartig zurückgerissen, fort aus dem Kreis der Lichter, fort aus sich selbst … Sie blickte zurück und sah ein weißes Licht einsam zwischen den anderen stehen, dort, wo sie bis gerade noch gestanden hatte.
    Für immer sollst du an einen fleischlichen Körper gebunden auf Erden wandeln , hörte sie noch Makrazas Summen, ehe sie die Lichter in der unendlichen Weite des Nichts verblassten.
    Sie wusste nicht, wie lange sie durchs Nichts gewirbelt war, als es erneut einen Ruck tat und sie die Augen aufschlug. Es mochte eine Unendlichkeit vergangen sein, vielleicht aber nur eine Sekunde. Ein strahlend blauer Himmel erstreckte sich über ihr und sie spürte Gras unter ihrem ausgezehrten Körper. Sie schnappte keuchend nach Luft und hatte trotzdem das Gefühl, zu ersticken.
    »Ich habe noch nie einen derart schwachen Serafin gesehen«, drang eine Stimme an ihr Ohr. Mit letzter Kraft stemmte sie ihren schweißüberströmten Körper in eine sitzende Position. Dabei fiel ihr eine Strähne grünen Haares ins Gesicht.
    Auf der Lichtung um sie herum standen drei andere Wesen. Sie hatten menschliche Proportionen, auch wenn sie größer und muskulöser waren und über einen voluminöseren Brustkorb verfügten. Das auffälligste

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