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Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Titel: Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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so fasziniert von dem Schauspiel, dass sie sogar ihre Angst vergaß und sich weit nach vorn beugte, um besser sehen zu können.
    Banu hetzte in weiten Sprüngen über die verschneite Lichtung, wollte so schnell wie möglich den Wald erreichen. Dort wäre er sicher vor seinen Verfolgern. »Noch etwas tiefer, Kenny!«, kam es von hinten. »Halt ihn vom Wald weg! Unter den Bäumen nutzt mir der Bursche nichts, da finden wir ihn nie!«
    »Bin ich vielleicht ein Viehtreiber?«, maulte Kenny. Tatsächlich hatte eine Zeitung den Piloten mal »Cowboy der Lüfte« genannt, und er machte diesem Namen alle Ehre, indem er den Hubschrauber leicht nach rechts lenkte und den Wolf auf diese Weise davon abhielt, zu schnell den Wald zu erreichen. Er ließ sich etwa dreißig Fuß zurückfallen, die ideale Entfernung für einen Schuss, stellte die Maschine seitwärts und rief: »Jetzt oder nie, Doktor John!«
    Julie hörte, wie John abdrückte, und beobachtete durch das Fenster, dass der Betäubungspfeil in den Rücken des Tieres drang. »Mist!«, fluchte John. »Ich glaube, ich habe ihn nicht richtig erwischt.« Er nahm das Gewehr herein, entschied sich aber dagegen, einen zweiten Betäubungspfeil in die Waffe zu schieben, weil der Wolf sonst zu viel von dem Medikament abbekommen würde. »Bleib an ihm dran, Kenny! Es kann etwas dauern, bis er zusammenbricht.«
    John schloss das Fenster und schob seine Kapuze in den Nacken. Sein Gesicht war von der Kälte gerötet. Er legte das Gewehr beiseite und lehnte sich nach vorn, blickte zwischen Kenny und Julie hindurch auf den fliehenden Wolf. »Normalerweise wirkt das Betäubungsmittel nach fünf, spätestens zehn Minuten«, erklärte er. »Ich hoffe, er verkriecht sich nicht unter den Bäumen.«
    Doch genau das tat Banu. In einem verzweifelten Zickzack, dem selbst Kenny nicht folgen konnte, entkam er dem Hubschrauber und verschwand im Wald. Auch dicht über den Bäumen bekamen sie den Wolf nicht mehr zu sehen.
    Kenny rief die Super Cub. »Wir haben ihn verloren, Kollege. Sieht so aus, als hätte der Bursche nur die halbe Dröhnung erwischt. Hast du ihn im Visier?«
    »Ich sehe ihn«, kam die ermutigende Antwort. »Bleib auf Kurs, dann hast du ihn genau vor dir. Ein kräftiges Tier, dieser Banu. Und verdammt flink auf den Beinen. So einen schnellen Wolf hab ich lange nicht mehr gesehen.«
    »Mit einer Spritze im Hintern wärst du auch schnell! Bleib dran!«
    Julie blickte durch das Seitenfenster nach oben und sah die Super Cub weit über ihrem Hubschrauber nach Norden fliegen. Ihre Angst war längst verflogen. Kenny hatte seine Maschine im Griff, war nicht umsonst in Afghanistan für seine Flugkünste ausgezeichnet worden. Und dort waren die Hubschrauber wesentlich größer und schwerer zu fliegen gewesen. »Da ist er!«, rief er.
    Jetzt sah auch Julie den Wolf. Er hetzte über eine Lichtung und verschwand erneut im Wald. Hier standen die Bäume aber so spärlich, dass man Banu zwischen ihnen gut erkennen konnte. Er war langsamer geworden, verlor anscheinend die Orientierung, schaffte es auf eine weitere Lichtung und brach dort im Schnee zusammen.
    »Wir haben ihn«, informierte Kenny den Piloten der Super Cub. »Du kannst nach Hause fliegen.« Er lachte. »Falls deine alte Mühle das schafft!«
    »Die fliegt eleganter als dein komischer Floh«, kam die Antwort.
    Kenny landete ein paar Schritte von dem bewusstlosen Wolf entfernt, setzte die Kufen des Hubschraubers so sanft in den Schnee, dass Julie kaum etwas merkte. Sie stieg aus, duckte sich unter den Rotoren und folgte John, der mit einem kleinen Koffer zu Banu rannte. Er zog den Betäubungspfeil aus dem Rücken des Tieres und betrachtete es sorgenvoll. »Ich hatte recht«, sagte er, »der arme Kerl hat nicht die ganze Ladung erwischt. Wir müssen uns beeilen.«
    John untersuchte den Wolf, entnahm ihm ein wenig Blut und notierte etwas auf seinem PC . Banus Ohren kennzeichnete er mit Erkennungsmarken. Zum Schluss kam das Wichtigste. Der junge Wissenschaftler aktivierte das Funkhalsband, zeigte es Julie, die es neugierig betrachtete, und band es dem Wolf um den Hals. »Und schon hast du’s überstanden«, tröstete er Banu.
    Julie strich dem Wolf über das Fell und wunderte sich, wie dick und fest es war. Das Fell ihrer Huskys war wesentlich dünner. Sie streichelte den Wolf wie ein zahmes Haustier. Dabei spürte sie eine Narbe, die er sich wahrscheinlich auf der Jagd zugezogen hatte. Er war ein kräftiges Tier mit langen Läufen und einer

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