Die Witzekiste
ich kenne den Papst.«
»Ja logisch, den kennen wir auch – dass du die Bardot und den Bush kennst, haben wir kaum glauben können, aber den Papst – nein, das kaufen wir dir echt nicht ab!«
Wieder wetten die drei Freunde und fahren nach Rom, wo der Papst gerade eine Messe vor dem Petersdom liest. Plötzlich hält er einen Moment inne und ruft: »Ackermann , du hier? Komm her!« Die Menschenmenge lässt Ackermann durch, der begibt sich zum Altar. Papst und Ackermann umarmen sich, essen gemeinsam einige Hostien, trinken Messwein, winken dem Volk zu und verabschieden sich wieder. Ackermann geht zu seinen Freunden zurück – die liegen ohnmächtig in der Ecke. Als die beiden wieder zu Bewusstsein kommen, fragt Ackermann, was denn passiert sei. Antworten die Freunde: »Dass du Brigitte Bardot und George W. Bush kennst, war ja schon ein kleines Wunder. Dass du den Papst auch noch kennst, na ja, man sieht, es ist möglich! Aber geschockt hat uns, als du vorhin mit dem Papst vom Altar herunter gewunken hast. Da kamen zwei Japaner vorbei, fotografierten die Szene, und einer fragte den anderen: ›Weißt du, wer der alte Mann mit dem Hut dort neben dem Ackermann ist?‹«
Bevor Semmelrogge und ich in unsere Flugzeuge stiegen, er nach München, ich nach Düsseldorf, tauschten wir noch ein wenig schwarzen Humor aus.
»Doktor , der Simulant von Zimmer 17 ist gestorben!«
»Na , nun übertreibt er aber.«
Die Krankenschwester möchte der Ehefrau den Tod des Mannes möglichst schonend beibringen: »Ihr Gatte ist heimgegangen.«
»Quatsch , der Depp hat doch gar keinen Hausschlüssel dabei.«
Als kleines Abschiedsgeschenk reichen wir diesen Witz noch nach:
Oliver verabschiedet sich im Hausflur von seiner neuen Eroberung. »Ach Liebling« , flötet er, »die große Liebe ist doch etwas ganz Wunderbares, nicht?«
»Sicher , Schatz , aber mit dir ist es auch ganz nett!«
Auf dem Heimflug fand ich dann noch einen Witz, mit dem man oder frau immer gut eine Reisegruppe für sich gewinnen kann. ›Titanic‹-Mitbegründer Peter Knorr erzählt ihn in seinem amüsanten Büchlein ›Mallorca‹:
»Warum sterben Piloten oft sehr bald nach der Pensionierung?«
»Sie verhungern, weil ihre Frauen nicht wissen, dass man ihnen alle zwanzig Minuten etwas zu essen reichen muss.«
Etwa 1996 wurde auch Deutschland von den »Tamagotchis« überschwemmt. Diese niedlichen Spielzeug-Roboter mussten regelmäßig gefüttert und gepflegt werden, sonst gaben sie ihren Geist auf.
Microsoft möchte den Tamagochi-Hersteller verklagen. Warum ? Alles, was viel Liebe und Zuneigung braucht und trotzdem irgendwann abstürzt, muss von Microsoft hergestellt sein.
Selbst den Entertainer Harald Schmidt animierten die Tamagotchis zu einer kleinen Blödelei in seiner Show:
»Wenn Japaner nach Hawaii fliegen, um sich dort das neue Potenzmittel Viagra zu kaufen, wäre das eine völlig neue Bedeutung des Begriffs ›Reiseroute‹ ! Die Japaner haben einen Vorteil, denn durch das Tamagotchi sind sie den Umgang mit künstlichen Eiern gewöhnt!«
Ich besitze vermutlich den einzigen noch intakten Tami auf der Welt. Das aber nur, weil ich ihn nie aus seiner Verpackung befreite und ihn in meinen Tresor legte, wo allerlei unsinnige Spielereien ihrer Wiederentdeckung durch Archäologen in 5000 Jahren harren.
Ich bin gespannt, was sie dann sagen werden, die Archäologen.
DIETER THOMA
Zugabe III:
Von Schweinen, Katzen und Löffeln
Die flinken Eichhörnchen gelten als die Witzbolde des Gartens. Die niedlichen Kerlchen ernähren sich, wie der Volksmund meint, mühsam. Aber sie sorgen gut vor: Im Sommer vergraben sie Reserven für den Winter. Deswegen hatte die Bundesregierung Anfang der sechziger Jahre ihre Aufforderung an die Bürger, sich für einen möglichen Notfall Vorräte anzulegen, »Eichhörnchen-Aktion« genannt.
Auch ich bin diesem guten Rat gefolgt. Ich habe einige Witze verwahrt, nicht angerührt, oder nur bei besonderen Gelegenheiten ausgepackt. Sie waren so etwas wie eine eiserne Ration, oder eben ein Eichhörnchenvorrat. Nun habe ich sie ausgegraben.
Es sind vier ganz unterschiedliche Geschichten, die nichts miteinander verbindet, außer dass sie meine Zuneigung besitzen. Sie haben sich schon manches Mal bewährt. Ich hoffe, das werden sie auch hier tun – obwohl: so aufgeschrieben, statt erzählt, kommen sie mir beinahe etwas fremd vor. Vielleicht beginnt man aber auch Wertsachen, die man verschwiegen aufhebt, zu überschätzen.
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