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Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Titel: Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cairiel Ari
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er wieder zu Delren sah.
    Die Frau schimpfte etwas in einer Sprache, die Delren nicht verstand, doch es kümmerte ihn nicht. »Seid Ihr Mashdin?«, fiel er ihr kurzerhand ins Wort.
    »Wer will etwas von mir?«
    »Ich suche Serrashil. Carath ist ohne sie heimgekehrt.«
    Mashdins Augen verengten sich. »So? Was hat er gesagt?«
    »Nichts! Ich warne Euch, wenn Ihr sie hier irgendwo festhaltet, ich werde …«
    Wortlos griff Mashdin in seinen Umhang, zog ein Blatt Papier hervor und reichte es ihm. Delren nahm es und blickte darauf. Unverkennbar Serrashils Handschrift. Seine Augen überflogen die hastig dahingeschmierten Zeilen und weiteten sich bei jedem Wort. »Carath wird erpresst? Und sie wollte ihn aufhalten?« Seine Finger krallten sich in das Papier. Was auch immer das bedeuten mochte – sollte Caraths Auftraggeber bemerkt haben, dass Serrashil davon erfahren hatte, schwebte sie in Gefahr.
    Kraftlos ließ er die Schultern sinken und taumelte einen Schritt zurück. Der Weg von Hiu nach Jadestadt war weit und Serrashil konnte sich überall befinden. Vielleicht war sie verschleppt worden und sie hatten weder einen Anhaltspunkt, wo sie sich aufhielt, noch, wer dieser Erpresser war.
    »Ich nehme an, dass sich Serrashil ebenso wie Carath eines meiner Pferde ausgeliehen hat.« Falls Mashdin es ihr übelnahm, ließ er es sich nicht anmerken. »Sie wird die Straße genommen haben, die parallel zum Fluss Palsa verläuft. Folgen wir ihrer Fährte und fragen in jedem Gasthaus nach, ob man sie gesehen hat.«
    Delren nickte mit verkniffenem Mund. Es war zumindest ein Anfang. Er wollte sich schon umwenden, als er stockte. » Wir ?«
    »Genau, wir. Ich werde mit Euch kommen. Hinter dieser Erpressung muss etwas Größeres stecken, wenn Serrashil so überstürzt aufgebrochen ist, um Carath zu verfolgen. Und dass sie jetzt verschwunden ist …« Er beendete den Satz nicht, sondern schüttelte stumm den Kopf und warf sich einen Mantel über.
    »In Ordnung.« Sollte Serrashil etwas zugestoßen sein und jemand ihr Böses wollen, würden sie eine weitere kämpfende Hand gut gebrauchen können. Mashdin als Meister einer Kampfkunst würde sich wohl zu wehren wissen.
    Die Frau zog die Augenbrauen zusammen. »Bilde dir nicht ein, ich würde dich gesund pflegen, wenn dir etwas zustößt.«
    »Keine Sorge, Paia. Ich kann auf mich aufpassen.« Der Utera schenkte ihr zum Abschied ein Lächeln, ehe er ohne mit der Wimper zu zucken zu Theidre trat.
    »Pah, als würde ich mir Sorgen machen«, murmelte die Frau und trat ins Haus, wo sie die Tür hinter sich zuschlug. Delren wandte sich seinem Rushkro zu. Mashdin hatte bereits behände den Rücken des Reittieres erklommen und sich mit Kie bekannt gemacht. Delren folgte ihm und nahm die Zügel auf.
    »Eure Sinne sind schärfer als die meinen, Utera. Wenn ihr etwas Auffälliges bemerkt, lasst es mich wissen.«
    »Da werde ich Euch enttäuschen müssen. Ich habe in den letzten Jahren viele meiner Fertigkeiten eingebüßt. Dennoch sind meine Augen und Ohren Euer, falls sie Euch weiterhelfen sollten.«
    Delren schnalzte mit der Zunge, damit Theidre sich in Bewegung setzte. Ihm war nicht entgangen, dass Mashdins Aussehen vermenschlicht wirkte. Ein Jammer, denn sollte Gefahr drohen – und sein Gefühl sagte ihm, dass es so war –, hätte ihnen ein ganzer Utera mehr gebracht. »Ein weiteres Paar menschlicher Augen und Ohren ist ebenfalls nicht zu verachten.« Mit diesen Worten verließen sie Mashdins Anwesen und das Gespräch endete gezwungenermaßen, als Theidre ihre Geschwindigkeit erhöhte und der pfeifende Gegenwind jeden anderen Laut verschluckt hätte.
    Das Morgenlicht beleuchtete ihren Pfad durch den Schnee. Delren war froh darum, in der Dunkelheit hätte er den feinen Unterschied zwischen der verschneiten Straße und dem Umland nicht erkannt. Dieses Mal konnten sie es sich jedoch nicht leisten, vom Weg abzukommen. Serra war vermutlich genau hier geritten und befand sich hoffentlich noch irgendwo in der Nähe der Straße. In Delrens Kopf wirbelten tausende Szenarien durcheinander. Ihr Pferd konnte sich das Bein gebrochen haben und ihr war das Geld ausgegangen, um sich ein neues zu besorgen. Er hatte vergessen, seiner Liebsten zu sagen, wie viel die Währung hierzulande wert war. Vielleicht hatte sie es verschleudert, ohne es zu bemerken, war irgendwo auf der Strecke geblieben und brauchte Hilfe. Natürlich musste es in dieser Fantasie einen gütigen Wirt geben, der sie bei sich aufnahm, obwohl

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