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Die Witzekiste

Die Witzekiste

Titel: Die Witzekiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lentz
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schauen wir wieder eine Weile zu, und dann fragt meine Frau vielleicht:
    ›Hongkong , besteht das denn nur aus Inseln?‹ Das hat man ja nicht gleich im Kopf. Aber mein Schwager, der Bruder von meiner Frau, der ruft: ›Weiß ich! Hongkong hat etwa sechs Millionen Einwohner auf 239 Inseln!‹
    Doch heute Abend, da wird er nach Hause kommen, mein Schwager, der Bruder von meiner Frau, er wird nach oben gehen und wieder runterkommen. Und dann wird er sagen: ›Stellt euch vor, auf meinem Bett liegt ein junger Elefant!‹
    In diesem Moment blicke ich gar nicht erst von der Zeitung auf! Ich sage dann nur: ›Weiß ich!‹«

    Auf solche Beispiele konnten sich sowohl Intellektuelle als auch weniger Anspruchsvolle verständigen. Man könnte da von einer Sozialfunktion des Witzes reden. Auch bei Papageienwitzen:

    Ein Mann fragt nach dem Preis eines wunderschönen bunten Papageis.
    »Der ist nicht billig« , erklärt der Verkäufer, »der spricht drei Sprachen. Also , viertausend Mark müssen Sie schon ausgeben.«
    »Das ist etwas viel, was soll denn der zweifarbige gleich daneben kosten?«
    »Fünftausend Mark.«
    »Der ist ja teurer als der schöne bunte?«
    »Das stimmt, aber er spricht dafür auch fünf Sprachen.«
    »Und was muss ich für den etwas unscheinbaren grauen da links bezahlen?«
    »Der kostet siebentausend Mark.«
    »Siebentausend Mark für so einen mickrigen Vogel! Was kann der denn?«
    »Was er kann, weiß ich eigentlich auch nicht so recht.
    Aber die anderen sagen ›Chef‹ zu ihm.«

    Bei einer Versteigerung bietet ein Interessent sehr hoch für einen Papagei. Hartnäckig wird dagegengehalten, das Gebot immer wieder erhöht.
    Der Mann bleibt stur. »Dreitausendfünfhundert Mark« , ruft er, »aber das ist mein letztes Gebot!«
    Und er bekommt den Zuschlag.
    »So viel Geld wollte ich eigentlich gar nicht ausgeben« , stöhnt er, als er den Vogel in Empfang nimmt, »hoffentlich kann er wenigstens sprechen!«
    Sagt der Versteigerer: »Was glauben Sie denn, wer die ganze Zeit gegen Sie geboten hat?«

    Wie in allen anderen Wohlstandsstaaten, wuchs auch bei uns die Kriminalität. Zu den Gangstern, die mit gezogener Pistole vor den Schaltern auftauchten, gehörten im Witz auch die großen Tiere.

    Ein Elefant überfällt eine Bank. Er kommt durch die Tür, geht zielstrebig auf die Kasse zu, streckt den Rüssel über das Sicherheitsglas und saugt das gesamte Papiergeld auf. Dann verlässt er ruhigen Schrittes die Bank. Erst jetzt drückt der total verdatterte Kassierer auf den Alarmknopf.
    Als die Polizei eintrifft, ist der Elefant längst verschwunden.
    »Wie sah der Täter denn aus?«, fragt der Polizeibeamte.
    »Wie soll er schon aussehen, wie ein Elefant eben« , berichtet der Kassierer.
    »Welche Farbe hatte er, wie groß war er?«
    »Ja , so mittelgrau und mittelgroß.«
    »Besondere Kennzeichen?«
    »Ich sage ja, mittelgrau und mittelgroß.«
    »War es ein indischer oder ein afrikanischer Elefant?«
    Der Kassierer sieht den Beamten erstaunt an: »Gibt es da Unterschiede?«
    »Natürlich , die einen haben große Ohren, die anderen kleine.«
    Da sagt der Kassierer: »Das konnte ich nicht sehen.
    Der hatte doch einen Strumpf über das Gesicht gezogen!«

    Die Pleite der Herstatt-Bank in Köln 1974 ließ Banken für Jahre zum beliebten Lieferanten für Witze werden, auch wenn das neue Bankensicherungsgesetz die Sorgen der Kunden um die Sicherheit ihrer Einlagen beseitigte.

    Bei einem Banküberfall ruft der Täter: »Alle hinlegen, keine Bewegung!«
    Die Angestellten folgen dem Befehl. Auch der Filialleiter, der jedoch tadelnd zu einer jungen Angestellten hinübersieht und sagt: »Fräulein Meier, dies ist kein Betriebsausflug, das ist ein Banküberfall!«

    Die Mark rollte wie einst der Rubel. Der Umgang mit Geld passte sich neuen Gewohnheiten an. Preußische Sparsamkeit galt nicht mehr als Tugend. Der Staat machte es ja vor, wie man auf Pump gut leben konnte.

    Zu einem Lottogewinner kommt der Bote der Gesellschaft, um den Scheck zu überreichen. »Sechs Millionen Mark« , sagt er, »herzlichen Glückwunsch. Was werden Sie denn mit dem Geld anfangen?«
    »Erst mal Schulden bezahlen.«
    »Und der Rest?«, fragt der Geldbote.
    »Der Rest muss warten.«

    Die Damen gingen mit der Mode und eine Saison lang auf Pfennigabsätzen. Viele Deutsche kauften auf Raten, zahlten monatlich ab, manchmal mehr, als sie eigentlich hatten. Unerwartete Belastungen durfte es dann nicht geben.

    Der Filialleiter einer Bank ruft

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