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Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Titel: Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cairiel Ari
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hin und wieder durch die Wolkendecke drang, die Hufabdrücke vor sich im jungen Schnee entdeckte, wurde ihr einiges klarer. Verbissen spornte sie ihr Reittier weiter an. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass der Galdana so weit gehen würde, sich ebenfalls ein Pferd zu stehlen.
    Die ganze Nacht irrte sie durch das Schneetreiben. Caraths Spuren hatte Serrashil schon lange aus den Augen verloren, als die Morgensonne in ihrem Rücken langsam erstrahlte. Der Anbruch des neuen Tages war jedoch nicht so schlimm, wie sie zunächst angenommen hatte. Er wollte nach Jadestadt und spätestens dort würde sie ihn abfangen.
    Um nicht die Orientierung zu verlieren, hielt sie sich an den Fluss Palsa. Im nächsten Dorf wollte sie ihr Pferd wechseln, da ihr derzeitiges Reittier von der stundenlangen Reise durch den immer tiefer werdenden Schnee erschöpft war. Serrashil strich ihm über die Mähne. Sie konnte nur hoffen, dass Mashdin es wiederbekam, denn es war ein außerordentlich schönes Tier. Ein Rappe, der aussah, als hätte man einen Eimer Milch über ihm ausgeschüttet.
    Den Rest des Weges ließ sie ihn traben, auch wenn es für sie deutlich unangenehmer war. Jeden Schritt ihres Pferdes spürte sie deutlich an ihren wundgeriebenen Oberschenkeln und ihre Knie fühlten sich an, als wären sie aus Butter. Hoffentlich würde sie noch gehen können, wenn sie Jadestadt erreichte. Auf einem Rushkro zu reisen war definitiv angenehmer. Auch ein Schnellboot hätte sie vorgezogen, doch diese fuhren nur stromabwärts und wurden von Pferden den weiten Weg zurückgeschleppt.
    Sie erreichte das nächste Dorf und ritt zum Gasthaus. Zu dieser Tageszeit war noch nicht viel los, doch sie erhielt ein neues Pferd für eine Handvoll Silberringe, die Delren in ihren Beutel gesteckt hatte. Serrashil wusste nicht, wie viel ein Silberring wert war, daher hoffte sie, sie ließ sich nicht für die braune Stute samt ihrem Sattel und ihrem Zaumzeug übers Ohr hauen. Einen weiteren Silberring gab sie für das Versprechen, den Schecken an Mashdin zurückzugeben und hoffte, man konnte dem Wirt trauen. Es war ein freundlicher, etwas beleibter Mann, der durchaus vertrauensvoll wirkte, aber sie kannte weder Land noch Leute und wusste nicht, wie man hier zu seinen Versprechen stand.
    Grübeleien würden seine Einstellung nicht ändern, deshalb machte sich Serrashil nach einer kurzen Rast und einer kleinen Mahlzeit wieder auf den Weg. Ihr war kalt und in diesem fremden Land so fern ihrer Heimat fühlte sie sich alleine alles andere als wohl. Wenn doch nur Delren bei ihr gewesen wäre … Aber vielleicht war er wenigstens schon in Jadestadt, wenn sie dort eintraf. Er hatte ja nur einige Zutaten für sein Schwert, das er als Abschlussarbeit schmiedete, besorgen müssen. Noch dazu war er mit seinem Rushkro viel schneller unterwegs.
    Sie passierte einige weitere kleine Dörfer, hielt aber nicht an. Die Mittagssonne über ihr gewann zunehmend an Kraft, während die Morgensonne verblasste. Hin und wieder begegnete sie Menschen in den Dörfern, doch die meiste Zeit über blieb alles verschneit wie verschlafen. Der Schneefall wich klirrender Kälte und Serrashil hatte Mühe, die tauben, gefrorenen Finger um die Zügel geschlossen zu halten.
    Als die Mittagssonne in vollem Ausmaß über ihr erstrahlte, erreichte sie ein größeres Dorf. Es war schon fast eine kleine Stadt mit einem steinernen Schutzwall und engen Gassen, die von der Hauptstraße abzweigten.
    Zu Beginn führte die Straße geradlinig zwischen den Häuserreihen hindurch, als Serrashil jedoch das Zentrum der Kleinstadt erreichte, tat sich vor ihr ein regelrechtes Labyrinth an Straßen und Gassen auf. Die Hauptstraße verlief sich im Nirgendwo und sie war kurz davor, umzukehren und um die Häuser herumzureiten, wenn es sie nicht noch mehr Zeit gekostet hätte. So blieb ihr nichts anderes übrig, als sich auf gut Glück durch die Gassen zu kämpfen.
    Serrashil stieg von ihrem Pferd und führte es zwischen den immer enger stehenden Häusern hindurch. Der Schnee auf dem Boden war von vielen Stiefeln festgetreten worden und gefährlich rutschig für ihr Reittier. Dafür war es erstaunlich sauber in der Stadt und die Luft war klar.
    Die Menschen, denen sie begegneten, würdigten sie keines Blickes und eilten an ihr vorbei. Die meisten kamen sowieso nur aus ihren warmen Häusern, um sich Feuerholz zu holen, das vor vielen der Gebäude aufgeschichtet war.
    Sie kam an einer Schmiede vorbei und ergriff die Gelegenheit

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