Die Witzekiste
erinnere mich noch gut an den Kerl.«
Die folgenden Zeilen sind ein wenig makaber. Sollten Sie nicht in der richtigen Laune sein, springen sie einfach zum nächsten Witz weiter und heben Sie sich diesen für schlechte Zeiten auf.
Paul kehrt von einem Arztbesuch zurück und erzählt seiner Frau Alma, dass der Doktor gesagt habe, er habe nur noch 24 Stunden zu leben. Er bittet sie, noch einmal mit ihm zu schlafen.
»Natürlich« , sagt sie.
Sechs Stunden später kommt Paul wieder zu ihr. »Schatz , jetzt bleiben mir nur noch 18 Stunden. Könnten wir es nicht noch einmal machen?«
Alma ist wieder einverstanden.
Später, Paul hat nur noch acht Stunden zu leben, berührt er
Almas Schulter. »Schatz ? Bitte , nur noch einmal.«
Sie ist auch diesmal einverstanden. Danach dreht sie sich auf die Seite und schläft ein.
Paul hört jedoch nur noch die Uhr in seinem Kopf ticken. Er wälzt sich hin und her, bis ihm nur noch vier Stunden übrig bleiben. Er tippt seiner Frau auf die Schulter: »Schatz , ich habe nur noch vier Stunden! Könnten wir . . .?«
Sie setzt sich ruckartig auf. »Hör mal zu, Paul . Tu mir einen Gefallen. Ich muss morgen sehr früh aufstehen. Du nicht.«
Ich kann Leute, die ellenlange Witze mit einer schlechten Pointe erzählen, nicht ertragen. Deswegen mag ich die kurzen. Wenn sie schlecht sind, sind sie wenigstens schnell vorbei.
Ein Mann sitzt in seinem Sessel und liest in aller Ruhe ein Buch, als seine Frau sich von hinten nähert und ihm mit einer Zeitung auf den Kopf schlägt.
»Wofür war das denn?«, fragt er.
»Das war für das Stück Papier in deiner Jackentasche, auf das du den Namen Mary Lou geschrieben hast« , antwortet sie.
»Vor zwei Wochen bin ich beim Pferderennen gewesen, und Mary Lou war der Name eines der Pferde, auf das ich gesetzt hatte« , erklärt er ihr.
»Oh , das tut mir Leid« , sagt sie.
Drei Tage später, er schaut gerade Fußball, kommt sie herein und schlägt ihn mit einer Bratpfanne k.o .
Als er wieder zu sich kommt, fragt er: »Was zur Hölle sollte das?« Sie antwortet ihm: »Dein Pferd hat angerufen.«
Es gibt nur ein Wort, mit dem man diesen letzten Witz beschreiben kann: niedlich.
Ein Mann ist ziemlich einsam. Er entscheidet, dass das Leben lustiger wäre, wenn er ein Haustier hätte. Also geht er in eine Zoohandlung und sagt dem Besitzer, dass er ein ungewöhnliches Haustier kaufen wolle. Nach einigem Hin und Her kauft er schließlich einen Tausendfüßler in einem kleinen weißen Karton. Er nimmt ihn mit nach Hause und entscheidet sich, mit seinem neuen Haustier erstmal einen Drink in der Bar zu nehmen. Er fragt also den Tausendfüßler in seiner Box: »Würdest du gerne mit zu Frank’s gehen und ein Bier trinken?«
Sein neues Haustier gibt keine Antwort.
Er wartet ein paar Minuten und fragt erneut: »Wie wär’s , hättest du Lust, einen trinken zu gehen?« Aber sein neuer Freund gibt noch immer keine Antwort. Er wartet also wieder ein paar Minuten und denkt nach. Er beschließt, ihn noch einmal zu fragen.
Diesmal geht er ganz nah an den Karton ran und schreit: »Hallo ,
da drinnen! Hättest du Lust, mit zu Frank’s zu kommen und einen Drink zu nehmen?«
»Ich hab’ dich schon beim ersten Mal verstanden« , antwortet eine kleine Stimme aus dem Innern der Box, »ich zieh mir nur gerade die Schuhe an.«
PETER JAMIN
Zugabe II:
Vor dem Abflug
Bei einem Buch und seinem Leser ist es im Idealfall wie zwischen zwei Freunden. Wenn der Abschied naht, redet man weiter, um die Trennung hinauszuzögern. Da erzählt man sich sogar noch schnell einen Witz, um nicht gehen zu müssen. Etwa so, wie es mir kürzlich mit Martin Semmelrogge auf Mallorca erging. Wir treffen uns gelegentlich in dem kleinen Örtchen Sóller zu einem »LiteraTalkMallorca«. Zum Abschied auf dem Flughafen erzählte mir der Schauspieler seinen Lieblingswitz:
Ein Ehepaar sitzt kuschelig zusammen auf der Wohnzimmer-Couch. Sagt er: »Erzähl mal was Schmutziges.«
Sie: »Küche!«
Auch wir bemühen uns hier, mit unseren Zugaben das Ende des Buches ein wenig hinauszuzögern und den Spaß noch ein wenig über die Zeit und die Zeilen zu retten.
Sagt ein Schriftsteller nach einem Jahr des Schreibens glücklich zu seinem Buch: »Endlich ! Ich bin am Ende!«
Antwortet das Buch: »Was für dich das Ende, ist für mich ein trauriger Anfang.«
Mischt sich der Buchkritiker Reich-Ranicki ein: »Und fürrr miech errrsttt!«
Sie sehen, liebe Leserinnen und Leser, wir bemühen
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