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Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Titel: Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cairiel Ari
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sie nicht zahlen konnte, und ihr in den kalten Nächten Urathas ein warmes Bett anbot.
    Er verzog das Gesicht, als seine Gedanken sich verselbstständigten und ein anderes Bild hervorriefen, das mit einem warmen Bett zu tun hatte. Wütend auf sich selbst krampfte er die Hände noch fester um die Zügel. In dieser Welt gab es kaum selbstlose Menschen und es würde an ein Wunder grenzen, wenn Serrashil auf einen von ihnen gestoßen wäre. Es gab niemanden, der ihr ohne einen Hintergedanken ein Bett oder eine Mahlzeit angeboten hätte. Serrashil täte besser daran, sich an einem windstillen Plätzchen zu verkriechen und zu beten, dass sie nicht erfror, wie ihr Schicksal in die Hände von Menschen zu geben.
    Wie im Flug erreichten sie das erste Dorf nach Hiu und Mashdin bat ihn, vor dem Gasthaus anzuhalten, wo er absprang und für wenige Minuten, die Delren wie Stunden vorkamen, im Inneren des Hofes verschwand. Als er wiederkam, hatte er einen Rappschecken am Strick. Delren musterte ihn argwöhnisch. Ein Pferd würde sie nur aufhalten.
    »Serrashil ist hier gewesen. Freundlicherweise hat sie sogar die Anzahlung für mein Pferd geleistet, so hat es mich nur noch einen halben Wucherpreis gekostet.« Mashdin strich dem Wallach über den Hals und löste den Strick. »Lauf heim, mein Guter.« Das Pferd sah mit großen Augen zum Rushkro auf und ließ es sich nicht zweimal sagen. Der Schnee flog nur so durch die Luft, als es davongaloppierte.
    Mashdin kletterte wieder auf Theidres Rücken, wo er sich zwischen Delren und Kie setzte. »Der Wirt muss ein gutes Geschäft mit ihr gemacht haben, so wie er gegrinst hat.«
    »Was konntet Ihr in Erfahrung bringen?« Es war Delren egal, wie viel ihn dieses Abenteuer kostete. Die Hauptsache war, dass Serrashil wieder wohlbehalten zurückkehrte.
    »Serrashil ist vor drei Tagen hier gewesen. Eine Stunde früher, vielleicht zwei. Wir folgen der richtigen Spur.«
    Delren nickte und trieb Theidre an, ohne auf die Leute zu achten, die erschrocken aus dem Weg sprangen. Das Rushkro gab ein unwilliges Schnaufen von sich. Delren strich dem Tier über das Fell vor dem Sattel. Wochenlanges Training würde vonnöten sein, um Theidres Vertrauen zu ihm wieder aufzubauen, wenn dieser Albtraum erst einmal vorüber war.
    Sie ließen das Dorf hinter sich und hatten bald wieder nichts weiter als eine verschneite Landschaft um sich herum. Lediglich vereinzelte Baumgruppen brachten Abwechslung in das eintönige Flachland. So riss es Delren fast von Theidres Rücken, als einer seiner Mitreiter ihn von hinten an der Schulter packte.
    »Halt an!«, schrie Kie gegen den Wind und Delren beeilte sich, die Zügel wieder zu sortieren, die ihm vor Schreck davongeglitten waren. Er bekam sie wieder richtig zu fassen und brachte ihr Reittier zum Stehen.
    »Was ist los?«, bemühte er sich mit ruhiger Stimme zu fragen, nachdem sich sein Herzschlag normalisiert hatte.
    Kie erwiderte nichts, sondern glitt von Theidres Rücken und stolperte ein paar Schritte durch den Schnee.
    »Kie! Komm zurück, wir haben keine Zeit für so etwas!« Delren biss die Zähne zusammen. Hoffentlich hatte sie Wichtigeres entdeckt als eine neue Sorte Schneehüpfer.
    Mashdin hinter ihm fuhr herum und suchte mit den Augen die Umgebung ab. »Eine starke Präsenz befindet sich nah bei uns«, hauchte er kaum vernehmlich.
    »Ich nehme an, es handelt sich dabei nicht um Serrashil. Lassen wir die Präsenz sein, was auch immer sie ist, und reiten weiter! Sie könnte …« Delren stockte, als er einen Druck auf sein Innerstes verspürte. Sein Herzschlag beschleunigte sich ob des seltsamen Gefühls und sein Blick wanderte automatisch auf eine Stelle wenige Meter vor Kie.
    Ein Wesen stand dort, wie aus dem Nichts gekommen, und musterte sie regungslos. Mit seiner weißen Haut sah er aus wie eine Eisskulptur. Blausilbernes Haar fiel um sein Angesicht, aus dem ein Augenpaar zwei eisigen Blitzen gleich hervorstach. Seine Gesichtszüge wirkten so sanft und weich wie Neuschnee. Bedeckt wurde sein Körper lediglich von einem Tuch, das so schimmerte wie die Oberfläche eines Sees.
    Delren gelang es, seinen Blick von dem Wesen abzuwenden und zu Mashdin zu sehen. Der Utera betrachtete das Wesen gespannt. »Palsashi. Es freut mich, Euch nach so langer Zeit wiederzusehen.«
    »Das ist … Das ist nicht möglich«, stieß Kie hervor. »Die Götter der Flüsse, des Landes und der Tiere sind schon vor Jahrhunderten verschwunden!«
    »Dass wir nicht mehr so oft in

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