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Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Titel: Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cairiel Ari
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davonzulaufen.
    »Hallo Carath. Schön, dich wohlbehalten wiederzusehen.« Delren schnaufte, hielt Kie aber zurück, etwas zu sagen. »Ich habe gehört, Serrashil ist nicht mit dir zurückgekehrt. Wo steckt sie?«
    »Sie ist bei dem Menschenutera geblieben. Ich bin früher zurückgereist.«
    »Du meinst Mashdin?« Delren schüttelte den Kopf. Bei all den Sorgen, die sich Serrashil um Carath gemacht hatte, konnte er nicht glauben, dass sie ihn einfach so aus den Augen lassen würde. »Lüge mich nicht an, Winterelf«, erwiderte er ruhig. »Serrashil ist mir sehr wichtig und ich rate dir, mir zu sagen, wo sie sich befindet. Anderenfalls vergesse ich am Ende noch meinen Schwur, nie wieder jemandem Leid zuzufügen.«
    Carath musterte ihn abschätzig. Delren war sich bewusst, dass er unbewaffnet war und einen Elfen vor sich hatte. Körperlich mochte dieser ihm unterlegen sein, aber sollte es dem Galdana gelingen, Magie zu wirken, hätte Delren keine Chance gegen ihn.
    »Ich weiß nicht, wo Serrashil ist. Der Wind sei mein Zeuge.«
    »Wo hast du sie zuletzt gesehen?«, warf Kie ein.
    »Bei dem Menschenutera.«
    »Sie hätte dich niemals gehen lassen«, sprach Delren seine Gedanken aus. An der Sache stimmte etwas nicht, dessen war er sich sicher.
    »Ich brauche ihre Erlaubnis nicht.«
    »Du bist also davongelaufen«, stellte Kie fest und seufzte. »Davon wird sie gar nicht begeistert sein. Hoffentlich ist sie nicht so dumm, ihm nachzulaufen, und lernt brav ihre Techniken fertig.«
    »Nein.«
    Kie warf Delren einen verwunderten Blick zu. »Nicht?«
    »Da stimmt etwas nicht. Das spüre ich«, fügte er leiser hinzu. Seine Brust war von einem Gefühl der Beklommenheit wie zugeschnürt und sein Herz schlug auf eine Art und Weise, wie er es erst einmal zuvor gespürt hatte – an jenem Tag, als es zerbrach.
    »Wie meinst du das?«, fragte Kie weiter.
    »Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn jemand in Gefahr ist, den man über alles liebt.« Er warf ihr einen ernsten Blick zu. »Mag sein, dass es nur Einbildung ist, aber ich werde vorsichtshalber nach Uratha reisen, um zu sehen, ob bei Serrashil alles in Ordnung ist.«
    Kie zog die Augenbrauen zusammen. »Verstehe. Ich werde mit dir kommen.«
    »Bist du dir sicher?« Delren lächelte grimmig. »Es reicht, wenn einer von uns beiden seine Prüfung nicht besteht.« Mit leichtem Bedauern dachte er an das rohe Schwert, das in der Schmiede auf seine Fertigstellung wartete. Doch Serrashils Sicherheit ging vor. Je genauer er auf dieses unbestimmte Gefühl der Furcht achtete, desto mehr wuchs es in ihm.
    »Ganz sicher«, erwiderte Kie mit fester Stimme. »Komm schon, finden wir sie!«
    Delren nickte. Die Vorstellung, dass Kie auch noch die Prüfung verpasste, gefiel ihm zwar nicht, aber es war ihm lieber, nicht alleine reisen zu müssen. Wer wusste schon, was passierte?
    Sie stibitzten Essen aus der Küche und packten die nötigsten Sachen zusammen, ehe sie sich zu den Ställen aufmachten und Theidre sattelten. Wenige Minuten später saßen sie auf dem Rücken des Tieres und die Reise konnte beginnen.
    Peitschender Wind schoss ihnen ins Gesicht, kaum dass sie Jadestadt hinter sich gelassen hatten. Das blaue Fell seines Rushkron schäumte vor Schweiß, doch Delren kannte keine Gnade. Serrashil war in Gefahr, das spürte er. Und dieses Mal würde er auf das Gefühl hören, koste es, was wolle.
    Sie ritten den ganzen Tag ohne Pause und machten nur am Abend kurz Rast, ehe es weiterging. Theidre schnaufte pfeifend und brach nach dem Gewaltritt fast zusammen, doch Delren konnte seinem Rushkro keine Ruhe gönnen. Noch nicht.
    Verbittert strich er ihr übers Fell, während er darauf wartete, dass Kie aus den Büschen zurückkehrte, hinter denen sie verschwunden war. Seit ihrem Aufbruch hatten sie nicht viele Worte miteinander gewechselt. Was hätten sie auch sagen sollen? Es waren nur noch drei Tage bis zum Jadefest und mindestens einen davon würden sie für die Rückreise brauchen. Wenn sie Serrashil bis dahin nicht aufgespürt hatten, würden sie alle die Prüfung nicht bestehen. Doch das würde ihn dann nicht mehr kümmern.
    Er lehnte sich an sein treues Reittier und vergrub die Finger tief in Theidres Fell. Wenn Serrashil irgendetwas fehlte, würde er diesem Winterelfen eigenhändig den Kopf abreißen, zum Teufel mit seinem Schwur, nie wieder jemanden zu töten.
    Kie kam zurück und kletterte wortlos auf das Rushkro. Delren stieg ebenfalls auf und zwang Theidre mit sanfter Gewalt, den Kopf

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